FN Umbenennungen nach 1918

Hallo liebe Mitforscher

Ich bin zwar weiterhin mehr in Schlesien mit meiner Forschung beschäftigt,
und Ost- und Westpreussen laufen nebenher aber hier und da fällt mir noch
was zu meinen Vorfahren in Ost- und Westpreussen ein, wo ich auf Hilfe
angewiesen bin um weiterzumachen:

Mein Urgroßvater Gustav STEINKE (* 1876) hat um 1920 Kulm in Westpreussen
verlassen, da er nach dem verlorenen Weltkrieg dort drangsaliert wurde.
Ihm wurde angedroht seinen Hof zu enteignen, wenn er nicht die polnische
Staatsbürgerschaft und einen polnischen Familiennamen annehmen würde.
Er hat sich dazu entschieden seinen Hof zu verlassen und ist mit seiner
Familie nach Berlin ausgewandert.

Sein Bruder, Hermann STEINKE, der mit einer polnischstämmigen Frau
verheiratet war ist aber in Polen geblieben.

Wie bekomme ich jetzt heraus welchen Namen dieser Hermann STEINKE (* 1877)
angenommen hat (Mit geht es darum seine Nachkommen zu finden)?

Liebe Grüße

André (Jarosch)

Hallo Andr�,

wenn die Geburtsurkunde von Hermann Steinke (*1877) online in einem polnischen Archiv verf�gbar ist, w�rde ich dort zuerst nachschauen.

I.d.R. wurden �nderungen des Familiennamens in die Geburtsurkunde im Personenstandsregister nachgetragen.
Sofern Du hier keinen Erfolg hast, wirst Du beim zugeh�rigen Amts- oder Landgericht Dich erkundigen m�ssen. Dabei ist es vermutlich gut, wenn man einen ungef�hren Zeitraum zur Einschr�nkung der Suche angeben kann, da nicht immer Indexregister zu Namen f�r die Akten vorliegen.

Im �brigen waren Familiennamen�nderungen auch schon fr�her normal. Ich vermute aber, dass dies meist beim Wegzug in die westlichen Industriegegenden erfolgt, wo man nicht als Osteurop�er (Nicht-Deutscher) eingestuft werden wollte.
Es ist gut m�glich, dass Hermann Steinke seinen Namen auch gar nicht ge�ndert hat, sondern vielleicht erst seine Nachkommen, wenn �berhaupt.

Herzliche Gr��e,

     Fritz (Loseries)

Hallo, an alle Mitleser,

nach dem 1. Weltkrieg musste der gr��te Teil Westpreu�ens (plus andere deutsche Ostgebiete) an das wiedererstandene Polen abgetreten werden. Wer in den Abtretungsgebieten Grundbesitz besa�, war meist gezwungen, die polnische Staatsb�rgerschaft anzunehmen, um den Besitz f�r sich bzw. die Familie zu sichern. So konnte es u.a. geschehen, dass der Sohn als Erbe des Hofes polnischer Staatsb�rger wurde, w�hrend die Eltern weiterhin Deutsche blieben (und unver�ndert bei ihrem Sohn als offiziellem Hofbesitzer lebten).

Die Polonisierung eines deutschen Familiennamens wurde in der Regel nicht erwartet. Das war eine freiwillige Entscheidung; z.B. wenn ein polnischst�mmiger (zuvor aber deutscher) Staatsb�rger mit dem Wechsel zur polnischen Staatsb�rgerschaft seine Verbundenheit zum neuen Staat auch mit einer Namens�nderung bekunden wollte. -- Ein Blick in ein aktuelles polnisches Telefonbuch zeigt, wie h�ufig selbst heute noch "deutsche" Familiennamen anzutreffen sind.

Gru�
Manfred Raether

Hallo Manfred,

   dies ist nicht zutreffend.
   Bis 1939 wurden Namens�nderungen im Monitor publiziert.
   Nach 1945 bis 1956 gab es eine Welle von obligatorischen (zwangsweisen
   Namens�nderungen von amteswegen). Wir bereiten dazu Liste, die wir
   demn�chst auf den WIKIa Szlachta aufladen werden.
   Sch�nes Wochenende

   Edward (von Schlesinger)

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Schönen guten Abend André,

mehr oder weniger erzwungene Namensänderungen kamen häufig vor. Manchmal nur der Vorname, manchmal auch der Nachname. Wenn der Nachname "Steinke" geändert worden ist, dann würde ich zuerst nach "Szteinke" oder "Sztajnke" suchen. Denn häufig reichte es einfach aus, lediglich die Schreibweise des Namens zu polonisieren - ausgesprochen blieb alles beim Alten.

Schöne Grüße aus dem Danziger Werder
Wolfgang (Naujocks)

Hallo Andr� (Jarosch),

wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist es doch nicht sicher, dass dein "Urgro�onkel" seinen Familiennamen ge�ndert hat!
Denn es war ja freiwillig! Also k�nnte man auch gezielt nach seinem Familiennamen suchen.

Mein Urgro�vater durfte auch nach 1918 in der ehemaligen preu�ischen Provinz Posen, Viktorsau, Kreis Wirsitz bleiben, da er Eigentum hatte. Er musste aber die polnische Staatsb�rgerschaft annehmen. Der Familienname blieb unver�ndert. Der andere Urgro�vater musste aus dem gleichen Ort in k�rzester Zeit mit seiner Familie im Nov. 1922 den Ort und das neue Polen verlassen, da er nur P�chter eines Anwesen war. Er hatte gar keine Wahl!

Viele Gr��e

Bernd (Burghardt)

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Hallo liebe Mitforscher

ALLE 5 Antworten auf meine ursprüngliche eMail waren im Spam-Ordner
gelandet, daher meine verspätete Reaktion.

Mein Großvater war 1939 im Polenfeldzug mit dabei um "die alte Heimat zu
befreien". Nach der "Befreiung" musste er als Gefreiter polnische
Kriegsgefangene bewachen.
Zu seiner Überraschung war sein eigener Cousin (ein Sohn des Hermann
STEINKE) als polnischer Unteroffizier unter ihnen. Er hatte das erst gar
nicht registriert, da dessen Name nicht mehr Steinke war.

Soweit zumindest die Aussage meines Onkels über dieses Kriegserlebnis seines
Vaters/meines Großvaters.

Bisher ist das nur Hörensagen, aber ich muss dem irgendwie nachgehen und da
gehe ich erst mal davon aus, dass der Hinweis mit geändertem Familiennamen
stimmen kann.

WIE dieser Cousin denn nun hiess wusste mein Onkel aber auch nicht.

Ich ging von einer Sinngemäßen Übersetzung (Steinke = Kaminsi?) aus.

Von Hermann STEINKE liegen mir die Geburtsurkunde von 1877 und die
Heiratsurkunde von 1900 jeweils als Kopie des Originals (aus dem Archiv in
Torn) vor.
Auf beiden Urkunden existiert kein Zusatz.

Liebe Grüße vom Fuße des Taunus

André (Jarosch)

Hallo Andre,

   wenn schon �bersetzung, dann Kaminski, Kamenski ..., nicht Kaminsi?
   Das ist aber nicht gut, da Kaminski sehr h�ufiger Name ist, Kamenski
   geht sprachlich mehr ins Tschechische, dager wir die Suche schwierig.

   MfG

   Edward (von Schlesinger)

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