Familie Tobinski im Kreis Mohrungen

Liebe Liste, nachdem in den letzten Tagen das Thema Mohrungen doch recht
umfangreich behandelt worden ist, kommt nun noch ein Hilferuf. Frage: wer
kann Wilfried Tobinski bei der Suche nach seinen Wurzeln unterstützen? Ich
als geborener Pillkaller habe dazu leider kein Material.

Ich gehe davon aus, dass Wilfried die OWP-Liste nicht kennt, deshalb: wer
hilft ihm bei den ersten Gehversuchen? Bilateral bekommt er von mir schon
einmal vorweg diesen Aufruf an die Liste.

Gruß aus dem frühlingshaften Oldenburger Land (mit den ersten Krokussen im
Rasen) –

Martin Kunst

Liebe Mitforscher,

Interessierte an Mohrungen und Kreis sollten sich bei Anfragen unbedingt an die
Kreisgemeinschaft wenden. Alle Kreisgemeinschaften sind eine gute Nachfrage-
quelle. Dort gibt es Familienkarteien, die zwar nicht immer ausgewertet werden und
wurden, aber man kann auch eine Suchanfrage in den jeweiligen Heimatbriefen
aufgeben. Versucht es doch mal !
Übrigens sind Kreisgemeinschaften (KGs) lt. Gesetz der damaligen Bundesregierung
(Adenauer ?) zur Aufnahme von Daten und Bewahrung von "allem Möglichen" und der
Registrierung von Flüchtlingen u. Angaben von Verwandten / Suchenden, die sich bei
den KGs gemeldet haben, verpflichtet worden.
Sie haben eine sozial-geschichtliche Aufgabe, leben von Spenden, aber auch von
steuerlichen Zuwendungen ! Das ist okay.
Von einigen Kreisgemeinschaften wird *dieses* oftmals vergessen und sie sehen sich
als einen "Verein" an - mit Mitglieder-Beiträgen, die steuerlich von "Privatpersonen" nicht
absetzbar sind, aber die Steuergelder für sich trotzdem "einheimsen" können.

Ich weiß, bin jetzt wieder die "böse Hexe", die Unruhe stiftet - im "System"...

Liebe Grüße --- Gisela

Nein, nicht "b�se", Gisela, nur nicht ganz und gar informiert. Die Kreisgemeinschaften sind in aller Regel gemeinn�tzig. Spenden [!] an gemeinn�tzige Organisationen sind per Steuererkl�rung absetzbar. Etwas anders liegt es im Falle von Mitgliedsbeitr�gen. Erh�lt man f�r den Beitrag einen Gegenwert, beispielsweise durch den Bezug eines von der Kreisgemeinschaft heraus gegebenen Heimatblattes, so w�re die Absetzbarkeit des Beitrages nicht gegeben. Die Finanz�mter "schauen aber nicht immer so genau hin", da es sich nach Finanzamtma�st�ben um Bagatellsummen handelt.

LG Rolf-Peter

Lieber Rolf-Peter,

vielen Dank für die Aufklärung :

Die Kreisgemeinschaften sind in aller Regel gemeinnützig. Spenden [!] an

gemeinnützige Organisationen sind per Steuererklärung absetzbar. Etwas
anders liegt es im Falle von Mitgliedsbeiträgen. Erhält man für den
Beitrag einen Gegenwert, beispielsweise durch den Bezug eines von der
Kreisgemeinschaft heraus gegebenen Heimatblattes, so wäre die
Absetzbarkeit des Beitrages nicht gegeben. Die Finanzämter "schauen aber
nicht immer so genau hin", da es sich nach Finanzamtmaßstäben um
Bagatellsummen handelt.<

Dennoch habe ich eine Frage : Warum versenden einige KGs ihre Heimatbriefe
"freiwillig" und sind auf Spenden angewiesen, und warum versenden andere
sie nur per "Mitgliederbeiträgen" - fordern diese ein ? Mir geht es nicht um
"Bagatellsummen", obwohl diese sich auch "zusammenläppern", sondern ums Prinzip.

