mit folgender Vermutung oder konfessionellen Gegebenheiten hat diese Endung nichts zu tun.
Ich vermute, dass dies dann gemacht wurde, wenn der Nachname der Ehefrau nicht
(mehr) bekannt war (z.B. wenn die Ehefrau aus einem anderen Ort
"eingeheiratet" hatte).
Heute gibt es noch maskuline und feminine Formen von Berufsbezeichnung: Beamter - Beamtin, Lehrer - Lehrerin usw.. Die gab es fr�her auch schon: M�ller - M�llerin, (Hosen)Stricker - Strickerin, Kramer - Kramerin.
Da viele Familiennamen aus Berufsbezeichnungen entstanden sind, wird die Femininform -in hier keinen wundern. Man hat aber nach diesem Muster auch bei anderen Namen, die von einem Ort, einem Vornamen u. a. abgeleitet waren, das -in zur Bezeichnung der Frauen und M�dchen gebraucht. Sogar bei Taufen wurden die weiblichen T�uflinge manchmal mit dem -in versehen.
Deine Erklärung ist für viele Fälle nachvollziehbar und sicher auch
zutreffend. Für die Fälle, die ich angesprochen habe (Bollenbacherin) passt
dieser Ansatz m.E. aber nicht. Leider kenne ich noch nicht den Geburtsnamen
der Bollenbacherin und damit fehlt mir noch ein wichtiges Puzzlestück um den
Sprachgebrauch für diesen Fall zu erklären.
Ich habe auch noch keine Herkunftsforschung zu meinem Namen betrieben -
daher kann ich ihn auch noch nicht in Deine Aufzählung einreihen.
Die häufig dargestellte Vermutung, dass der Namen von den Orten
Nahbollenbach, Mittelbollenbach oder Kirchenbollenbach (eingemeindet in
Idar-Oberstein) abstammt, halte ich für nicht zutreffend. Der Name
Bollenbacher taucht nach meinen bisherigen Erkenntnissen Ende 1500 - Anfang
1600 zum ersten Mal in verschiedenen Orten (z.B. Horschbach, Aschbach) des
"Eßweiler Tal" auf. Von dort aus hat er sich in den folgenden Jahrhunderten
verbreitet.
Daher bleibt es aus meiner Sicht eine interessante Frage wie dieses "in"
erklärt werden kann.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Günter (Bollenbacher)
ich habe die Frage der weiblichen Form von Nachnamen bisher mit
Interesse verfolgt. Auch ich bin vor Jahrzehnten bei meinen Nachforschungen
im Nordbadischen und in der Pfalz auf dieses Ph�nomen gesto�en.
Ich bin zwar weder Genealoge, noch Etymologe, sondern nur Ingenieur
(also quasi einfacher Schlosser); aber f�r mich war das v�llig einsichtig
(so wie es Colette auch schon erkl�rt hat). So kann ich auch nicht nachvollziehen,
dass man die weibliche Form von Familiennamen, die auf Berufsbezeichnungen
beruhen, nicht auch auf (vermutliche) Herkunftsbezeichnungen wie Bollenbacher
�bertragen k�nnte !?!
Ich sehe da das Problem nicht.
Vielleicht bleibt zur Erkl�rung noch nachzutragen, dass man zu der damaligen
Zeit vor dem Problem stand, Ehemann und Ehefrau zu unterscheiden, denn
die Anreden "Herr" bzw. "Frau" waren der Herrschaft oder h�chstens Obrigkeitsvertretern
vorbehalten. Also hat man f�r das "gew�hnliche" Volk eine "verweiblichte" Form des
Ehenamens zur eindeutigen Bezeichnung der Frau gew�hlt.
Aus meiner Jugend kann ich mich �brigens noch an ein Relikt dieser Namensform erinnern:
Bei meinen Gro�eltern und meinem Vater war es in der Gegend um Heidelberg im
mundartlichen Sprachgebrauch �blich, Bezeichnungen wie "die M�llern'n aus der
Untergass" oder die Schneider'n aus dem 2. Stock" zu verwenden.
es ist mir vorher noch nicht mal aufgefallen.... wir tun das heute noch:-) Mit ´e ´statt ´i´ im Dialekt.
Sagen z.B. die "Kernen", satt die Kern, die Stöckelsen, statt Stöckel, die Riefenachen, statt Riefenach.
sehen Sie das ganze nicht ein bisschen zu verbissen?
Ich bin in fast ganz Deutschland auf dieses "Ph�nomen" gesto�en.
So dass es f�r mich kein Ph�nomen mehr ist, sondern einfach eine umgangssprachliche Endung.
Der Name ist ganz einfach Bollenbach mit der weiblichen Erg�nzung "in". Hat aber keinerlei Aussagekraft
�ber die Herkunft oder Bedeutung des Namens.
Noch heute sagt man zumindest in S�ddeutschland oft, "Ich habe bei Einkaufen die M�llerin, Maierin getroffen".
Somit stimme ich meinen letzten Vorredner voll zu. Es hat keine besondere Bedeutung!