Flüchtlingslager in Dänemark

Sehr geehrter Herr Boettcher,

wie ich bereits geschildert habe beruhen meine Ansichten nicht
ausschließlich auf dem Bericht der PAL was hier nochmals betone. Meine
Meinung zu den damaligen Zuständen im Flüchtlingslager lasse ich weder durch
einen einzelnen Zeitungsartikel noch durch Ihren vollkommen übertriebenen,
aggressiven und teils unsachlichen Kommentar beeinflussen. Meine Ansichten
beruhen auf eine ganze Reihe von Ermittlungen und Zeitzeugenberichten die
ich im Rahmen meiner Forschungen durchgeführt habe.

Sie haben als Zeitzeuge in Dänemark scheinbar nur Gutes erlebt und schildern
es aus Ihrer Sicht. Sie sollten vielleicht auch mal an die vielen
Flüchtlinge denken, deren Angehörige dort gestorben sind und auf dem
Flüchtlingsfriedhof beerdigt worden sind sowie an Überlebende, die diese
Zeit gesundheitlich nicht so gut überstanden haben. Mein Zweifel an einer
ausreichenden Versorgung der Flüchtlinge ist und bleibt vorerst bestehen und
kann durch Ihre einseitigen "Studien der inzwischen umfangreichen Literatur"
auch nicht besonders beeinflusst werden. Ihr Versuch mir einen "Vorwurf ...
an das kleine dänische Nachbarvolk" zu unterstellen ist gegenstandslos und
geradezu lächerlich. Es war nie ein Vorwurf gegen das kleine Volk sondern
gegen falsche politische Entscheidungen.

Aus meiner Sicht ist anzuerkennen, dass die Flüchtlinge in Dänemark eine
Zufluchtsstätte gefunden hatten, wo sie zunächst sicher vor dem direkten
Kriegsgeschehen waren. Ich persönlich bin auch sehr beeindruckt, dass in
Dänemark die Geschichte und das Andenken an das Flüchtlingslager im Museum
und auf dem Flüchtlingsfriedhof erhalten wird, was zum Teil auch dem
Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge zu verdanken ist.

Sie können das sehen wie Sie wollen, durch Ihre Art und Weise der
persönlichen und unsachlichen Kritik disqualifizieren Sie sich jedoch für
mich für weitere Diskussionen um dieses Thema in diesem Forum.

Norbert Skowron

Liebe Listenteilnehmer, die sich f�r die deutschen Fl�chtlinge in D�nemark interessieren,

ich hatte die Probleme aufgezeigt, die sich daraus ergeben, da� Herr Skowron eine nationalistisch gepr�gte, in sich widerspr�chliche und kommentierende blo�e Rezension des Ostpreu�enblatts von 2002 (sp�ter PAZ, nicht "PAL") �ber die Dokumentation eines d�nischen Autors zu einem "zutreffenden Bericht" hochstilisierte, der auch noch "den Nagel auf den Kopf" treffe. Dies konnte und wollte ich nicht stehen lassen, da ich, meine Familie und verwandte Familien aus Ostpreu�en in diesem Fall betroffene Zeitzeugen waren und vor allem weil ich mich im Rahmen meiner ostpreu�ischen Familien- und Landesforschung sehr eingehend mit dieser Zeit der deutschen Fl�chtlinge in D�nemark befa�t habe. Daher habe ich aus Anla� des Informations- und Meinungsaustausches in der Liste hier�ber alle wichtigen Aspekte (auch die von Herrn Skowron angeblich vermi�ten) ausf�hrlich in einem gerafften Bericht dargelegt, was mir von Herrn Skowron, der sich verrannt hatte und keinerlei Einsehen zeigte, nun den Vorwurf der Manipulation einbrachte; es sei "verwerflich", schrieb er am 29. 1., die damalige Situation der Fl�chtlinge in D�nemark "nur gut reden zu wollen". Jeder kann sich meinen eingehenden und differenzierten Bericht vom 26. 1. und meine erg�nzenden Ausf�hrungen in meiner Mail vom 30. 1. noch einmal ansehen, um zu erkennen, da� dieser m�chtige Vorwurf jeder Grundlage entbehrt. Ich habe alles berichtet - auch wie viele Erwachsene und Kinder verstorben sind, unter welchen Umst�nden und vor welchem historischen Hintergrund (jahrelange Besetzung D�nemarks durch Hitler-Deutschland) dies geschah. Ich habe auch berichtet, da� ich und meine Mutter eben nicht "nur Gutes" erlebt haben, sondern schwer erkrankt etliche Wochen im Krankenhaus waren und gerade so �berlebt haben.