Danke, und liebe Grüße --- Gisela

Liebe Gisela,

nun habe ich gerade mal wieder etwas mehr Luft und kann mich ein wenig in die Diskussion mit einmischen.

Die Kreisgemeinschaften f�hren zum Teil jetzt schon einen �berlebenskampf, da die Zahl der Interessierten durch Absterben der letzten Zeugengeneration immer mehr abnimmt. Nat�rlich gibt es wohl auch noch andere Gr�nde, die Grundhaltungen betreffen m�gen, �ber die ich mich aber nicht auslassen m�chte und auch gar nicht kann, da ich hier nicht gen�gend Kenntnisse habe.

Jedenfalls wird bei einigen Vorst�nden und den daraus resultierenden Kreistagsbeschl�ssen die �berlegung der Absicherung eine gewisse Rolle spielen. Die Spendenfreudigkeit hat in den letzten Jahren, was ich so mitbekommen habe, erheblich nachgelassen. Somit m�ssen neue Wege begangen werden. Ob diese zur gew�nschten Absicherung f�hren oder einen noch schnelleren Gang in die Zusammenlegung von Kreisgemeinschaften f�hrt bleibt der Zukunft und dem Schicksal �berlassen.

Die Schwierigkeit ist, dass dies alles ehrenamtlich erfolgt und es immer weniger Helfer und Helferinnen gibt. Die Geber-Generation nimmt allm�hlich ab, die Nehmer-Generation w�chst.

Auch wenn dies zun�chst nicht unbedingt ein Thema f�r das Forum zu sein scheint, m�chte ich doch darauf verweisen, dass ohne die Kreisgemeinschaften die genealogischen Forschungen insbesondere in Ost- und Westpreu�en viel schlechter dastehen w�rden. Daran sollten wir alle denken und nicht prim�r, ob man noch irgendwo Steuern einsparen kann.

Herzliche Gr��e,

     Fritz

Lieber Rolf-Peter,
Liebe Gisela

Das ist rel. einfach:
Heimatbriefe verschicken auf Spendenbasis macht den geringsten Aufwand.
Verschicke ich aber nur an diejenigen, die bezahlt haben, muss ich es pr�fen.
Und wer macht das? In den KG werden die "Mitmacher" nicht j�nger, sondern
�lter und weniger.
Letztendlich entscheidet der Vorstand, wie alles funktionieren soll und kann.
Liebe Gr��e aus dem Schwarzwald
Siegfried (Schmidt)
(Gumbinner)

Lieber Siegfried,

die Problematik der Kreisgemeinschaften ist mir durchaus bekannt und ich empfinde deren
Situationen auch als sehr traurig. Vielen Dank für Deine Aufklärung !
Ich bin mehr und mehr zu der Überzeugung gekommen, dass sich - zumindest - einige Kreisgemeinschaften zusammenschließen müssen, weil das "Personal" fehlen wird, aber auch, dass es eines Tages "ein Ende" geben wird, weil sich Nachfolgegenerationen deshalb nicht mehr interessieren, da die ehemaligen Länder gar nicht mehr zu ihren Lebensbereichen gehören. Auch dieser Umstand ist z.B. in Reiseberichten zu erkennen. Die Schwerpunkte verlagern sich mit jeder Generation. ich merke, dass es bei mir auch bereits beginnt ! Ich denke schlicht und einfach, dass dieses der Gang des Lebens ist. Da eine neue Lebenssituation (beruflich) auf mich zukommt, verlagern sich meine Schwerpunkte in eine andere Richtung. Mit Zwang und unter Druck kann man nichts aufrecht erhalten, auch nicht, wenn Kreisgemeinschaften damals öffentlich und politisch unterstützt wurden, ihre Berechtigung hatten (und noch haben) und eine außergewöhnliche Arbeit leisteten !
Jemand sagte mal : "Die Zeiten ändern sich." Jemand anders sagte mal : "Nicht die Zeiten ändern sich, die Menschen ändern sich." Ich bin der Meinung, dass sich sehr wohl die Zeiten ändern - aber zusammen mit den Menschen." Meine Großmütter würden in der heutigen Gesellschaft gar nicht mehr "lebenstüchtig" sein, bzw. zurecht kommen. Und die so genannte "Schnelllebigkeit" und die "Medienflut" etc. ist nur ein Teil davon. Es ist ein Zusammenspiel verschiedener Entwicklungen.

