Emil Friedrich Lemcke

Hallo, Peter
danke f�r Deine Zuschrift zu Pastor Emil Friedrich Lemcke. Als Grundlage hatte ich bisher mit dem Buch gearbeitet: "Die L�tzower- Berichte, Dokumente, Erinnerungen", herausgegeben von Fritz Lange, Verlag R�tten und Loening 1953. Ich wei�, da� es keine Listen �ber die Namen der L�tzower gibt, weil es Freiwillige waren. Aber manchmal hat man Gl�ck.
Gru� Uta

Hallo, Margot und Kerstin
auch Euch ein Dankesch�n f�r Eure Zuschrift zu Emil Friedrich Lemcke. Eure Angaben zu den Lemckes treffen nicht mit dieser Familie Lemcke �berein
E. F. Lemcke war am 19. Juli 1791 in Rehna geboren. Vater war Kaufmann und Stadtsekret�r Johann Martin Friedrich Lemcke, Mutter Charlotte Friederike Sophie J�rgens. Von 1813- 1815 diente Emil bei den L�tzowern. 1817 wurde er Pastor in Gro� Br�tz . 1820 heiratete er Luise Henrice Weinrich aus Hanau. 1871 wurde er in den Ruhestand entlassen.
Aus der Ehe gingen 7 Kinder hervor, deren Lebensweg ich nicht weiter verfolgt habe, weil mich nur der Emil interessiert. Aber die Namen nenne ich hier, weil sie alle in Gro� Br�tz geboren wurden:
1. Heinrich Carl Johann Lemcke * 19.07.1822-, lebte von 1851- 1896 in Rechlin als Pastor
      seine S�hne Wilhelm waren 1891 in Ribnitz, Johannes 1894 in Jabel Pastoren.
2. Emilius Gottfried Otto Lemcke * 01.11. 1823- starb 1904 als Postdirektor a. D in Waren
3. August Carl Cornelius Sigismund Ernst Lemcke * 18.04. 1825
4. Heinrich Carl Otto Lemcke * 20.05.1826
5. Henriette Caroline Sophie Lemcke * 04.07.1828- + 21.07.1828
6. Louise Charl. Elise Dorothea Lemcke * 05.08. 1829- + 12.06. 1914 in Schwerin
7. Marie Elise Henriette Lemcke * 18.04.1832
Ich wei� nicht, ob Euch die Angaben weiter helfen werden.
Gru� von Uta

Hallo Uta,

ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, da� es keine Regimentslisten der
L�tzower geben soll. Die Strelitzschen C-Husaren beispielsweise rekrutierten
sich auch weitgehend aus Freiwilligen. Gleichwohl liegt f�r diese Truppe in
meckl. Archiven eine dichte Folge von Regimentslisten vor. Wichtig auch f�r
sp�tere Pensionsfragen etc.

Es w�re die Frage, wie s. Zt. die Unterstellung der L�tzower gewesen waren,
ergo in welchem Archiv man heute nach solchen Listen suchen m��te. Ich kann
mir nicht vorstellen, da� sie gleich einer Partisanentruppe v�llig frei
agiert haben. Vielleicht sagt Dein Buch dazu etwas? (W�rde mich mit Blick
auf die beteiligten Mecklenburger auch interessieren.)

Vielleicht hat einer der Mitlesenden Quellenhinweise?