Dennoch behauptet Skowron das Gegenteil, um seinen Fehlgriff mit dem "Ostpreu�enblatt" und seinen pers�nlichen Angriff auf mich mit dem Vorwurf der Manipulation aufrechterhalten zu k�nnen. Ein einsichtiger Mensch h�tte seine urspr�ngliche, v�llig fehlgehende Behauptung("zutreffender Bericht", der "den Nagel auf den Kopf trifft") �berdacht und h�tte dadurch nicht sein Gesicht verloren. Herr Skowron bleibt aber dabei und auch bei seinem ungeheuerlichen Vorwurf, da� durch politische Entscheidungen in D�nemark den deutschen Fl�chtlingen Medikamente vorenthalten wurden; dies sei aber kein Vorwurf an die D�nen, behauptet er. Ich habe mich in meiner Mail auch zu der Medikamenten-Lage und dazu ge�u�ert, da� die meisten deutschen Fl�chtlinge unter der Verantwortung der deutschen �rzte gestorben sind, was in allen Dokumentationen nachpr�fbar ist.

Herr Skowron kann es aber offenbar nicht ertragen, da� ich mich gegen den leichtfertigen und groben Vorwurf der Manipulation, etwas "verwerflich gut zu reden", verwahre. Ganz im Gegenteil - er verrennt sich immer mehr und setzt noch eins drauf. Er schreibt, ich w�rde mich durch meine Kritik an seinen Ausf�hrungen "f�r weitere Diskussionen um dieses Thema in diesem Forum disqualifizieren". Herr Skowron nimmt damit v�llig �berheblich f�r sich in Anspruch, Oberaufseher in diesem Forum zu sein. Dies ist eine totalit�re Position, die auf der Grundlage verbohrter ideologischer Ansichten andere vom Informations- und Meinungsaustausch ausschlie�t. Das hatten wir doch schon einmal in der deutschen Geschichte. Ich wei� nicht, wie Sie dazu stehen, da� ein Listenteilnehmer hier einem anderen Listenteilnehmer den Mund verbieten will. Nicht jeder von Ihnen wird sich mit diesem Thema eingehend befa�t haben und daf�r vielleicht auch keinen Anla� gehabt haben. Jeder von Ihnen wei� aber hinreichend, was Recht und Unrecht ist - wie weit man gehen kann. Jeder wei� aus der Geschichte auch, da� man da mit seiner Person und seiner Meinung gefordert ist, wo Unrecht geschieht, damit sich dieses nicht immer wieder fortsetzt und die Oberhand gewinnt mit fatalen Folgen f�r alle.

Ich habe inzwischen starke Zweifel, ob es sich "lohnt" (f�r andere), da� man hier in der Liste Informationen und sonstige ernsthafte Themen einbringt. Drei Listenmitglieder (Helmut Bernert, Maren Khan und Elfa Carli) haben mir eine positive R�ckkopplung gegeben. Das Listenmitglied Horst Wondollek wirft eher viele Fragen auf, wenn er sich in mysteri�sen Andeutungen ergeht, ich sei "auf dem Frankfurter Flughafen 2007 aktiv", "um die (!) dort festgehaltenen 400 Personen zu helfen usw." Diese phantasievollen Einlassungen sind ohne jeden Zweifel so absurd, da� man nur annehmen kann, da� er sich in der falschen Liste befindet. Ansonsten erlebe ich nur krasse Angriffe eines Listenmitglieds und alle anderen Listenmitglieder schweigen dazu (bitte keine Vorw�nde warum), selbst die, mit denen ich schon in Kontakt war und die von mir als Genealogischer Auskunftsstelle des VFFOW f�r einen ostpreu�ischen Kreis Hilfe erwarten (Hilfe ist keine Einbahnstra�e!). Ich lerne daraus, da� es sich in der Tat nicht lohnt, ein ernsthaftes Thema und seri�se Informationen in diese Liste einzubringen. Herr Skowron braucht keine Sorge zu haben: ich bin es schon von Berufs wegen seit Jahrzehnten gewohnt, verl��lich mit Informationen umzugehen und habe mich darin hinl�nglich bewiesen. Mir ist es l�stig, mich mit verbohrten und aggressiven Zeitgenossen herumzuschlagen. Daf�r ist mir meine Zeit und Kraft zu schade, die ich f�r mein Projekt eines Ortssippenbuchs f�r ein gro�es ostpreu�isches Kirchspiel ben�tige. Aus all diesen Umst�nden erscheint es mir besser, da� ich mich aus dem Informations- und Meinungsaustausch der OWP-Liste weitestgehend zur�ckziehe. Ich wei� auch, da� in fr�heren unseligen Zeiten Menschen ausgenutzt wurden, da� sie aber keiner kannte, wenn es opportun oder einfach nur bequemer erschien. Daf�r bin ich nicht zu haben. Das ist mir zu billig. Die Teilnehmer der Liste bestimmen Stil, Sachlichkeit und Qualit�t der Liste, woraus dann jeder Einzelne seine Konsequenzen zieht.