Liebe Grüße --- Gisela

Liebe Gisela,

das sehe ich auch so. Alles ist im Fluss...
So traurig es mich stimmt, dass das was wir - noch - als Ostpreussen kennen verloren gehen wird, so sicher bin ich mir, dass Veränderung normal und wahrscheinlich auch gut ist. Dinge gehen vorüber, und auch wenn man etwas bewahren möchte, man kann nur gewisse Teile davon konservieren, nicht das Ganze. Ich bin überzeugt, dass es irgendeine Gemeinschaft/Verein etc. geben wird, die/der versuchen wird die Erinnerung an Ostpreussen lebendig zu halten, aber mit dem Verschwinden der echten Ostpreussen wird das was wir davon übrig haben nicht mehr als eben diese Erinnerung sein.

Ich denke, dass es in Zukunft die Kreisgemeinschaften in der breiten Vielfalt nicht mehr geben wird. Die "Ehemaligen", denen diese Gemeinschaften ein wichtiger Bezugspunkt waren, sind fast verschwunden. Es werden sich neue Gemeinschaften mit ähnlicher aber doch anders fokussierter Zielsetzung bilden, und das wird auch gut sein. Wir müssen es nur erkennen.

Was mir am meisten Fehlen wird, ist es Ostpreussen miteinander sprechen zu hören. Das letzte Mal ist mir vor zig Jahren ein altes Päärchen im Zug begegnet und ich hab ganz unverfroren dem Gespräch gelauscht. Ich hab das Gefühl mit dem gesprochenen Wort fällt das weg, was es uns momentan noch greifbar macht.....

Trauriges Thema :slight_smile:

Viele Grüße
Kathrin

Gisela und Kathrin,

das Vergessen hat schon begonnen und große Hoffnungen, dass wir aus der kleinen Gemeinschaft der Letzten der Erlebnisgeneration noch Unterstützung für unsere genealogischen Forschungen im weiteren Sinne erhalten können, gehen dahin. Selbst in einschlägigen Veröffentlichungen, die der Erhaltung des Gewesenen gewidmet sind, häufen sich bereits die Fehler. Im "Bildarchiv Ostpreußen" findet sich leider eine ganze Reihe fehlerhafter Bildbeschreibungen, die auch nicht stringent korrigiert werden. Selbst in der Beilage "Ostpreußenblatt" der PAZ kommen neuerdings heimatkundliche Fehler vor, die noch vor 10 Jahren undenkbar gewesen wären. Das ist besonders bedauerlich, weil man nach Einsicht in (selbst Nachkriegs-) Quellen diese Fehler vermeiden könnte.

Gruß
Rolf-Peter

Liebe Kathrin,

...Alles ist im Fluss...

Genau ! Das ist es.

So traurig es mich stimmt, dass das was wir - noch - als Ostpreussen kennen verloren gehen wird, so sicher bin ich mir, dass Veränderung normal und wahrscheinlich auch gut ist.

Richtig, es gibt doch selbst in den Orten, in denen wir aufgewachsen sind viele Veränderungen. Das ist nun mal so. Das muss man annehmen und dabei denken, dass es Umstrukturierungen. Ein Haus wird abgerissen - ein neues gebaut. Menschen gehen und neue Menschen kommen. Das ist eben der Lebenslauf. Bewahren ist gut, aber die Weitergabe ist viel wichtiger !