Sch�ne Gr��e
Peter Starsy

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Hallo liebe Mitsuchende. Die L�tzower J�ger waren zwar keine Partisanentruppe und die Aufstellung wurde sogar durch den preussischen K�nig abgesegnet, aber die Aufstellung der Einheit wurde aus privaten Mitteln L�tzows und aus Spenden der Bev�lkerung finanziert. So waren die Uniformen eigentlich Zivilkleidung die mittels der billigsten Farbe n�mlich Schwarz, gef�rbt wurden. Mir ist bekannt das Listen gef�hrt wurden, aber die besten Hinweise findet man in den Heimatmuseen der jeweiligen Herkunftsorte. Wie z.B. In meiner Heimatstadt Pritzwalk. Wenn noch Listen existieren dann mit Sicherheit im Preussischen Geheimarchiv Berlin. PS der preussische K�nig Wilhelm III war vom Erfolg der L�tzower J�ger nicht besonders begeistert und l�ste zu Kriegsende die Verb�nde auf um sie der preussischen Armee direkt zu unterstellen. Es waren einfach zu viele Freigeister darunter wie z.B. Friedrich Ludwig Jahn der sp�ter mehrere Jahr in Festungshaft verbrachte. Gru� aus der Prignitz Maik

Hallo in die Runde, ich hoffe ich habe nicht zu viel geschrieben, aber das Thema ist hoch interessant und vie4lleicht ergibt sich eine Diskussion.

Aus den bisherigen zwei Beitr�gen sehe da� sich 2 Leute auf ein etwas problematisches Feld begeben wollen. Wie schon �fters bei diesen Vorhaben halte ich es f�r notwendig Tatsachen und Annahmen schon zu Beginn einer Diskussion von einander zu trennen. Ich besch�ftige mich derzeit nicht nur mit meinen Vorfahren in ML sondern in einer anderen Arbeit mit dem L�tzow'schen Freikorps, der Jenaer Urburschenschaft und dem Wartburgfest 1817, die in direkter Verbindung stehen.

Wie Maik sehr richtig ausf�hrt, waren die Angeh�rigen des L�tzowschen Freikorps mit Sicherheit keine Partisanen, wie von Ute Rathke beschrieben.

L�tzows wilde Jagd; das ist offiziell das K�niglich Preu�ische Freikorps von L�tzow, eine regul�re Truppe des preu�ischen Heeres. Sie sind weder Guerilleros noch Partisanen noch Irregul�re. Aber: es sind ausschlie�lich Freiwillige und sogenannte Selbstversorger - sie empfangen keine L�hnung, r�sten sich selbst aus kleiden sich ein. Vom Februar 1813 bis April 1814 werden im L�tzowschen Freikorps gut viertausend M�nner (und zwei Frauen) k�mpfen. Dann wird die Truppe, wie alle anderen Freikorps auch, aufgel�st bzw. umgegliedert und als "normale" Truppenteile in das preu�ische Heer integriert.

Gerhard Johann David von Scharnhorst bewegte Friedrich Wilhelm III. zu einer Aufstellung von freiwilligen J�ger-Einheiten (J�ger-Detachements). Daraufhin gr�ndete in Breslau auch der Major a.D. Ludwig Adolf Wilhelm Freiherr v. L�tzow (1782-1834) im Februar 1813 in Breslau ein Freikorps. Vorbild war das Konzept der spanischen Guerilla von 1808 (Verkleinerungsform von guerra = Krieg, also "Kleiner Krieg"). Daher stammte das Konzept der "Freikorps" - das sollten Freiwillige sein, gut motiviert, die durch ihre eigene Ausr�stung den preu�ischen Staat nicht viel an Ausstattung - und noch weniger an Sold - kosten sollten. Scharnhorst sah dabei die Gelegenheit, ganz Norddeutschland mit Hilfe von Volksaufst�nden und beweglichen Reitertruppen "aufzurollen".

L�tzow war nicht der geborene Vertreter des "Kleinen Krieges": Der ehemalige Berufsoffizier aus mecklenburgischen Adel besa� einschl�gige Erfahrungen durch seine Teilnahme an den Streifz�gen des Schillschen Freikorps 1809 gegen Napoleon. Bereits 1808 hatte L�tzow zweimal versucht, in Ostfriesland einen Aufstand in Gang zu setzen. Aufgrund von Verletzungen war er pensioniert worden. Beim Aufbau des Freikorps unterst�tzte ihn tatkr�ftig seine Ehefrau Elise anwarb. Im Freikorps nahm er vor allem "Ausl�nder" auf - wobei darunter B�rger deutscher Staaten verstanden wurden, die Angeh�rige der Rheinbundstaaten oder gar franz�sische Untertanen waren (wie z.B. die Einwohner des Herzogtums Oldenburg). Nur ausgediente oder "ausl�ndische" Offiziere, die einwandfreie F�hrung nachweisen konnten.

