[FamNord] ??? ???

Hallo Liste,

beim abschreiben der Kirchenbücher bin ich im Moment bei einem Bestattungsbuch und es stellen sich mir doch einige Fragen...bei dem Buch was ich gerade abschreibe geht es um 1800-1875 aber sicherlich stellt sich die Frage auch für andere Zeiträume...

Damals hatten viele ja kein Geld um einen Arzt zu bezahlen, wer hat denn eigentlich den Tod festgestellt und wer die Diagnose, die im Sterbebuch steht, der Pastor ?
Und wurde dies dann nach Aussage der Angehörigen gemacht ?

Viele Grüße

Heike Bund

Hallo Heike,
fr�her nach Aussage der Angeh�rigen, nach Aussage des Gutsherrn (der
Obrigkeit), sp�ter wurde der Kreisphysikus bestellt, der einen Totenschein
ausstellte, aber ich wei� nicht, ab wann das Vorschrift wurde.
Gru� Gisela L.

Hallo,

es ist zwar richtig, dass nicht immer ein Arzt geholt wurde, aber in vielen
Orten gab es zumindest im Herzogtum Braunschweig den "Chirugie" (manchmal
ein ehemaliger Feldscher = Milit�rsanit�ter). Weiterhin gab es die Bader,
die f�r kleinere "Operationen" zust�ndig waren.

Die meisten Menschen starben zu Hause und die Angeh�rigen holten dann die
"Totenfrau". Diese wusch zusammen mit den Angeh�rigen den Toten und
bereitete ihn f�r die Beerdigung vor.

Bei der Diagnose findet man oft den Vermerk: Auszehrung, Abzehrung oder
allgemeine Schw�che.

Bei Menschen, die �lter als 60 - 65 Jahre wurden, findet sich oft der
Eintrag Altersschw�che und bei Kindern die Bezeichnung Sch�uerchen, womit
wohl alle Arten von Jammer darunter fielen.

Die Menschen konnten z. B. durch leidvolle Erfahrung eine Schwindsucht
erkennen und so wurde dies dem Opfermann (gleichzeitig auch Lehrer)
mitgeteilt, der auch Eintragungen im Kirchbuch vornahm.

Gru�

Ruth Ohlhoff

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