Euthanasie / Anstalt Tapiau

Liebe Liste,
nach längerer Abwesenheit melde ich mich mit einer nicht leicht zu verfolgenden Spur an Sie:

Von meiner Großmutter erfuhr ich kürzlich das Schicksal eines ihrer Onkel, welcher in jungen Jahren 1917 in ersten WK zog und sich trotz kurzer Dienstzeit und keiner sichtbaren Verwundungen seit der Heimkehr unter starkem psychischen Leiden befand. Er wurde schließlich (wann genau weiß ich nicht) in Tapiau, einer Anstalt im Kreis Wehlau, Bezirk Königsberg untergebracht und fand dort schließlich 1939 seinen Tod.

Erst durch das "Bestechen" eines Wärters gelangte seinem älteren Bruder wie durch ein Wunder die Herausgabe des Leichnams zum heimlichen Abtransport und ordentlichen Begräbnis in Plaßwich. Der Wärter bestätigte auch, dass es sich nicht um einen natürlichen oder krankheitsbedingten Tod handelte, sondern um eine Mehrfachtötung - uns allen bekannt als Euthanasie in der entsprechenden Zeit zwischen 1939 und 1945.

Ich würde gerne mehr erfahren - leider ergab eine erste Recherche über Google keine Quelle, aus der man in Sachen Euthanasie speziell in dieser Anstalt schöpfen könnte. Vielleicht hat jemand von Ihnen bereits Erfahrung in diesem Forschungsbereich und/oder mag mich entsprechend weiterverweisen.

Herzlichen Dank
Daniel (Holbe)