Ulrich Ilchmann schrieb:
Wie sahen die Häuslerhäuser um Friedland oder um es etwas weiter zu fassen, im Waldenburger Bergland und Ostböhmen wirklich aus? Gab es noch viele in Blockbauweise oder waren es vor allem schon Steinbauten? Gab es Häuslerhäuser mit Fachwerk? (Verblattung oder Wandstreben) Waren Holzhäuser vielfach mit Außenputz versehen, um den Eindruck eines Steinhauses zu erwecken. Das Material der Bedachung? (Stroh, Schindel, Ziegel) Selbst im 20. Jh. wurde auch hier noch Schorn(steine) aus Holz mit Lehmwurf vereinzelt benutzt. Stimmt das? <
Also, viele Fragen zum Haus des Häuslers. Eine Bezeichnung die es nach dem Ende der Ständegesellschaft zwar nicht mehr gab. Die Menschen und ihre Häuser verschwanden dadurch aber nicht. <
Hallo Ulrich,
soweit ich mich erinnern kann, gab es in Friedland keine eigentlichen Holzhäuser, allerdings war manchmal der obere Teil mit Holz verschalt. Als ein Häusler bezeichnete man im 20.Jhd. jemand der ein kleines Häuschen besass, meistens mit zwei, höchstens drei Räumen, d.h. Wohnküche und Schlafzimmer bzw. Schlafkammer.
Im 19.Jhd. war der Begriff in der Ständegesellschaft ein anderer (wir würden heute sagen: steuerlich). Als mein Ururgrossvater um 1870 in Hermsdorf sein Bauerngut an die Bergwerksgesellschaft verkaufte wurde er dann als Freihäusler klassefiziert. In der Sterbeurkunde meines Urgrossvater 1892 ist dieser Begriff unter den Angaben zu seinem Vater erwähnt.
Ein typisches "Häuslerhaus" in Friedland habe ich hier
Friedland, Am Obersande
http://www.boehm-chronik.com/bergland.htm
Auch in Langwaltersdorf gab es eine Anzahl dieser Häuser, viele Bergleute besassen diese Häuser. Ich erinnere mich,
Fotos davon in einem Heimatkalender gesehen zu haben. Versuch es doch mal mit einem Heimatkalender Waldenburger Bergland.
Herzliche Grüsse aus Upstate New York,
Guenter Boehm (*1939 Friedland, Kreis Waldenburg in Schlesien)