Hallo Klaus, hallo Gerd,
ich erlaube mir, Euch �ber die Liste zu antworten. Es interessiert sicher
andere auch.
1. Warum gibt noch so viele Kirchenb�cher im Waldenburger Bergland ?
Ich kann nur f�r W�stewaltersdorf antworten. In der Leinenweberei Websky,
Hartmann & Wiesen AG wurden zahlreiche deutsche Spezialisten zum Anlernen
der neuen Herren und Damen verpflichtet. Das Dorf wurde vertrieben, aber die
Spezialisten durften Schlesien nicht verlassen. Mein Gro�vater, Webmeister
Karl Leistritz, durfte 1952 `raus. Es waren f�r die meisten verlorene Jahre.
Andere hatten sich im Westen in der Zeit schon eine neue Existenz aufgebaut.
Wenn es sich um Nichtdeutsche handelte, w�rde man sie heute Zwangsarbeiter
nennen.
Aus diesem Grund wurde die evangelische Kirche weiter von dem kleinen
H�uflein genutzt und der eingesetzte Lektor, Otto Wenke, predigte und f�hrte
auch die Kirchenb�cher. So kann man Eintragungen bis 1957 finden, die
letzten mussten dann aber in Polnisch erfolgen. In dieser Zeit hatten sich
die Wogen schon etwas gegl�ttet und Kulturbarbaren hatten keinen Zugang mehr
zu solchen Sch�tzen, an denen sie ihre Zerst�rungswut austoben konnten. Wann
die B�cher nach Waldenburg transportiert wurden und wie, dar�ber gibt es
Ger�chte. Wahrscheinlich sind bei diesem Transport die fehlenden B�nde doch
noch Vandalen oder Gesch�ftemachern in die H�nde gefallen.
2. Bei der in Aussicht genommenen Vervielf�ltigung der Kirchenbuch-Originale
durch die Universit�t Breslau ist sicher NICHT an eine Weitergabe an die
Mormonen gedacht. Die Gr�nde kann sich jeder selbst zusammenreimen.
Herzliche Gr��e aus Leipzig
Wolfgang Leistritz * 1938 in W�stewaltersdorf