Als Zugest�ndnis wurde den L�tzowern erlaubt, schwarze Uniformen tragen zu d�rfen. Der Hintergrund war praktischer Natur: Da die L�tzower gr��tenteils mit ihrer Zivilkleidung, wie Arbeitsblusen, Studentenkitteln und Bauernr�cken anr�ckten, war schwarz die einzige Farbe, mit der sich durch Einf�rbung eine einheitliche Uniformfarbe herstellen lie�. Das Korps setzte sich aus allen Schichten der Gesellschaft zusammen, doch waren Handwerker, Arbeiter und Akademiker �berproportional vertreten, Tagel�hner und Knechte unterrepr�sentiert. Beinahe die H�lfte der L�tzower stammte aus Preu�en, die Mehrheit aus Mittel- und Nordwestdeutschland. West- und S�ddeutsche befinden sich kaum im Korps. Auch gut die H�lfte der 113 Offiziere stammte aus Preu�en, der Rest aus Sachsen, Mecklenburg, Westfalen, Th�ringen und Braunschweig. Im Korps befand sich weiterhin eine Tiroler Sch�tzenkompanie, die eine eigene Einheit bildete.

Die Zusammensetzung des Korps zeigt, da� es nicht wie Maik feststellt, Freigeister, sondern �berwiegend Angeh�rige des B�rgertums.

Die Uniformen, siehe oben waren also durchweg Zivilkleidung, die um ein einheitliches Bild zu erreichen, schwarz eingef�rbt wurde. Weiter hatten die Uniformr�cke rote Aufschl�ge und goldfarbene oder gelbe Kn�pfe. Am Tschako trugen sie die schwarz-wei�en Kokarden der preu�ischen Monarchie f�r die sie tats�chlich k�mpften. Zweifellos trugen viele L�tzower, voran die Studenten, eine demokratische Gesinnung und ihre schwarzen Uniformen mit den roten Aufschl�gen und goldfarbenen Kn�pfen . Die Jenaer Stundenten, die aktiv gek�mpft hatten nutzten dann die Farben schwarz-rot-gold f�r die Urburschenschaft und das Wartburgfest 1817.

W�hrend ihrer einj�hrigen Bestehens nahmen die L�tzower an zahlreichen Gefechten und Schlachten teil: zuerst Streifz�ge in Sachsen und Th�ringen, die bis nach Bayern f�hrten. Am 17. Juni 1813 wurde die Kavallerieabteilung w�hrend eines Waffenstillstands durch franz�sische Intrigen beinahe v�llig aufgerieben - aber schnell neu organisiert. Im sogenannten Herbstfeldzug 1813 k�mpften sie sich die Elbe flu�abw�rts und eroberten zusammen mit Kosaken sogar Bremen, mu�ten aber die Stadt umgehend wieder r�umen, als franz�sische Verst�rkung anr�ckte. Sp�ter fochten sie, meistens mit Kosaken, in Minden, Schleswig-Holstein und am Rhein. Teile der Kavallerie waren Anfang 1814 in den Niederlanden und Nordostfrankreich eingesetzt. Nach dem Einmarsch der Verb�ndeten in Paris und der Verbannung Napoleons nach Elba im April 1814 wurde das Korps aufgel�st und das Infanterie-Regiment Nr. 25 und das Ulanen-Regiment Nr. 6 umgewandelt.

Warum wurde ausgerechnet das L�tzowsche Freikorps so ber�hmt?

