Hallo Martina!
ich würde gerne erfahren, auf welchem Friedhof eine Schwester meines Vaters, ERIKA FRIESe, begraben liegt.
Sie wurde Anfang 1945 im Alter von 9 Jahren durch einen Halsschuß getroffen. Mein Vater und seine Familie mussten sehr schnell aus BÄRTING, KREIS MOHRUNGEN, REGIERUNGSBEZIRK KÖNIGSBERG, flüchten. Sie kamen aber ca. 3 Wochen später noch einmal zurück. Das Mädchen war nicht mehr da.
Man ist sich bis heute auch nicht ganz sicher, ob sie tatsächlich tot war. Nachbarn erzählten, dass sie in dem Haus der Eltern waren und das Mädchen noch warm, aber eindeutig vergewaltigt vorgefunden hätten. Diese haben sich allerdings auch nicht um das Kind kümmern können. Man konnte sich auch noch gut an die roten Schuhe erinnern, die das Mädchen trug. Ihr Verbleib ist bis heute ungewiss.
Wenn man sie jedoch begraben hat, wo fange ich an zu suchen?
Wer weiss, wo ich recherchieren muss, um etwas über die Friedhöfe oder evtl. Ansprechpartner zu erfahren?
Angesichts der damaligen Umstände ist es gar nicht sicher, dass die Beerdigung überhaupt auf einem Friedhof stattfand. Viele wurden in einem Garten (musste noch nicht mal der eigene sein) bestattet, sofern eine Bestattung überhaupt mögich war und man sich nicht mit einem Verscharren im Straßengraben begnügen musste. Nebst der Anwesenheit von Rotarmisten wirkten auch die Witterungsbedingungen (Schnee, Frost) erschwerend. Und nicht immer gab es später die Möglichkeit, die eiligst irgendwo vergrabenen Leichen auf einen Friedhof umzubetten.
Sinnvollste Möglichkeit scheint mir, sich an die Leiterin der Kreiskartei Mohrungen, Frau Erika Jahr, Hermann-Löns-Straße 7, 63477 Maintal, zu wenden und um Anschriften älterer noch lebender früherer Einwohner von Bärting zu bitten, die mutmaßlich noch Erinnerungen an das Fluchtgeschehen 1945 haben und zum Verbleib von Erika Friese noch etwas sagen könnten.
Viele Grüße
Carsten (Fecker)