Ich bin überzeugt, dass es irgendeine Gemeinschaft/Verein etc. geben wird, die/der versuchen wird die Erinnerung an Ostpreussen lebendig zu halten....

Natürlich - es gibt Vereine und Bibliotheken. Soweit ich weiß, gibt es Stellen, die jegliche Heimatbriefe der jeweiligen KGs aufheben. Das mag von Bundesland zu Bundesland anders geregelt sein !?

aber mit dem Verschwinden der echten Ostpreussen wird das was wir davon übrig haben nicht mehr als eben diese Erinnerung sein.

Ich tue mich schwer mit "echten Ostpreußen" - sorry, denn die gibt es für mich nicht, sondern verschiedene Völker, die dort lebten und jetzt leben. Erinnerungen sind immer gut - manchmal sogar die schlechten. :slight_smile: Man sollte alles nicht so eng sehen, da Ost- und Westpreußen nicht die einzigen waren, die ihre Heimat verloren haben und schwere Zeiten durchmachen mussten. Ich verstehe aber diesen Zusammenhalt und die Wünsche. Es werden sich Gemeinschaften bilden - keine Frage - aber die Zielsetzung wird eine andere sein - nämlich der Kontakt, das Brückenbauen, das Gemeinsame in Geschichte und ja, auch der einer gemeinsamen Aufarbeitung, in der Hass und Vorwürfe keinen Platz mehr haben werden.

Was mir am meisten Fehlen wird, ist es Ostpreussen miteinander sprechen zu hören. Das letzte Mal ist mir vor zig Jahren ein altes Päärchen im Zug begegnet und ich hab ganz unverfroren dem Gespräch gelauscht. Ich hab das Gefühl mit dem gesprochenen Wort fällt das weg, was es uns momentan noch greifbar macht...

Ich selbst höre Ostpreußen auch so gern sprechen; ich schmunzele dann über verschiedene Worte. :slight_smile: Von wegen "mir" und "mich" - verwechsel' ich nich' ". Dennoch : Sprachen leben - Sprachen sterben - z.B. das Sorbische, aber auch Dialekte wie das alte Friesische. Es gibt aber einen Verein, der das Ostpreußische aufrecht erhält. Vielleicht bleibt etwas noch da ?

Herzlichst --- Gisela

Hallo Liste, ich habe jetzt so viel �ber und von Kreisgemeinschaften geh�rt.
Wo findet man diese denn? Viele B�rbel (Biel)

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Guten Abend,

ich verfolge dieses Gespräch mit Interesse.

Ich bin der Meinung,nur woran sich niemand mehr erinnert,ist für immer verloren!

Es liegt an uns allen,die Erinnerung lebendig zu halten.

Mein Vater stammte aus Ostpreußen und meine Mutter aus der Pfalz.
Wäre er nicht in den Westen gekommen,gäbe es mich heut gar nicht.

Allerdings hat mein Vater aus seiner Heimat kaum etwas erzählt,zu schmerzlich waren wohl die Erinnerungen.
Nun ist er schon lange nicht mehr da und seine persönliche Geschichte für immer verloren.

Ein Teil seiner Geschwister blieben nach dem Krieg in Chemnitz zurück.Ich erinnere ich an einen Geburtstag,wo alle Geschwister zusammen waren.
Zwei hatten den typisch preuß. Akzent,einer sprach pfälzisch und zwei sprachen sächsisch!

Simone

Hallo B�rbel

schau mal hier <http://www.ostpreussenseiten.de/links.htm&gt;

Ansonsten einmal Google befragen :wink:

Gru� aus Schleswig-Holstein
Heinz

Hallo Bärbel,
die Kreisgemeinschaft Neidenburg findet man z.B. hier:

http://www.neidenburg.de

Ansosnten einfach mal googeln (Kreisgemeinschaft und der jeweilige Name der Kreisstadt).

Viele Erfolg!