Es waren heute bekannte Deutsche, die sich in das Korps einbrachten. So
Theodor K�rner (1791-1813): er gilt als ber�hmtester deutscher Dichter der Befreiungskriege, Adjutant L�tzows. Aus Sachsen geb�rtig, hatte er mit 21 bereits Dutzende Gedichte, Dramen, Lustspiele, Theaterst�cke und Opern produziert, so auch eine besondere Liedersammlung zum Befreiungskrieg, die den bezeichnenden Titel "Leyer und Schwert" trug. Seine ber�hmteste Dichtung ist das Lied "L�tzows wilde Jagd". Neben Ferdinand v. Schill die deutsche Ikone der Befreiungskriege.

Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852): Genannt "Turnvater Jahn", geboren in Lanz bei Ludwigslust, Jahn war es der sich pers�nlich an den mitteldeutschen Universit�ten in pers�nlichen Gespr�chen an die Studenten wandte und um Eintritt in das Korps warb. Bei den L�tzowern zeitweise Bataillonsf�hrer.

Dann der bedeutendste Dichter der deutschen Romantik: Johann v. Eichendorff. Und nicht zuletzt: Der Erfinder des Kindergartens - der P�dagoge Friedrich Fr�bel.

Nicht vergessen werden sollen hier die beiden Frauen, die in M�nnerkleidung dienen. Die Potsdamer K�chin Eleonore Prochaska (1785-1813) verkleidet sich als Mann und dient bei den L�tzowern als J�ger "August Renz". Bis zum Gefecht an der G�hrde/Wendland am 16. September 1814 h�lt die 28j�hrige Tochter eines preu�ischen Unteroffiziers ihre Identit�t geheim. Beim Sturmangriff nimmt sie einem gefallenen franz�sischen Tambour die Trommel ab und schl�gt unentwegt zur Attacke - bis eine Kugel ihren linken Schenkel durchschl�gt. Schwer verwundet stirbt sie am 5. Oktober 1813 in Dannenberg. 1863 errichtete man ihr dort ein obelisk�hnliches Denkmal;

Eine weitere L�tzowerin war die Bremer Zimmermeisterstochter Anna L�hring (1796-1866), die sich als "Eduard Kruse" aus Oldenburg ins Korps eingeschlichen hatte und bis zum Schlu� im Korps bleiben durfte, obwohl ihr Vater inzwischen ihren Hauptmann auf ihren Betrug aufmerksam gemacht hatte. Der S�bel "des kleinen Kruse" befindet sich heute im Bremer Focke-Museum.

L�tzow selbst blieb Berufsoffizier. F�r seine Verdienste im Feldzug 1815 erhielt er das Eichenlaub zum Pour le M�rite und wurde zum Oberst bef�rdert. 1830 Generalmajor, starb er am 6. Dezember 1834 an den Folgen eines Schlaganfalls. Sein Grab befindet sich auf dem Berliner Garnisonfriedhof.

Die Freikorps der Befreiungskriege waren, n�chtern betrachtet, nicht mehr als eine Fu�note der Geschichte. Das Scharnhorstsche Konzept des Volkskriegs war nicht aufgegangen. Die Einnahme und der schnelle R�ckzug aus Bremen sind daf�r ein gutes schlechtes Beispiel: Letztlich war es sinnlos, weit vor den eigenen Linien liegende St�dte oder Gebiete kurzfristig einzunehmen, wenn diese nicht gehalten werden konnten, da die "regul�ren" Truppen nicht in der Lage waren, nachzufolgen. Somit waren die Freikorps kein Ersatz f�r "regul�re" Truppen, sondern eine Erg�nzung.

Allerdings blieb ein Mythos, der in den letzen 180 Jahren eigent�mlicherweise von allen politischen Parteien genutzt wurde: Monarchisten, B�rgerlichen Demokraten, Sozialdemokraten, Nationalsozialisten und Sozialisten.

Wer mehr Interesse an den L�tzowern hat sei auf das gut recherchierte, trotzdem unterhaltsame und phantastisch bebilderte Werk des Potsdamer Historikers Frank Bauer hingewiesen: "Horrido L�tzow! Geschichte und Tradition des L�tzower Freikorps", M�nchen 2000.

