Familienchronik

Hallo an Alle.

Hat einer von Euch schon mal eine Familienchronik geschrieben?
Ich meine nicht nur eine AL (Ahnenliste), sondern etwas das man auch an andere Interessierte
weitergeben kann, die nicht forschen. Für die ist eine AL ja eher langweilig, wenn seitenweise
nur Namen gelistet sind, oder?.
Habt Ihr das gleich gebunden, oder als lose Blattsammlung?
Schreibt Ihr auch was über die Orte?
Worauf habt Ihr sonst so geachtet, was war Euch wichtig?

Danke für eine Antwort

Anke (Ehms)

Hallo Anke.
Hab eine zweiteilige Chronik diese ist gebunden. Gebunden ist immer besser als lose Blattsammlung. Der Verfasser dieser Chronik hat Texte über die Orte, die Lebensumstände usw. geschrieben und Namensbedeutung. Nicht nur eine Personen und Datenaufreihung. Format in Din A4 als Dokumentenpapier. Mit Bildern, Dokumenten und Urkunden versehen. Ich selbst hab einer Cousine in ähnlicher Form eine Chronik zu ihrer Hochzeit gedruckt. Gebunden in Spiralblockform. Hab so ein Gerät zur Verfügung. Im Format Din A5 auf braunmarmoriten Urkundenpapier. Hat den Nachteil, auf das Papier lassen sich schlecht Bilder drucken. Hab sie auf Fotopapier gedruckt und aufgeklebt. Die Chronik ist ein Unikat, während die andere für eine größere Personenzahl gedacht ist.
Gruß Volker Nollmann

Hallo Anke,
leider finde ich die Seite nicht wieder, auf der ich letzten Sonntag eine gebundene Familienchronik sah. Der Herr hatte ein Wappen, wenn ich es richtig erinnere. Das hat ja nicht jeder von seiner Familie.
Er schrieb ein Vorwort, hatte einen Index, Geschichten zu den Familien, die Bedeutung der vorkommenden Namen, Urkunden, Kirchenbucheintr�ge, die er fotographiert oder kopiert hatte usw., Du siehst, so etwas k�nnte man es machen. Ich bin auch dabei und habe erstmal von Vaters Seite gesammelt mit Fotos, den Geschichten, die die Familie noch wei� �ber die Flucht von Pommern. Erstmal hefte ich es in einen Ordner ab, dann kann ich die Reihenfolge der Seiten noch korrigieren. Habe auch alle Emails, die aus Amerika kamen im Original, sowie als �bersetzung ins Deutsche abgeheftet. Mein Halbbruder v�terlicherseits, ist n�mlich sehr daran interessiert, sowie die Enkelin meiner Tante.
Ich denke, als Anregung reicht es aus. Nun w�nsche ich Dir viel Spa� bei Deinem Vorhaben und da� es so wird, wie Du es gerne m�chtest.
Gru� aus Stade sendet Dir Renate

Hallo Anke,

ob gebunden oder Loseblatt - das kommt wohl darauf an, was man mit der
Chronik will. Willst Du sie nur zum "Eigengebrauch" erstellen, ist
sicherlich eine Loseblattsammlung am geeignetsten, denn Du wirst
sicherlich Deine Entdeckungen der nächsten Jahre (Jahrzehnte) immer
wieder einfügen wollen. Willst Du die Chronik aber anderen zur Verfügung
stellen, rate ich, Dein Werk einbinden zu lassen. Das wird nicht nur
Dir, sondern auch allen anderen Lesern große Freude machen. Jedenfalls
ist das die Erfahrung, die ich mit meinem Tagebuch gemacht habe. Und
nimm nicht so einen billigen Einband wie Spiralbindung oder so. Das
sieht wirklich "billig" aus.

Zum Inhalt: An einem "(pseudo-)wissenschaftlichen Werk" mit ellenlangen
Listen und Tabellen werden nur wenige Spaß haben. Dennoch dürfen Daten
und Quellenangaben nicht fehlen. Diese solltest Du in der Regel als
Fußnoten einfügen, weil sonst der Text zu schwer lesbar wird. Natürlich
gehören in die Chronik alle persönlichen Umstände, die Du über Deine
Familie erfahren hast - also Lebensläufe, Schicksale, Anekdoten usw. Je
weiter Du in die Vergangenheit gerätst, wirst Du von persönlichen
Lebensumständen auf allgemeine Lebensumstände eingehen müssen: Was ist
in jener Zeit passiert? Wie haben die Menschen da gelebt? Was lässt sich
über den jeweiligen Beruf sagen? Auch eine Beschreibung der jeweiligen
Orte kann interessant sein. Für diesen Teil können Dorfchroniken o. ä.
sehr hilfreich sein, die man sich über Fernleihe besorgen kann. Und das
A und O jeder Chronik sind natürlich Bilder; sei damit nicht zu sparsam.

Ich wünsche Dir viel Freude und Geduld für Dein Vorhaben.

Harald

Hallo Anke,

Ich habe so etwas fuer meine Heineken Familie aufgestellt. Darin habe ich
Bilder der Ahnen sowie der Staedte in denen sie wohnten - gezielt hatte ich
dabei Bilder gesucht, die die Staedte darstellten wie sie wohl zu den Zeiten
ausgesehen hatten. Wenn sie da waren, hatte ich auch Tagebuecher oder
Briefe hineingezogen. Als ich fertig war, liess ich es bei Kinko's hier in
Idaho drucken und vervielfaeltigen. Die Bindeseite wurde durchloechert und
bekam eine Spirale. Die vorderseite war durchsichtiges Plastik und die
Hinterseite dickere weisse Pappe. Dadurch war das Buch dann auch geschuetzt
und man kann den alten Kirchturm von Lesum auf der ersten Seite gut durch
das Plastik sehen. Dort fing die Familie Heineken an und der Kirchturm
stand schon als der erste Berent Heineken dort als Kind herumspielte.