Ralf

-------- Original-Nachricht --------

Lieber Peter,

das Vergessen hat schon begonnen und große Hoffnungen, dass wir aus der

kleinen Gemeinschaft der Letzten der Erlebnisgeneration noch
Unterstützung für unsere genealogischen Forschungen im weiteren Sinne
erhalten können, gehen dahin.

das würde ich nicht so pessimistisch sehen. Für ein paar Jährchen wird Vieles vorhanden sein. Und Bibliotheken gibt es weiterhin. Aber Du hast Recht - "die kleine Gemeinschaft der Letzten der Erlebnisgeneration" schrumpft geheuerlich. Ich habe schon vor über 15 Jahren davor gewarnt, weiß aber jetzt, dass man eben gar nichts dagegen tun kann - außer - zur gegebenen Zeit Unterlagen an Interessierte und Engagierte weiter zu geben ! Das Thema "Nachlass" wurde nicht nur in der OWP-Liste diskutiert, sondern auch in der VfFOW-Liste (vielleicht auch anderen ?).

Selbst in einschlägigen Veröffentlichungen, die der Erhaltung des Gewesenen gewidmet sind, häufen sich bereits die Fehler...

Das ist "normal". Nobody is perfect - waren unsere Vorangegangenen auch nicht ! Nachkriegs-Quellen müssen mit Fehlern behaftet sein - nach diesem ganzen Durcheinander - und danach das Durcheinander nach der Wiedervereinigung ?! Und es suchen immer noch zwangsadoptierte Kinder ihre Eltern (und umgekehrt). Ist genauso eine traurige Geschichte wie die von den Wolfskindern.
Das Thema - die Themen - werden nicht versiegen. Eines Tagses aber doch ! Nur der DRK-Suchdienst und "Suchlisten" (Mormonen, engagierte Mailinglisten - deren Tage auch kommen werden!) und neue Suchdienste werden "übernehmen". Die Kreisgemeinschaften, die noch existieren, bluten bereits jetzt schon. Aber es werden auch Gelder anderweitig ausgegeben, die nicht im Sinne der Vertriebenen und Folgegenerationen sind !
Tut mir leid, aber das muste ich jetzt mal deutlich sagen bzw. schreiben.

Liebe Grüße --- Gisela

Guten Abend zusammen,
ich finde schön, dass auch mal inhaltlich diskutiert wird. Bei aller Wehmut
im Gedenken an das Verlorene und Verlassene bitte ich aber auch nicht zu
vergessen, wem wir das alles zu verdanken haben.
Nach dem militärischen Sieg über Polen am 6. Oktober 1939 wurden die
westlichen Gebiete Polens dem Deutschen Reich angegliedert. Die hier
beheimateten Polen wurden teilweise sofort in Richtung Osten vertrieben, die
polnische Führungsschicht wurde in Konzentrationslager verbracht oder gleich
ermordet.

Die zurückbleibende einheimische Bevölkerung war weitestgehend rechtlos der
Willkür deutscher Behörden ausgesetzt.
Deutsch wurde die einzige Amtssprache, alle polnischen Orts- und
Straßennamen wurden durch deutsche Namen ersetzt. Mein kleines 100
Seelendorf Studzienki im Regierungsbezirk Bromberg wurde erst in Grünthal
und mitten im Krieg nochmal in Waldgrüntal umbenannt.

In den angegliederten Gebieten wurden polnische Schulen, Theater, Museen,
öffentliche Bibliotheken, Buch- und Zeitungshandlungen und alle anderen
kulturellen Einrichtungen geschlossen und der Gebrauch der polnischen
Sprache verboten.

Die neu gegründeten Reichsgaue wurden als "Exerzierplatz für den
Nationalsozialismus" angesehen und es sollte auf der Grundlage der
rassistischen NS-Ideologie eine deutsche und nationalsozialistische
Mustergesellschaft entstehen.
Um dieses Ziel zu erreichen, war es aus Sicht der Planer notwendig, deutsche
Minderheiten aus Osteuropa, die sogenannten "Volksdeutschen", in den neuen
Reichsgebieten anzusiedeln.
  
