Fangfrage

Hallo an Alle

Ich habe immer nur mit einem Auge die Debatte der Hexenverfolgung
mitgelesen. Irgendwo in meiner im Moment nicht greifbaren Kartei
(Gehirn ) habe ich mal von einer Fangfrage gelesen die wenn mit ja
beanwortet wurden schuldig war, aber wenn man nein sagte dann auch.
Wer wei� die Frage und kann antworten ohne auf einen Scheiterhaufen zu
kommen.
Danke
Uwe Krickhahn
Medicine Hat, Alberta
Canada

Hallo an Alle

Ich habe immer nur mit einem Auge die Debatte der Hexenverfolgung
mitgelesen. Irgendwo in meiner im Moment nicht greifbaren Kartei
(Gehirn ) habe ich mal von einer Fangfrage gelesen die wenn mit ja
beanwortet wurden schuldig war, aber wenn man nein sagte dann auch.
Wer wei� die Frage und kann antworten ohne auf einen Scheiterhaufen zu
kommen.
Danke
Uwe Krickhahn
Medicine Hat, Alberta
Canada
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Lieber Herr Krickhahn,

die Jesuiten fragten ganz einfach: "Bist du eine Hexe?" Lautete die
Antwort: "Ja", dann war der Fall f�r sie klar. Bei einer Verneinung
wurde dann behauptet: "Jetzt l�gt sie auch noch!" Dann wurde sie ge-
foltert, bis sie ohnm�chtig wurde. Ich habe Bilder davon vorliegen,
einschlie�lich der Beschreibung der Folterinstrumente. Im Regensbur-
ger Rathaus gibt es eine Folterkammer, die jederzeit wieder einsatz-
f�hig w�re. Ich hatte mich schon vor Jahren einmal davon �berzeugt.

Den eigentlichen Grund der Verfolgung durch die kath. Kirche hat da-
mals eine junge Frau sehr deutlich beschrieben. Nachfolgend ist ein
Auszug aus dem Abschiedsbrief, den eine Janneken Munstdorp aus dem
Gef�ngnis von Antwerpen am 19. September 1573 f�r ihre kleine Tochter
schrieb. Nachdem ihr Mann hingerichtet worden war und sie dieses Kind
im Gef�ngnis zur Welt gebracht hatte, verfa�te sie diese Ermahnung,
dermaleinst f�r Jesus zu leben:

Die wahre Liebe Gottes und Weisheit des Vaters st�rke dich in aller
Tugend, mein liebstes Kind. (...) Ich befehle dich dem Allm�chtigen,
dem gro�en und furchtbaren Gott an, der allein weise ist, dich zu
bewahren und in Seiner Furcht aufwachsen zu lassen (...) du, der du
noch so jung bist und ich dich doch hier in dieser b�sen, gottlosen
und verkehrten Welt zur�cklassen mu�. Weil (...) du hier deines
Vaters und deiner Mutter beraubt bist, werde ich dich dem Herrn
anbefehlen; Er lasse dir nach Seinem heiligen Willen geschehen. (...)
Mein liebstes Lamm, ich, die ich hier gefangen bin (...) vermag dir
auf keine andere Weise zu helfen; ich mu�te deinen Vater um des
Herrn Willen verlassen (...) [Wir] wurden gefangen genommen (...)
[und] sie nahmen ihn mir fort. (...) Und nun, da ich dich nun neun
Monate lang in gro�er Sorge unter meinem Herzen barg und dich hier
im Gef�ngnis unter argen Schmerzen geboren habe, haben sie dich mir
genommen. (...)
Weil ich nun dem Tode ausgeliefert bin und dich hier allein zur�ck-
lassen mu�, ermahne ich dich mit diesen Zeilen, sobald du deine
Verstandeskraft erlangt hast, danach zu trachten, Gott zu f�rchten
und danach zu fragen, weshalb und f�r wessen Namen wir beide sterben
mu�ten; und sch�me dich nicht (...) unseretwegen, das ist der Weg,
den die Propheten und Apostel gingen, und der schmale Weg, der zum
ewigen Leben f�hrt. (...)

Ganz herzliche Gr��e aus Luxemburg

Gerd M�llenheim