debk daran, dass "Westpreussen" erst 1772 von den Preussen (Ostpreussen)
annektiert wurde.
Zu der Zeit kamen dann auch zahlreiche Familien aus dem Gebiet, welches wir
heute mit "Westdeutschland" bezeichnen würden nach Westpreussen, um ihr
Glück zu machen.
Deine FLEISCHHAUER können also auch genausogut aus Thüringen, Franken,
Hamburg oder Gott weis wo aus den deutschsprachigen Gebieten gekommen sein.
Gibt es für das Gebiet um Stuhm/Christburg Steuerlisten aus der Zeit?
Darin könnten auch Hinweise über den Ursprungsort enthalten sein.
das Preu�ischwerden k�niglich-polnischer Landesteile um 1772 ist nicht so zu verstehen, dass das sogenannte K�nigliche (=polnische) Preussen (Westpreu�en, Ermland) vorher rein polnisch besiedelt gewesen w�re und nach den Teilungsvorg�ngen langsam deutsche Siedler ins Land wanderten. Deutsche D�rfer und St�dte hatte es in den Territorien bereits seit Jahrhunderten gegeben. Deutsche und Polen, sowie regional auch Kaschuben, lebten gemeinsam in Westpreu�en; im Ermland Deutsche, Polen und nat�rlich auch die Reste der altpreu�ischen (= pru�ischen) Bev�lkerung. Man darf nicht vergessen, dass die Siedelt�tigkeit des Deutschen Ordens und das Ins-Land-Rufen deutscher Siedler durch die Bisch�fe schon recht fr�h einsetzte. Dies alles ist in Geschichtswerken im Einzelnen nachzulesen. Von sprachlicher Seite her kann auch die folgende Ver�ffentlichung hilfreich sein, da darin sowohl auf deutsche (teilweise mit Herkunft) als auch auf polnische Siedlungen eingegangen wird, die zu einem gro�en Teil mit ihrem Gr�ndungsdatum genannt werden:
Mitzka, Walther: "Grundz�ge nordostdeutscher Sprachgeschichte" (= Deutsche Dialektgeographie, Band 59). Marburg (Elwert) 1959.
Aber der Satzteil von Walter "...die um 1772 pl�tzlich als Bauern in Blonaken und Tiefensee
westlich von Christburg / Westpreussen auftauchen." lie� mich vermuten, dass es sich durchaus um erst 1772 hinzugekommene Siedler aus Westdeutschland handeln k�nnte, weshalb eine Suche im n�heren Umland nicht zwingend zum Erfolg f�hren m�ssen.
die Möglichkeit das "meine" Fleischhauer um 1772 von irgendwoher aus dem
Reich nach Christburg gekommen sind, habe ich bei meinen bisherigen
Forschungen durchaus in Betracht gezogen. Allerdings stimmt es wie
Rolf-Peter bemerkt, das schon vor 1772 in den Kirchenbüchern Christburg
Landgemeinde, Deutsche und Polnische Familienamen nebeneinander stehen, das
Gebiet also damals bereits gemischt besiedelt gewesen war. Vor 1772 habe ich
in dem KB Christburg Land aber keine Fleischhauer gefunden! Evtl. gab es ab
noch ev. KB Christburg Stadtgemeinde, die aber wahrscheinlich heute nicht
mehr existieren!
Jacob Fleischhauer, rechnerisch geboren 1729, starb am 7.7.1790 in
Tiefensee Ksp. Christburg, wurde in Christburg am 10.7.1790 beerdigt. Er
wird sich vor 1767 an einem mir bisher nicht bekanntem Ort mit Maria
Elisabeth Joseph verheiratet haben, die um den 24.3.1734 geboren wurde, und
am 21.3.1787 in Tiefensee bei Christburg verstarb.
Es ist halt wie die Suche im Heuhaufen! Vielleicht klappt es ja doch noch
irgendwann einmal!
Danke!
Gruss vom Jadebusen,
Walter (Fleischauer), inzwischen nur noch mit einem h!
man sollte nicht ausser Acht lassen, dass im "Königlichen Preußen" es auf
Grund verschiedener Maßnahmen und Erlasse im Zusammenhang mit der
Gegenreformation vorgeschrieben war, Eheschließungen, Taufen und Heiraten
auch - oder zuerst - in den katholischen Kirchen registrieren zu lassen.
Das hängt dasmit zusammen, dass in den "Religionsprivilegien", die die Orte
sich bei der Krone "erstritten" hatten, zwar die Predigt und die Sakrament
nach der Confessio Augustana erlaubt worden waren, die Gemeinde jedoch im
Prinzip immer noch als katholisch galt.
Wenn man also in dieser Region nach seinen Ahnen sucht, ist es oft Erfolg
versprechend auch die katholischen Kirchenbücher zu überprüfen - auch wenn
die Familie sich zur Reformation bekannte und es eine evangelische Kirche am
Ort gegeben hat.
vielen Dank für diesen Hinweis, den ich bisher noch gar nicht in Betracht
gezogen habe! Manchmal sieht man halt vor lauter Wald die Bäume nicht mehr!
Nachdem ich die jetzt erneut bestellten Fiche ev. KB von Christburg
abgearbeitet habe, werde ich dementsprechend vorgehen!
Herzliche Grüße von der Küste,
Walter Fleischauer