Ertrunkener Seemann CHRISTIAN CLAUSSEN

Darf ich noch einmal auf meine Suche vom 21. August 20 zurückkommen und
erneut um Ihre Hilfe bitten?

Einige wenige Dinge konnten bisher geklärt werden durch Ihre Hilfe und vor
allem durch die Unterlagen der Seeamtsverhandlung, die mir das Deutsches
Schifffahrtsmuseum freundlicherweise zur Verfügung stellte.

Ich suche den Schiffsingenieur oder Maschinisten Christian CLAUSSEN (so
geschrieben in der Überführungsliste), der am 7. Juni 1937 mit dem
Walfangboot RAU III bei einer Werft-Probefahrt untergegangen und ertrunken
ist. Ein Untergang, der eine außerordentliche Resonanz in
Schifffahrtskreisen fand. Er wurde in der Liste der Tot-Geborgenen auch als
Bauaufseher auf der RAU III bezeichnet.

Am 2. Juli 1937 wird sein Leichnam aus der Weser geborgen.

Insgesamt kamen 12 Personen bei diesem Schiffsuntergang ums Leben.

Es gibt über diesen tragischen Untergang einen über 25 Seiten gehenden
Bericht, der auch die Seeamtsverhandlung mit einschließt.

Der Oberbürgermeister von Wesermünde stellte am 5. Juli 1937 einen sog.
Leichenpass aus, der den toten 43-jährigen Christian CLAUSSEN (geboren
demnach um 1894) mit einem Leichen-Kraftwagen über Hamburg nach Flensburg
überführt.

Ich gehe davon aus, dass der Überführungswagen am folgenden Tag, dem 6. Juli
1937 die Überführung nach Flensburg gemacht hat und am gleichen Tag auch in
Flensburg eingetroffen ist.

Es ist zu vermuten, dass eine Beisetzung dann wohl zwischen dem 9. und dem
15. Juli 1937 erfolgt ist.

Ein interessanter Hinweis kam von einer Helferin: Flensburg hatte damals
bereits ein Krematorium, das über weite Teile des Landes ebenfalls der
Einäscherung auswärtiger Leichen diente. Der Maschinist könnte also zwar
nach Flensburg zur Kremation überführt, dann aber auf seinem Heimatfriedhof
(vermutlich nahe Flensburg) beigesetzt worden sein.

Ich habe alle Flensburger Friedhöfe kontaktiert. Aber auf keinem ist er
beigesetzt.

So bitte ich unsere Heimatforscher aus dem Umkreis Flensburg um Hilfe:
sollten Sie für Ihre Heimatgemeinde Einsicht in das Totenregister für die
Zeit um grob geschätzt zwischen dem 9. und 15. Juli 1937 haben, - bei
einer Kremation evtl. einige Tage später - würde ich Ihnen sehr dankbar
sein, ob wir nicht einen Hinweis auf diesen verlorenen Seemann finden
könnten. Denn der Pastor wird sicherlich neben dem Namen auch den Hinweis
auf Maschinist, Schiffsingenieur, ertrunken, RAU III, oder Walfangboot mit
in seinen Text hineingenommen haben. Denn hier handelte es sich ja nicht um
einen normalen Sterbefall sondern um einen Ausnahmetod.

Hat jemand eine Idee, wo der Christian CLAUSSEN (evtl. ähnliche
Schreibweisen) beigesetzt worden sein könnte?

Vielen Dank im Voraus für jegliche Hilfe

Hans-Walter Hansen Flensburg

Hallo Hans-Walter Hansen,

wenn in Wesermünde der Leichenpass ausgestellt worden ist, dann müsste es doch auch in Wesermünde den entsprechenden Sterbeeintrag beim Standesamt geben, heute in dem zuständigen Archiv. Es sieht ja danach aus, dass Wesermünde für dieses Unglück die zuständige Behörde war.

In dem Sterbeeintrag steht dann der aktuelle Wohnort. In dem Eintrag steht auch die Konfession, somit ergibt sich die entsprechende Kirchengemeinde.

Hilft das weiter?

Viele Grüße Günter (Bassen)

Hallo Hans-Walter Hansen,

die RAU III hatte ihren Heimathafen in Bremen.
https://d-nb.info/1186512903/34
Am Ende des Artikels sind diverse Quellenangaben, die evtl. auch eine Suchidee bringen können.

Es könnte bei Walter Rau nachgefragt werden, wo Christian Clausen gewohnt hat, wann und wo er geboren wurde. Vielleicht gibt es noch Personalunterlagen?

Flensburger Tageblatt von Juli 1937 angucken?

Viele Grüße
Sabine (Türk)