Erfahrungsaustausch bei Urkundenanforderung nach dem 1.1.2009

Liebe Listenleser,

Ich habe nun zum erstenmal in diesem Jahr Urkunden vom Standesamt Nürnberg
angefordert. Man teilte mir mit, daß nach der Änderung des
Personenstandgesetzes nun das Stadtarchiv dafür zuständig wäre. Ich habe
daraufhin das Stadtarchiv angeschrieben und um einen Auszug des
Familienbuches meines Urgroßvaters gebeten. Daraufhin habe ich die
Heiratsurkunde (1908) und die Sterbeurkunde (1918) meines Urgroßvaters
bekommen sowie einen Ausdruck aus einer Datenbank mit den Heiratsdaten
meines UrUrGroßvaters von 1871 bekommen.

Für diese Informationen soll ich nun 66,00 Euro Gebühren, für einen
erheblichen Forschungsaufwand, bezahlen.
Bisher habe ich für Urkunden vom Standesamt je 8,00 Euro bezahlt !!

Wie ist Eure Erfahrung mit den Urkunden von den Archiven nach dem 1.1.2009

Wäre interressant wie andere Archive damit umgehen.

Mit freundlichen Grüßen

Ludwig Nell

Hallo Ludwig,

das ist ganz leicht zu erklären, daß solche Kosten Zustande kommen. Beim Standesamt werden die Kosten nach Anzahl der Beglaubigungen ausgefertigt. Beim Archiv wird die Arbeitszeit und die Kopien zugrunde gelegt. Wenn man nun in Arbeitsstunden und nicht in Arbeitshalbestunden abrechnet kommt man ganz leicht auf immense Summen. Bei mir kostet die halbe Stunde 15 Euro plus die Kopierkosten. Bei anderen Archiv liegen höhere Kostensätze zugrund. Bei Nürnberg könnte die Arbeit auch vom höheren Archivdienst erledigt worden sein, was höhere Stundenkosten mit sich bringt.

Am billigsten wird es daher bei Archivanfragen zu Standesamtssachen immer dann, wenn man selbst forscht, da es da einen festen Tagessatz gibt (meist um die 5 Euro) oder jemanden mit Sammelaufträgen losschickt, die diese Anfrage erlegen.

Viele Grüße

Christian

Hallo Ludwig Nell

Haben Sie die Geburts- und Heiratsdaten nicht angegeben? Falls nein,
würde das den erheblichen Forschungsaufwand erklären. Ich habe in der
Vergangenheit eine Auskunft gewünscht, ohne das Datum zu wissen. Da
wurde mir mitgeteilt, dass der Gesuchte nicht zu finden sei.

Ich finde den Betrag auch unerhört hoch. Da wäre es überlegenswert,
selbst ins Archiv zu fahren oder einen freien Forscher zu beauftragen.

Viele Grüße
Gertraud (Kreß)

Ludwig Nell schrieb:

Hallo Herr Nell
Die verlangen 21.- pro angefangener halben Stunde.Bei mir wollten sie nur
21,- plus 4,- für 2 Kopien.Wahrscheinlich weil sie nur ein Buch
durschauen mußten.Bei Ihnen wahrscheinlich zwei.Ich habe aber 2 Wochen auf
die Kopien warten müssen obwohl ich die Einträge schon in den Händen hatte.
Ist schon ein Wahnsinn diese Preise.
Vielleicht gibt es in der Hauptstelle des LKAN in der Veillhofstr. in Nbg.
Kopien der KB.
Gruß
Frank (Schmidt)

Hallo Ludwig Nell,
Zwar kenne ich die Deutschen Gesetze nicht im Detail, ich glaube jedoch, sie
genügen um Ihnen zu raten, unter allen Umständen von einer Zahlung abzusehen

Wenn wir mit einer Auslage um die 10 € rechnen, so muss die Dienststelle bei
beträchtlicher Ueberschreitung, zuerst einen Kostenbescheid vorausschicken
und erst wenn dieser genehmigt ist, wird der nächste Schritt gemacht.
Von verschiedenen Amtsstellen habe ich solche Gebührenrechnungen erhalten,
oft auch mit einer Plafonierung, dies allerdings erst ganz am Anfang, bevor
der Aufwand genau berechnet wird.
Jede Garage muss zuerst zurückfragen, bevor sie eine nicht voraussehbare
Reparatur vornimmt, damit genau diese Kostenerwartung gewährt bleibt.
Erlaubt mir bitte noch eine ganz persönliche Meinung, wie sollte ein ge- und
vereinigtes Europa funktionieren, wenn nur schon in Deutschland solche
Unterschiede bestehen. Ich glaubte auch, dass die Herrschaft des Adels in
Deutschland schon lange abgeschafft wurde, scheinbar haben aber noch einige
- vielleicht nicht adelige - Könige überlebt oder sich jetzt selbst
eingesetzt.
Noch etwas, warum soll ein Standesamtsdokument teurer sein als ein
Bankdokument?
Mit freundlichen Grüssen,
Thomas (Wiederkehr)

NB. Meine Ahnen kommen aus Franken und der Oberpfalz, unweit von Nürnberg,
freu!