Helmut Wolter

<01743622803@vodafone.de> schrieb:

Hallo Helmut. Danke f�r deine interessanten Ausf�hrungen. Ich m�chte nur hinzuf�gen das der Heimatort Jahns das Dorf Lanz in der Prignitz/ Brandenburg ist und Jahn damit Preusse war. Ludwigslust geh�rte stets zu Mecklenburg. Ich finde einfach die M�glichkeit gut, Geschichte und Genealogie miteinander zu verkn�pfen. Freigeister meinte ich in dem Sinne das sich im Korps Menschen trafen die �ber den Horizont der damaligen Zeit hinausschauten. Was der Adel damals am meisten f�rchtete, war eine �nderung der bestehenden Ordnung. Ich hoffe das ich als Laie trotzdem mit Denkanst��en dienen konnte. Genealogie ist eben nicht nur das blo�e erfassen von Daten sondern eine Wanderung durch Ereignisse der Geschichte die unsere Ahnen pr�gten und deren Erfahrungen uns bis heute begleiten. Gr�sse Maik Senninger

Hallo Maik,

Danke.. dann habe ich also 2 St�mme in mir, die Brandenburger (meine Vorfahren stammen aus der West-Prignitz und weiter zu�ck eben die Meckelb�rger.. dort wo die Mark nach Mecklenb�rg �bergeht.

Deine Ausf�hrungen kann sich w�rmsten unterstreichen und besonders weiter empfehlen. Ja es ist das eigentliche Fleisch in der Sache, wenn neben den Ger�st der/des Ahnenliste/Stammbaum.. noch die Umst�nde hinzukommen unter denen die Vorfahren lebten.

Die L�tzower haben mich nur am Rande interessiert, mit geht es hier um die heutigen Bundesfarben schwarz-rot-gold, die auf die Urburschenschaft in Jena zur�ck gehen und eben von den ehem L�tzowern-Studenten in Jena f�r ihre Zwecke, Wartburgfest 1817 usw beansprucht wurden. Eingeb�rgert haben sich die Farben 1832 beim Hambacher Fest in der heutigen Rheinpfalz..

Auch bei der Aussage. F�rchtete der Adel am meisten...
Sage ich nur Wiener Kongre�-- Karlsbader Beschl�sse, Hambacher Fest..

F�r mich : Ich arbeite derzeit an einem Buch : Demagogen, Aufr�hrer und andere ... Eine vergessene Revolution...
Die Jahre 1832 bis 1834 hier in Coburg...

Und da kommen eben die Farben sw-rot-gold auch vor und so der Sprung zu den L�tzowern... Es war verboten diese Farben zu tragen..mit den entsprechenden Folgen.

Viele Gr��e aus Cobrg in die Prignitz und ich w�rde mich freuen, wenn wir uns nicht aus den Augen verlieren w�rden.

Helmut Wolter

<01743622803@vodafone.de> schrieb:

Guten Abend, Helmut!

Die L�tzower sind meiner Meinung auch "schuld" an unserer Flagge Schwarzrotgold. Ihre schwarzen Uniformen wurden von der studentischen Burschenschaft �bernommen. Schwarz die Uniformen, rot die Aufschl�ge und goldene Kn�pfe.

Geh�rte die Gruppe um Schill eigentlich auch schon zu den L�tzowern?

Mit freundlichem Gru�
Margrit(Schmidtke)

Hallo Peter noch einmal der Tip. Die Angeh�rigen des L�tzowschen Freikorps waren hoch angesehen. In ihren Heimatorten erfuhren sie hohe Ehrungen. Ihre Namen wurden beispielsweise auf Ehrenpokalen verewigt. Da man sie Sch�lern als bestechendes Beispiel vorf�hren wollte. Versuche es im dem Wohnort am n�chsten gelegenen Stadtarchiv oder Museum. Ansonsten bleibt noch das Preussische Geheimarchiv. Gruss Maik