Mit freundlichen Gr��en
Manfred B�ttcher

-------- Original-Nachricht --------

hallo, guten Abend,
lieber Manfred, wenn ich Dein Professor für Politikwissenschaft wäre,
bin ich aber nicht. Ich finde Deine Schilderung so mutig, und wunderbar
geschrieben. Die armen, armen Flüchtlinge, die in Dänemark nach tage- und
wochenlangen Odyseen ein Dach über dem Kopf fanden und etwas zu essen. Ich
habe auch eine Tante gehabt, die mit ihren zwei Kindern dort 3-4 Jahre
zugebracht hat. Ein Trauma haben alle davon getragen, das ist wahr.
Aber, a propos, in dieser Liste gibt es schon einige "Oberlehrer".
Schönen Abend und gute Nacht.
Herzlichst
Elfa

"... und alle anderen Listenmitglieder schweigen dazu (bitte keine Vorw�nde warum)"

hallo und guten abend in die liste,

ich m�chte und dies ist sicher kein vorwand, kurz erkl�ren, warum ich mich nicht dazu �ussere. schlicht und einfach aus dem grund, da� ich mir gar kein urteil bilden kann, weil ich mich mit dem thema bisher noch gar nicht ernsthaft auseinander gesetzt habe.

ich lese aber mit interessee ihre ausf�hrungen und literaturhinweise und bedanke mich daf�r.

meine mutter und deren familie war auch in d�nemark. meine mutter erz�hlte mir, da� sie dort als damals 7 j�hriges kind eine l�ngere zeit in einem krankenhaus behandelt wurde. verstorben in d�nemark sind aus ihrer familie der gro�vater und ein s�ugling.

herzliche gr��e, chriss

Hallo und guten Tag,

ich geh�re der Liste seit �ber drei Jahren an und stelle bedauerlicher
Weise fest, das sich in all den Jahren nichts ge�ndert hat.
Mehr als ein Jahr war ich abgemeldet, weil ich es nicht mehr ertragen konnte
diese ewigen Diskussionen einiger Mitglieder zu lesen, die derart verbissen
gef�hrt werden!

Jedes Fl�chtlingsschicksal ist schlimm f�r den einzelnen Familien,auch meine
Familie ist betroffen, doch eins steht fest: wir haben den Krieg angefangen
und haben den angegriffen V�lkern nicht Milch und Honig gebracht, sondern
unendliches Leid!

Das der Hass auf unser Volk sich auch auf die Zivilbev�lkerung �bertragen
hat, ist zwar menschlich nicht richtig, doch auch irgendwie verst�ndlich.

Nun bitte ich nach acht Tagen des Lesens dieser Liste mich abermals
vor�bergehend abzumelden.

MfG Anni Kalinowski

Hallo und guten Tag,

ich gehöre der Liste seit über drei Jahren an und stelle bedauerlicher
Weise fest, das sich in all den Jahren nichts geändert hat.
Mehr als ein Jahr war ich abgemeldet, weil ich es nicht mehr ertragen konnte
diese ewigen Diskussionen einiger Mitglieder zu lesen, die derart verbissen
geführt werden!

Jedes Flüchtlingsschicksal ist schlimm für den einzelnen Familien,auch meine
Familie ist betroffen, doch eins steht fest: wir haben den Krieg angefangen
und haben den angegriffen Völkern nicht Milch und Honig gebracht, sondern
unendliches Leid!

Das der Hass auf unser Volk sich auch auf die Zivilbevölkerung übertragen
hat, ist zwar menschlich nicht richtig, doch auch irgendwie verständlich.

Nun bitte ich nach acht Tagen des Lesens dieser Liste mich abermals
vorübergehend abzumelden.

MfG Anni Kalinowski

Liebe Frau Kalinowski,

Ich finde es sehr schade, dass Sie sich auf Grund dieser Diskussion wieder
abmelden wollen.

Ich bin Jahrgang 1956 und habe diesen ganzen Greul Gott sei Dank nicht
miterleben müssen. Alles was ich über diese Zeit weiß, weiß ich aus der
Schule und den Medien. Wir alle wollen, dass sich soetwas nicht wiederholt.
Nirgendwo. Doch wie können wir das erreichen, wenn jeder sich, aus welchem
Grund auch immer, hinter einer Wand des Schweigens versteckt. Woher sollen
wir, die Nachkriegsgeneration, lernen, wenn nicht von Ihnen und den vielen,
die das alles miterlebt haben. Schweigen heißt vergessen. Vergessen dürfen
wir das nicht. Vergessen heißt, allen Unbelehrbaren die Tür zu öffnen.

Ich würde mich freuen, Sie würden sich weiter mit uns an der Ahnenforschung
erfreuen und auch manchmal an Diskussionen, die für uns "Nachkriegslern"
äußert wichtig sind.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.

Wolfgang Buchhorn, Braunschweig