-------Originalmeldung-------

Hallo Thomas

die Archive haben doch ihre Satzung, bzw. Preise. Wenn man sich danach
erkundigt, dann erfährt man das auch. Solche öffentlichen Stellen haben
immer Recht und sie bekommen ihr Geld. Nichtzahlen verteuert die
Angelegenheit imens.

Viele Grüße
Gertraud (Kreß)

Thomas Wiederkehr schrieb:

Liebe Liste,

vielleicht hilft dies, die Diskussion zu beenden.

Die "Gebührensatzung für das Stadtarchiv Nürnberg" kann als PDF-Datei unter folgendem Link heruntergeladen werden:

http://www.stadtarchiv.nuernberg.de/download/Gebsatzung.pdf

Mit freundlichen Grüßen

Günther Scherpf

Hallo an alle,

meine Absicht war es nicht eine Diskusion anzuzetteln, in der dann böse
Worte geschrieben werden.

Ich war nur der Meinung, das die Urkunden jetzt nicht mehr vom Standesamt
ausgegeben werden, sondern vom Stadtarchiv. Das sich dadurch auch die
Ausgabepreise ändern war mir nicht klar.

Sicher ist es richtig, das man sich vorher nach den Preisen erkundigen muß.
Ich werde die Rechnung auch bezahlen, aber ich nehme mir auch die Freiheit
heraus und werde mit dem zuständigen Mitarbeiter des Stadtarchives noch ein
paar Takte reden.

Was ich jedoch bis heute nicht nachvollziehen kann, ist der, ich zitiere:
"erhebliche Forschungsaufwand", für eine Urkunde vom Anfang des 20.
Jahrhunderts.

Soweit sollte es nun zu diesem Thema gut sein. An alle die Urkunden in
Zukunft anfordern, kann ich nur empfehlen, sich vorher nach den Preisen zu
erkundigen.

Mit freundlichen Grüßen
Ludwig Nell

[mailto:franken-l-bounces@genealogy.net] Im Auftrag von "Günther Scherpf"

Hallo Herr Nell,

da haben Sie mich ein bisschen mißverstanden, weil ich mich unglücklich ausgedrückt habe.

Eine fruchtbare Diskussion ist immer erstebenswert.
Nachdem ich bemerkt habe, dass sich keiner mit der Gebührenordung so genau auskennt, wollte ich einfach nur helfen.
Böse Worte sind nicht gefallen und ich will die Diskussion nicht beenden.

Bitte verzeihen Sie meine schlecht gewählte Ausdrucksweise "vielleicht hilft dies, die Diskussion zu beenden".

Mit freundlichen Grüßen

Günther Scherpf

-------- Original-Nachricht --------

Hallo Listenmitglieder,
ich hatte vor einigen Monaten mal die Info erhalten, dass es im
Schwarzburger Raum einen Stammbaum einer Familie Möller (Eduard?) mit
250 Personen geben soll.
Meine Frage: Wo könnte ich diesen finden?

Mein ältester Vorfahre Michal Jacob MÖLLER stammt aus Sitzendorf,
unmittelbar bei Scharzburg
geboren um 1785, verstorben am 18.04.1854 in Rohrbach

Evt. läßt sich hier eine Verbindung ableiten
Oder aber: Wer kann mir diesbezüglich weiter helfen?

Hoffe sehr auf eine positive Antwort

Liebe Listenmitglieder,

f�r die WIEDERKEHR-Forscher habe ich einen Zufallsfund in Leipzig:

"WIEDERKEHR, Heinrich, 1511. Ein Verm�chtnis f�r 2 Studenten, wovon der eine
Choralist sein mu� und f�r die Schulcollaboratoren an der Nicolaikirche und
einem Studenten f�r kirchliche Verrichtungen."

Diese Information stammt aus dem Buch "Systematische Zusammenstellung der
frommen und milden Stiftungen" in Sachsen von 1851.

Mit besten Gr��en
Marion (Winter)
Australien