Hallo Margrit. L�tzow war ein Offizier unter Schill. Er wurde in K�mpfen mit dem Schillschen Korps gegen die in Preussen eindringenden Franzosen schwer verwundet. Das Korps selbst zog sich nach Stralsund zur�ck. Die Franzosen umstellten die von Schills Soldaten notd�rftig reparierten Stadtmauern und drangen unter harten Widerstand ein. Schill fiel in den Stra�enk�mpfen. Seine elf �berlebenden Offiziere ( L�tzow befand sich zu dieser Zeit im Lazarett ) wurden von den Franzosen nach Wesel in die dortige Festung gebracht. Sie wurden zum Tode verurteilt und vor der Festung f�siliert. L�tzow stellte sp�ter ein eigenes Korps nach Schills Vorbild auf. Schill war also kein L�tzower. PS Schill bekam das Angebot mit seinen M�nnern auf vor der K�ste liegende englische Schiffe zu gehen. Doch er empfand es als unehrenhaft und lehnte ab. Gru� Maik

Nur als Facit einer ersten "Bestandsaufnahme":

Bis dato sind 28 Mitglieder des L�tzowschen Freikorps bekannt geworden,
welche biographischen Bezug zu Mecklenburg (oder Vorpommern) haben. Neben
Theodor K�RNER ist ein Mecklenburger (Ernst v. LE FORT, einer von Jahns
Neubrandenburger Sch�lern) als L�tzower gefallen.

Die Namensliste ergibt eine auff�llige Konzentration im n�heren Umfeld von
Friedland (RIEMANN, HORN, HEINRICHS, B�LCH, HAHN), wo unter dem Einflu� von
Friedrich Ludwig JAHN bekanntlich der (heute �lteste deutsche) Turnverein
entstand.

�rtliche Museen, Heimatstuben und Archive sind dazu (abgesehen von einigen
gro�en, bekannten Namen) i. d. R. nicht auskunftsf�hig.

Gru�, Peter Starsy

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Guten Abend, Herr Starsy!

Zu den L�tzowern z�hlte auch Karl Friedrich Friesen, geb.25.09.1784 in Magdeburg, der ein Begleiter Theodor K�rners war und ein Weggef�hrte von Turnvater Jahn.
Er hat den Sturz Napoleons, gegen den er gek�mpft hat, nicht erlebt. Bei einem Ausfall franz�sischer Truppen in den Ardennen wurde er am 15.3.1814 von Bauern erschossen.

Jahn schreibt von ihm: " Wie Scharnhorst unter den Alten ist Friesen von der Jugend der gr��te aller Gebliebenen".

Vielleicht passt das auch in irgendeine Reihe.

Mit freundlichem Gru�
Margrit(Schmidtke)

Hallo Margrit,

FRIESEN ist so ein Grenzfall, den ich nicht als landeskundlich relevant
einordnen w�rde, obgleich er ja auf meckl. Boden Zeuge von des Tods von
K�RNER gewesen ist. Das allein kann als Kriterium jedoch nicht reichen, denn
sonst w�rden hunderttausend oder noch mehr Milit�rangeh�rige gleicherma�en
Relevanz erlangen, nur weil ihre Einheit im Kriegsverlauf hier gewesen oder
durchgezogen ist. Einen anderen Bezug von FRIESEN zum Territorium sehe ich
nicht.

Zu den L�tzowern geh�rten insgesamt 5000 Mann, darunter 100 Mecklenburger,
schreibt Frank BAUER in seiner hochinteressanten Regimentsgeschichte
"Horrido L�tzow! Geschichte und Tradition des L�tzower Freikorps" (2000).
Wir suchen also noch etwa 75 Namen!

