Hallo Freunde,
wie mein Namensvetter, G�nther B�hm aus Hilden, vor einiger Zeit
in einem bemerkenswerten Beitrag andeutete, erscheint auch mir,
dass die Namensgebung "B�hm/B�hme" zumindest in und nach der Zeit
der Hussitenbewegung "von oben herab" durchgefuehrt wurde, um
diese Neulinge offensichtlich zu brandmarken.
Siehe auch letzter Satz in: http://www.bingo-ev.de/~bs1553/univ-03.htm
> Die Thesen Luthers hatte Eck als irrig, frech und geeignet
bezeichnet, Aufruhr und Spaltung hervorzurufen. "Mehrere sind roh
und abgeschmackt, um nicht zu sagen, da� sie nach B�hmen schmecken." 18 <
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Liebe Herren B�hm,
ich w�rde das eher wohlwollend sehen, denn dieser Eck war auch einer
der �blen Sorte. Der K�nig von B�hmen, der Adel, die Universit�t und
die Mehrheit des Volkes unterst�tzten Hus und seine Lehre.
Dazu ein Bericht �ber das Konzil zu Konstanz, in dem deutlich zu er-
kennen ist, was dort eigentlich vorging:
Zu Konstanz am wundersch�nen Bodensee wurde 1414 ein Konzil er�ffnet,
das dreieinhalb Jahre dauerte und eine ungew�hnliche Zahl von kirch-
lichen W�rdentr�gern, von F�rsten und Herrschern der verschiedenen
L�nder, sowie eine riesige Menge Menschen aller Art zusammenf�hrte.
W�hrend dieser Zeit war die Stadt ein Schauplatz ausgesuchter Ver-
gn�gungen und schamloser Schlechtigkeiten. Es gab damals drei riva-
lisierende P�pste, und eine Aufgabe des Konzils war es, die Verwir-
rung und Spaltung zu heilen, die ein solcher Stand der Dinge mit sich
brachte. Die drei regierenden P�pste wurden abgesetzt und an ihrer
Statt ein anderer, Martin V., gew�hlt.
Eine weitere Konzilsaufgabe bestand darin, die Lehren zu bek�mpfen,
die mit den Namen Wycliff und Hus verbunden waren. Hus wurde zur
Teilnahme eingeladen, Kaiser Sigismund versprach ihm sicheres Geleit
und Schutz vor Bel�stigung, wenn er kommen w�rde. Im Vertrauen auf
das Wort des Kaisers kam er rechtzeitig zur Er�ffnung des General-
konzils nach Konstanz; er wollte die Gelegenheit benutzen, vor einer
solchen Versammlung die Lehren der Schrift zu erl�utern. Aber trotz
der kaiserlichen Zusage wurde er ergriffen und in ein schmutziges
Gef�ngnis auf einer Insel im See geworfen.Um diese Tat zu rechtfer-
tigen, verk�ndigte das Konzil einen feierlichen Beschlu� (1415), den
es als Entscheidung des Heiligen Geistes und deshalb unfehlbar ausgab;
mit ihm wurde als ewig bindend hingestellt, da� die Kirche nicht ver-
pflichtet ist, einem Ketzer das Wort zu halten. Es wurde versucht,
Hus durch alle erdenklichen �berredungsk�nste und durch �belste Be-
handlung zu veranlassen, das, was er gelehrt hatte, zu widerrufen,
n�mlich da� das Heil aus der Gnade kommt, durch den Glauben, unab-
h�ngig von Gesetzeswerken, und da� weder Titel noch Stellung, wie
hoch sie auch sein m�gen, einen Menschen Gott annehmlich machen
k�nnen ohne gottgem��en Lebenswandel. Mit Demut, mit au�ergew�hn-
lichem Mut und hoher Bef�higung blieb er standhaft dabei, da� er
bereitwillig alles, was er gelehrt habe, widerrufen wolle, voraus-
gesetzt, es k�nne aus der Heiligen Schrift bewiesen werden, da� es
verkehrt sei; er werde aber nichts zur�cknehmen von dem, was Gottes
Wort lehre. Er weigerte sich auch, Ansichten zur�ckzuziehen, die er
nie vertreten hatte, die ihm aber f�lschlicherweise unterstellt worden
waren. Die Beschuldigung, er sei "vom Aussatz der Waldenser angesteckt"
und habe Wycliffs Lehren verk�ndigt, zeigt, da� die Einheit in der
Wahrheit, an die man sich in diesen verschiedenen Kreisen hielt, von
ihren Feinden erkannt wurde. Nach einem feierlichen Absetzungsakt
wurde Hus [auf einem Scheiterhaufen] verbrannt. Vierzehn Tage zuvor
hatte er geschrieben: "Ich bin sehr getr�stet durch Christi Wort:
'Gl�ckselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen' [Matth. 5, 11]
... ein guter, nein, der beste Gru�, aber schwer - ich will nicht
sagen zu verstehen, aber auszuleben, denn er befiehlt uns Freude in
diesen Tr�bsalen. ... Er ist leicht vorzulesen und zu erkl�ren, aber
schwer zu verwirklichen. Sogar jener tapfere Krieger war, obwohl er
wu�te, da� er nach drei Tagen auferstehen werde, nach dem Abendmahl
in seinem Geist beschwert. ... So hatten die Soldaten Christi, die
auf ihren Anf�hrer, den K�nig der Herrlichkeit, blickten, schwere
K�mpfe. Sie gingen durch Feuer und Wasser, sind aber nicht umgekommen,
sondern empfingen die Krone des Lebens, jene herrliche Krone, die der
Herr, das glaube ich fest, mir zuerkennen wird - und auch euch, ihr
tapferen Verteidiger der Wahrheit, wie auch allen, die standhaft den
Herrn Jesus lieben. ... O allerheiligster Christus, ziehe mich,
schwach wie ich bin, dir nach, denn wenn du uns nicht ziehst, k�nnen
wir dir nicht folgen. St�rke meinen Geist, da� ich willig sei. Wenn
das Fleisch schwach ist, la� deine Gnade uns beh�ten; ... ohne dich
k�nnen wir nicht f�r deine Sache in einen so grausamen Tod gehen.
Gib mir ein furchtloses Herz, einen rechten Glauben, eine feste
Hoffnung, eine vollkommene Liebe, da� ich um deiner Sache willen
mein Leben mit Geduld und Freude darbringen kann. Amen. Geschrieben
im Gef�ngnis, in Ketten, am Vorabend des Tages St. Johannes' des
T�ufers."
Ganz herzliche Gr��e aus Luxemburg
Gerd M�llenheim