Erfahrungsaustausch zum Thema Erstellung eines Heimatbuch

Liebe Forscherfreunde,

da die Organisation eines Heimatbuches an mich herangetragen wurde, möchte
ich gerne Euren Erfahrungsschatz nutzen. Neben der Organisation und
Koordination werde ich mich auch um das Familiengeschichtliche des Ortes
kümmern und plane zu jeder Sippe 1-2 Seiten mit Informationen aus
Kirchenbüchern, Teilungen und sonstigen Listen und Unterlagen zu verwenden.
Bitte daher um Eure Hinweise und Hilfestellung zu folgenden Themen:

· Wer hat Tipps bzgl. Vorgehen, Koordination (Projektplanung,
Mindmap, Zeitplan etc.)?

· Welche Textverarbeitungssoftware könnt Ihr empfehlen? Wie lässt
sich Fotoeinbindung (ohne Verrutschen bei Ergänzungen), Indexerstellung gut
lösen?

· Wie kann ich gedruckte Texte per Software in z.B. Word bekommen
(PDF -> word?)?

· Wo lässt sich kostengünstig ein Heimatbuch drucken?

· Wie sieht eine gute Finanzierung eines Heimatbuches aus? Wie wird
der Preis festgesetzt?

· Wer ist Herausgeber/Urheber etc.?

· Was gibt es zum Thema Urheberrechte bzgl. Bereits vorhandener
Aufsätze, Fotos, Stammbäume etc. zu beachten, die man gerne einbinden
möchte? Reicht Zitat mit Quelle? Oder schriftliche Genehmigung?

· Was ist bei der Autorensuche zu beachten?

· Was gibt es zu beachten bei Zusammenarbeit mit Gemeinde/Kirche
o.a.?

Viele Fragen, ich weiß, aber Ihr habt bestimmt den einen oder anderen Tipp
für mich. Im Voraus schon mal Danke für jeden Hinweis.

Viele Grüße

Eure Andrea (Dettling)

Hallo Andrea,

� Wer hat Tipps bzgl. Vorgehen, Koordination (Projektplanung,
Mindmap, Zeitplan etc.)?

Am Anfang sollte eine Ideensammlung stehen, was w�nschenswerterweise in das Heimatbuch aufgenommen werden sollte. Dem folgte eine Gliederung der Ideen. Dann w�re zun�chst festzustellen, was sich von dem Angedachten verwirklichen l�sst und die Gliederung ggf. zu �berarbeiten. Eine Mindmap ist nur eine m�gliche Form einer hierarchischen Gliederung; sie wird aber - ausweislich so mancher in Schulb�chern abgedruckten "Mindmap" - oft nicht nach dem unbedingt notwendigen logischen Gesichtspunkt ausgef�hrt und ist in dem Fall wenig hilfreich. Der Zeitplan kann zun�chst nur grob sein, denn die ben�tigte Zeit ist sehr vom Tempo der Materialbeschaffung abh�ngig. Idealerweise sollte man die Masse des Materials bereits beschafft haben, bevor man mit genaueren Planungen beginnt.

� Welche Textverarbeitungssoftware k�nnt Ihr empfehlen? Wie l�sst
sich Fotoeinbindung (ohne Verrutschen bei Erg�nzungen), Indexerstellung gut
l�sen?

� Wie kann ich gedruckte Texte per Software in z.B. Word bekommen
(PDF -> word?)?

Druckereien verlangen in der Regel, dass ihnen Manuskripte im pdf-Format (mit eingebundenen Abbildungen) vorgelegt werden. So lassen sich evtl. notwendige Ver�nderungen durch die Druckerei am leichtesten bew�ltigen.

� Wo l�sst sich kosteng�nstig ein Heimatbuch drucken?

Man sollte mehrere Angebote bei Druckereien (keine Gro�druckereien) in der Umgebung einholen und sich auch Muster von ausgef�hrten Auftr�gen vorlegen lassen, da bisweilen sehr "unterschiedliche Auffassungen" dar�ber bestehen, was qualitativ akzeptabel ist.

� Wie sieht eine gute Finanzierung eines Heimatbuches aus? Wie wird
der Preis festgesetzt?

Der (Verkaufs-) Preis richtet sich nach den Selbstkosten, die durch Anzeigen vermindert werden k�nnen. Jede Gewinnabsicht f�hrt dazu, dass mit dem Finanzamt "abgerechnet" werden muss. Evtl. finden sich auch Sponsoren, die auf eine "Gegenleistung" mittels (Gesch�fts-) Anzeige keinen Wert legen.

� Wer ist Herausgeber/Urheber etc.?

Herausgeber ist diejenige/derjenige, die/der die Idee zum Heimatbuch hatte und die koordinierenden Arbeiten ausf�hrt. Alternativ kann ein Verein o.�. als Herausgeber auftreten.

� Was gibt es zum Thema Urheberrechte bzgl. Bereits vorhandener
Aufs�tze, Fotos, Stammb�ume etc. zu beachten, die man gerne einbinden
m�chte? Reicht Zitat mit Quelle? Oder schriftliche Genehmigung?

Der Abdruck aller Materialien, die (noch) urheberrechtlich gesch�tzt sind, muss durch den Rechteinhaber schriftlich genehmigt werden. Es ist aber gestattet, k�rzere [!] Textstellen als direkte Zitate aus urheberrechtlich gesch�tzten Quellen auch ohne Genehmigung zu verwenden, solange die Zitate gekennzeichnet - beispielsweise im Rahmen eines Aufsatzes oder Artikels - verwendet werden und die Quellen in der �blichen Weise angegeben werden. Indirekte Zitate, d.h. die inhaltliche, umformulierte Wiedergabe von Gedanken und Erkenntnisse anderer Verfasser m�ssen ebenfalls durch einen Quellenhinweis kenntlich gemacht werden.

� Was ist bei der Autorensuche zu beachten?

Eigentlich nur, dass die Autorin/der Autor Sachkenntnis besitzt und ein gutes Deutsch schreibt.

Gr��e

Rolf-Peter

(25 Jahre Herausgeber eines Jahrbuchs)