Bekannt und registriert sind bisher:

BAHRDT, Johann Friedrich *1789-1847*
BRINKMANN, ... [P�chter/Rosenow]
B�LCH, Carl *1792-1844*
GOETZE, Adolf *1792-1868*
HAHN, Johann Christoph *1790-1831*
HEINRICHS, Johann Carl *1793-1855*
HERTZBERG, Friedrich von *1794-1830*
HORN, Carl *1794-1879*
JAHN, Friedrich Ludwig *1778-1852*
KERSTING, Georg Friedrich *1785-1847*
K�RNER, Theodor *1791-1813*
KORT�M, Friedrich *1788-1854*
LE FORT, Ernst von *c.1793-1813*
LE FORT, Peter von *1791-1859*
LEMCKE, Emil *1791-1881*
M�HLENFELS, Ludwig von *1793-1861*
M�LLER, Carl *1794-1857*
NAGEL, Gottlieb *1787-1827*
NIZZE, Ernst *1788-1872*
PROBSTHAN, Adam *1792-1882*
RIEMANN, Heinrich (Arminius) *1793-1872*
SCHAUMKELL, Ernst *1791-1842*
SCHNELLE, Gottlieb *1789-1815*
SCHR�DER, Adolph Friedrich *1792-1852*
STEVER, Heinrich Kurt *1787-1827*
THIELE, Johann Leopold *17xx-1877*
UTERHART, Carl *1793-1852*
WENTZEL, Heinrich (IV.) *1787-1853*
WESTPHAL, Johann Heinrich *1794-1831*

Sch�ne Gr��e
Peter Starsy

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Hallo Peter,
Ich bin Amerikaner, wohne in Temple, Texas. Mein Urururgro�vater Adolf Friedrich Fuchs (1753-1828) war 1810 bis seinem Tod Superintendent von G�strow. Er war dreimal verheiratet und hatte S�hne bei jeder Heirat. Der �ltere Sohn von der zweiten Heirat hie� auch Adolf Friedrich Fuchs (1791- c. 1868). Der Sohn von der dritten Heirat hie� Carl Adolf Friedrich Fuchs (1805-1885). Er war 1828-1835 Conrektor in Waren und 1835-1845 Pastor zu K�lzow. 1845 ist Pastor Adolf Fuchs mit seiner Familie nach Texas ausgewandert. Sein Halbbruder Friedrich mit seiner Familie folgte ihm 1850 auch nach Texas.
1915 lie� Pastor Adolf Fuchs' Tochter Ottilie Fuchs Goeth hier in Texas in deutscher Sprache ihre Familienerinnerungen als "Was Gro�mutter erz�hlt" verlegen, worin sie schrieb:

"Gro�vater Fuchs [Superintendent Adolf Friedrich Fuchs] hatte viel Ungl�ck in der Ehe gehabt, schon zwei Frauen verloren, als auch meines Vaters Mutter starb, jede einen Sohn und eine Tochter hinterlassend.
Der �lteste Sohn, Onkel Konrad Fuchs, war seiner Zeit Prediger in Kittendorf. Der Sohn der zweiten Frau, Fritz Fuchs, war der Vater meines hiesigen Vetters, Fritz Fuchs. Als sehr junger Mensch hatte der �ltere Fritz gegen Napoleon mit L�tzows Freischar gek�mpft, und gewi� mit Theodor K�rner gestritten und gesungen. Nachdem meine Eltern nach Texas ausgewandert waren, kam er ebenfalls hierher mit Frau und vier S�hnen."