Die Assimilierung, die Eingewöhnung und Angleichung der polnischen
Bevölkerung war grundsätzlich nicht erwünscht, denn die Polen galten in der
NS-Ideologie als rassisch minderwertig und sollten lediglich als billiges
Arbeitskräftereservoir dienen (Wannseekonferenz!).

Den Rahmen dieser brutalen Besatzungspolitik steckte der "Führer" und
Reichskanzler Adolf Hitler am 17. Oktober 1939 vor Vertretern des
Oberkommandos der Wehrmacht und der Reichsministerien ab: Es müsse ein
"harter Volkstumskampf" geführt werden, der "keine gesetzlichen Bindungen"
gestatte.
Restpolen, das sogenannte Generalgouvernement, solle es ermöglichen "das
alte und neue Reichsgebiet zu säubern von Juden, Polacken und Gesindel", so
der deutsche Reichskanzler.
Das alles stimmt mich nicht nur traurig, sondern auch verdammt ärgerlich.

Dennoch, schönen Abend noch.
Wolfgang Wawrzyniak

Und ich suche immer noch
nach Vorfahren aus
Studzienki im ehemaligen Regierungsbezirk Bromberg, heute in der polnischen
Woiwodschaft Kujawien-Pommern.

1939 war der Ort um zu benennen in Grünthal und von 1943-45 in Waldgrüntal.

Es ist ein kleiner Ort mit etwa 100 Einwohnern, hat aber immerhin einen
niedlichen Bahnhof an einer stillgelegten, eingleisigen Bahnstrecke. Das
Bild habe ich im Internet gefunden.

Nakło nad Notecią (deutsch Nakel an der Netze) und Kcynia (deutsch Exin)
sind die nächstliegenden Städte.

Mein Ur-Ur Großvater Adalbertus Wawrzyniak ist etwa 1890 von Studzienki nach
Frankfurt am Main gezogen und dort auch am 19.Oktober 1906 verstorben (der
Standesbeamte hat sich verschrieben und Studzienski d'raus gemacht, aber der
Regierungsbezirk lässt zweifelsfrei nur dieses Studzienki zu.

Adalbertus ist geboren am 21.4.1865 in Studzienki im Regierungsbezirk
Bromberg heute Bydgoszcz.

Sein Vater war Andreas Wawrzyniak, vermutlich ebenfalls aus Studzienki.
Meine Ur-Ur-Großmutter väterlicherseits, Justine Speier (Spejer), also die
Ehefrau von Andreas Wawrzyniak und Mutter von Adalbertus aus Studzienki,
stammte aus Gorsin (Gorzen) im Bereich der Stadt- und Landgemeinde Nakło
nad Notecią, wenige Kilometer weiter liegt Studzienki. Also ich bewege mich
in der richtigen Umgebung, daran besteht kein Zweifel.
Gibt es Einwohnerlisten, wo werden die Kirchenbücher geführt? Wer sucht nach
Verwandten im gleichen Ort? Gibt es die Wawrzyniak's noch in Studzienki?

Ich habe von einer großen Familie Schünke gelesen, die ebenfalls dort
zuhause war.

Viele Grüße
Wolfgang Wawrzyniak
Mörfelder Straße 43
64546 Mörfelden-Walldorf

Liebe Simone,

.... KGs ist offensichtlich ein "heißes Thema", aber notwendig.

Ich bin der Meinung,nur woran sich niemand mehr erinnert,ist für immer

verloren!

KANT hat das schon mal mit anderen Worten gesagt, aber es gilt.
Es geht nicht nur um die Erinnerung, es geht um das Zuwenden, das Brückenbauen,
das Zusammenarbeiten - "in guten wie in schlechten Zeiten" ! Und es gilt auch nicht
nur, Erinnerungen lebendig zu halten, sondern lebendig in die Zukunft zu schauen.
Amerikaner haben dieses schöne Wort - SHARE = Teilen !

