Fam. LOCHOCKI etc, Ein wenig Namenskunde

Hallo Herr Lokotsch !

Natürliche helfe ich auch ohne einen "Ausgleich". :wink:
Das ist dann halt Datenpflege.

Die Urform Ihres Namens, wenn es eine solche gibt
ist Lochocki.
Die Preußen schrieben Lochotzki, später Lochotzke.
Generell ist PL=c > D=tz, z
PL=z > D=s (Zusanna, Zuzanna = Susanne)

Über den Namen Lochocki in der Region ist schon
der Nazi-Gauleiter Greiser vor 1945 und die Herren
Wilckens und Bleck danach - "gestolpert".
Da meist evangelisch und mit dt. Vornamen behaftet
wurden die L. als Deutsche gezählt.

Sicher ist in der besagten Gegend aber rein garnichts !

Aus FELD wurde z.B. OSADA und OSADOW
sowie OSADOWSKI und zurück !

Reine Willkür der Pfarrer und ohne Kenntnis
der Betroffenen, die ohnehin weder lesen noch
schreiben konnten.

Ganz lustig die Tatsache, daß noch in der Preußen-
zeit 1792 die Dorfschulzen aller 17 Potulicki-
Dörfern um Zbg-Vbg. eine Akte mit je 3 Kreuzen
"unterschrieben". Es ist völlig schleierhaft, wie die
Leute ihre Arbeit machten, mußten sie doch auch Erlasse
verlesen und Berichte schreiben.

Einen "Schlepp_Top" hatten sie auch nicht.
Armes Preußen. :wink:

Zurück zu LOCHOCKI (pl Schreibweise).

Lochocki war ganz eindeutig ein Name des
poln. Kleinadels ! Dabei bleibt die Nation jedoch unklar.

Siehe die Vasallenliste von 1772 (Huldigung des einheim.
Adels an die preuß. Krone) mit 5 entsprechenden Vorkommen
des Namens L. (im Anhang)

Da nun aber auch andere Adelsnamen im Verkartungsgebiet
auftauchen (Kleist, Belau, Glasenapp, Lochstedt etc.)
führt das zu 2 Hypothesen:

Entweder stammen die Leute wirklich aus diesen Sippen,
auch wenn sie nunmehr "nur" Tgl und Hirten waren oder
sie bekamen den Namen im Sinne eines Herkunftsnamen,
weil die Vorfahren unter diesen Sippen gearbeitet haben/hatten.

Denkbar wäre auch ein "paralleler" nichtadeliger PN.

Klären läßt sich das bei der Quellenlage in WP nicht
mehr. Es sei denn, den Herren, die es bis nach Rom und
Ägypten geschafft haben, fällt noch was ein. :wink:

Nur Glasenapp (ohne "von" ) bekam im KB Zbg das
Attribut "nobili". Der war aber auch Arzt und konnte
schreiben. :wink:

Vielleicht gibt es hierzu Erfahrungen aus anderen
Regionen !?

Wieder zurück zu LOCHOCKI:

Im Verkartungsgebiet taucht der Name nur in der
Herrschaft Sypniewo der Grafen Götzendorff-Grabowski
auf, ziemlich singulär.

1738 heiratet der Ww Martin L. in Illowo.
Im KK 1773 tauchen Halbbauer Jerzy L. in
Jasdrowo und Michael L. in Illowo auf.

Die Beibehaltung des Vornamens Jerzy läßt
Rückschlüsse zu.
Zum Beispiel wurden viele Adalbert von vor 1772
in Georg nach 1772 "umgeschrieben".

Jedenfalls dürften diese "ersten" L. in J. und I.
die Vorfahren aller späteren L. der Region
gewesen sein.

1920 beantragen die Brüder Paul und Erich
Lochotzke, geb. 1898 und 1901 in Lubcza
die deutsche Staatsbügerschaft.
Die Eltern sind August L. und Wilhelmine Bleck.

Soweit der allgemein interessierende Teil
meiner Antwort.

mfg Werner Schwarz