Man kann viel mit etwas Fantasie machen so dass es nicht langweilig wird,
sich nur die trockenen Daten anzusehen.

Monika

Hallo Anke,

geh doch mal auf folgenden link:
http://wiki.genealogy.net/index.php/Familienchronik
Da findest Du bestimmt Anregungen, man muss ja nicht alles 1:1 umsetzen...

Klaus Wrede

----- Original Nachricht ----

Hallo Listis,

vor ein paar Wochen habe ich meinem Schwager eine Chronik seiner Stammfamilie zu seinem 70. Geburtstag geschenkt. Die Freude darüber war riesig.

Sie enthielt natürlich die Daten seiner eigenen Familie, die seiner Kinder und Schwiegerkinder, Enkel,
Berichte über Ereignisse, die wir zusammen erlebten,
aufbereitete Fotos (nicht die 08/15-Bilder),
sein eigener Werdegang gewürzt mit Anekdoten,
die Wohnorte seiner Familie und das Umfeld seiner Wohnungen,
Beschreibungen der Orte damals und heute,
die Städtepolitik,
Stadtpläne, Umgebungskarten, die entsprechenden Fotos,
Scans der Familienurkunden.

Dann kamen die Vorfahren, für die im Prinzip das gleiche galt.
Außerdem wurden hier möglichst viele der Geschwister mit ihren Familien aufgenommen in den jüngsten Generationen. (Hier wird dann vielen erst mal klar, wie X mit Y verwandt ist.)
Besonderen Wert habe ich auch auf die Wege der Umzüge gelegt, weil die Familie sich über ganz Deutschland ausgebreitet hatte - mit einigen Umwegen über Polen etc.
Hier habe ich dann auch Beispiele aus den jeweiligen Mundarten aufgenommen und über die Geschichte des Landesteiles in der jeweiligen Zeit berichtet.
Wer hat, kann dann auch noch die Abbildungen der Währungen oder Maße und Gewichte mit aufnehmen. Schön ist auch ein Originaltext einer Zeitung, einer amtlichen Veröffentlichung etc.
Falls vorhanden auch Scans der Briefe oder persönlicher Urkunden (mir fällt gerade nur Freischwimmerzeugnis oder Mutterpass etc. :wink: ein).

Wenn man dann mag, läßt sich auch ein großer Stammbaum (stabiles, aber dennoch dünnes Papier) entsprechend falten und dazu heften.

Erstellt habe ich das Ganze diesmal mit Familienstammbaum und Word - auch wenn es am Anfang eine ziemlihe Fummelei war. Aber nach den ersten 30 Seiten geht es fast wie von selbst.

Gedruckt habe ich das alles auf 90 g/qm-Papier, das relativ dünn war. Spart dabei nicht am falschen Ende, denn das Buch wird öfter in die Hand genommen als man denkt und nichts ist so scheußlich wie Fingerspuren.
Das ergab dann für den Familienzweig eine Seitenzahl von ca. 170, die ich mit einem festen, geleimten Umschlag einbinden ließ. Es sollte schon eine stabilere Ausführung sein. Das Deckblatt bekam noch eine geprägte Aufschrift und ein kleines Vorwort habe ich auch noch dazu gschrieben.

Ich wünsche Euch genau so viel Freude an der Erstehung, wie ich es immer wieder habe.
Helga

Hallo Anke,
da mir das Sammeln von Daten doch zu einseitig erschien, habe ich eine
Chronik angefangen. Da kann man dann auch alles unterbringen, was so an
m�ndlichen �berlieferungen in der Familie vorhanden ist. Ich habe zun�chst
eine Lose-Blatt-Sammlung, die ich in Klemmappen zusamenhalte. Im Vorwort
habe ich meine beinahe 20j�hrigen Bem�hungen um diese Chronik skizziert.
Die Chronik besteht aus 4 Teilen, nach den Namen der 4 Gro�eltern meiner
Kinder. Jeden Teil beginne ich mit der Namensdeutung und der
historisch-geografischen Beschreibung des Herkunftgebietes. Die Familie
Langfeldt stammt aus Holstein, also versuchte ich, die Geschichte Holsteins
zu umrei�en. Dann folgen die Angaben (und Geschichten: Urgro�mutter Berta
ging so gerne konditern) zu den Vorfahren und, soweit vorhanden,
Bilder/Fotos. Zu den Orten, in denen sie lebten, besorgte ich mir auch
Material. Au�erdem habe ich alle Orte besucht und machte viele Fotos.
Allerdings kann keiner der 4 Teile als abgeschlossen gelten. Zur Zeit
versuche ich, die in der Familie �berlieferten Kochrezepte zuzuordnen,
Gerichte, die heute keiner mehr kennt, wie z. B. Klunkermu�.
Also frisch ans Werk und viel Spa�
w�nscht Gisela L.

Hallo Anke -

nach all dem, was bereits gesagt bzw. geschrieben wurde, hier noch ein Beispiel f�r eine "Biographie", die fast von selbst entsteht, wenn man die vorhandenen Daten in einen Text bringt. So wird das Ganze dann auch als Teil einer Familienchronik interessant f�r andere.

Gru� von Irmi