Mein Vater stammte aus Ostpreußen und meine Mutter aus der Pfalz.

Wäre er nicht in den Westen gekommen,gäbe es mich heut gar nicht.

Ist ähnlich wie bei so Vielen. Mein Papa war Goldaper - meine Mutti aus Hessen. :slight_smile:
Die beiden haben sich gefunden, und sicherlich wie alle anderen "Mischehen" nach dem
Krieg einen Kraftakt an Wiederaufbauung leisten müssen. Es blieb ihnen nichts Anderes
übrig - im Westen wie im Osten Deutschlands !

Ich erinnere ich an einen Geburtstag,wo alle Geschwister zusammen waren.

Zwei hatten den typisch preuß. Akzent,einer sprach pfälzisch und zwei
sprachen sächsisch!

Super - eben alles "inter(n)-national" ! :wink: Man/frau versteht sich. Ergo geht's doch. :slight_smile:

Liebe Grüße --- Gisela

Wie ich merke, ist der Oberbegriff "Landsmannschaft Ostpreußen" hier noch
gar nicht gefallen, oder habe ich das übersehen? Ich bin gerade erst wieder
an die Burg gekommen und habe schneller lesen müssen.
Der Link ist http://www.ostpreussen.de/lo.html , die Kreisgemeinschaften
dort unter Portrait und Ziele, siehe
http://www.ostpreussen.de/lo/portrait-und-ziele/heimatkreisgemeinschaften.ht
ml . Diese Links sind aktueller, wie die bisher genannten.
Ansonsten finde ich es gut, dass in dieser Runde das Thema so ausführlich
diskutiert wird. Dazu nur eine Bemerkung, die ich in meinem Freundeskreis im
Oblast immer wieder höre, auch von meiner Ehefrau (russische Staatsbürgerin
aus Kaliningrad): Hoffentlich gibt man das Land bald an Deutschland zurück!
Meine Antwort darauf: Wir zahlen noch lange für die DDR-Hinterlassenschaft,
wenn die Rückgabe wirklich eintreten sollte, ist Deutschland endgültig
pleite. Aber vielleicht ist das dann ja so gewollt.
Noch ein schönes Wochenende -
Martin (geboren in Kermuschienen Kreis Pillkallen)

Lieber Herr Wawrzyniak,

Recht herzlichen Dank fuer diesen Beitrag. Seit Jahrzehnten beschaeftige ich
mich mit Ahnenforschung aus Ostpreussen. Ich wurde dort 1941 in dem kleinen
Ort Bensee, Kreis Mohrungen geboren. Habe auch Briefe von der Familie, die
beschreiben, wie die Russen und Polen dort "hausten" im Januar 1945. Meine
Grosseltern wurden von den Russen erschossen. Und dann hatte ich mich immer
gewundert was haben die Deutschen denn gemacht, warum der grosse Hass. Sie
sind einer der wenigen, die ich kenne, die auch die andere Seite auffuehren.
Das sollte mehr geschehen, denn ich habe das Gefuehl, dass jetzt in
Deutschland endlich mal das "Vertriebenenschicksal" aufgewickelt wird - nur
leider wird selten geschildert was wir Deutschen denn gemacht haben.
Hiermit handele ich mir sicherlich viel Aerger ein, aber ich denke das ist
die Wahrheit, die Sie schildern. Danke dafuer. Je mehr ich mich mit der Nazi
Zeit beschaeftige desto mehr verzweifle ich an den Menschen. Wie konnte
sowas geschehen?

Beste Gruesse,
Elke Hedstrom, Garland, Texas/USA

Hallo,

falls jemand den Heiratseintrag sucht,
die Heirat erfolgte in der Kirche Lindenau

Witwer u RadmacherMstr Johann Berger (47J) aus Braunsberg
oo15.6.1813 in Lindenau
mit Jfr Anna Barbara Böhm aus Müdzin 26J

mfG

Karin Rauschning
http://www.einwohner-kreis-heiligenbeil.de