Beide dieser Halbbr�der waren meine Ururgro�v�ter: ein Enkel von Adolf und eine Enkelin von Fritz waren meine Gro�eltern.
1842 lie� Pastor Adolf Fuchs "Robert: ein geistlicher Roman" zu Rostock verlegen. Er schrieb, der Roman sei nicht autobiographisch, was er augenscheinlich war. Im zweiten Kapitel beschrieb er die Zeit der Besetzung der Franzosen und dann die Heimkehr der Freiwilligen nach den gro�en Schlachten.
Dieser Roman "Robert" wurde zur Zeit von den Kircheltern hoch kritisiert und fast alle Exemplare wurden vernichtet. Gl�cklicherweise hatte Adolf Fuchs einige Exemplare nach Texas mitgebracht, und ich habe eines geerbt, was ich ins Englisch �bersetzte und 2005 verlegen lassen habe. Der Roman stellt das Alltagsleben in Mecklenburg 1810 bis 1840 fast so farbenreich wie Fritz Reuters Schreibungen dar.
Ich schickte die deutschen Texte von "Robert" und "Was Gro�mutter erz�hlt" an den Verleger Uwe Laugwitz, und er hat beide B�cher 2006 verlegt: http://www.laugwitz.de . Beide sind ausgezeichnet. Ottilies Buch wurde von einer Enkelin �bersetzt und als "Memoirs of a Texas Grandmother" verlegt. Es ist eines die besten B�cher �ber das Alltagsleben der fr�hen deutschen Siedler in Texas, die es gibt, besonders weil es von einer Frau geschrieben wurde.
Wie andere m�chte ich mehr �ber die L�tzower J�ger lernen.
Gr��e aus Texas von
Kenneth W. Fuchs

Hallo Miteinander,

wie sich in der weiteren (externen) Diskussion gerade herausstellte, war
Adolf Friedrich *Fritz* FUCHS (1791-c.1868), Sohn des gleichnamigen
G�strower Superintendenten aus 2. Ehe mit Marie GIESENHAGEN, doch kein
L�tzower sondern Mitglied des mecklenburg-schwerinschen freiwilligen
J�gerkorps, das sich ab Anfang April 1813 unter den Kommandeuren Graf v.
OSTEN-SACKEN (Chef der Fu�j�ger) und Oberst v. M�LLER (Chef der reitenden
J�ger) in G�strow sammelte und Anfang Mai 1813 ausr�ckte.

Es bleibt deshalb (vorerst) bei 29 Mitgliedern der L�tzower mit
biographischem Bezug zu Mecklenburg und Vorpommern. Nach vorsichtigen
Sch�tzungen fehlen allein f�r Mecklenburg noch etwa 75 Namen.

Peter Starsy

*** Mitglieder des L�tzowschen Freikorps ***

> BAHRDT, Johann Friedrich *1789-1847*
> BRINKMANN, ... [P�chter/Rosenow]
> B�LCH, Carl *1792-1844*
> GOETZE, Adolf *1792-1868*
> HAHN, Johann Christoph *1790-1831*
> HEINRICHS, Johann Carl *1793-1855*
> HERTZBERG, Friedrich von *1794-1830*
> HORN, Carl *1794-1879*
> JAHN, Friedrich Ludwig *1778-1852*
> KERSTING, Georg Friedrich *1785-1847*
> K�RNER, Theodor *1791-1813*
> KORT�M, Friedrich *1788-1854*
> LE FORT, Ernst von *c.1793-1813*
> LE FORT, Peter von *1791-1859*
> LEMCKE, Emil *1791-1881*
> M�HLENFELS, Ludwig von *1793-1861*
> M�LLER, Carl *1794-1857*
> NAGEL, Gottlieb *1787-1827*
> NIZZE, Ernst *1788-1872*
> PROBSTHAN, Adam *1792-1882*
> RIEMANN, Heinrich (Arminius) *1793-1872*
> SCHAUMKELL, Ernst *1791-1842*
> SCHNELLE, Gottlieb *1789-1815*
> SCHR�DER, Adolph Friedrich *1792-1852*
> STEVER, Heinrich Kurt *1787-1827*
> THIELE, Johann Leopold *17xx-1877*
> UTERHART, Carl *1793-1852*
> WENTZEL, Heinrich (IV.) *1787-1853*
> WESTPHAL, Johann Heinrich *1794-1831*

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Hallo Peter,

Gab es vielleicht eine Frau bei den L�tzowern J�gern? Und wer war August Renz?

Hier fand ich etwas Interessantes dar�ber: Eleonore Prochaska | EPOCHE NAPOLEON

Ken Fuchs
kenfuchs42@hotmail.com