Emigration und jüdisches Auswandererleben nach 1933 in Amerika

„Emigration und jüdisches Auswandererleben nach 1933 in Amerika”
Vortrag mit Roland Paul, Historiker, Kaiserslautern
Musikalische Umrahmung Hans Bollinger, Musiker, Gersheim
und Daniel Bollinger, Klarinettist, Karlsruhe

Montag, 4. November 2013, 19 Uhr

FrauenForum, Café Frauenzimmer, Scheffelplatz 1, Homburg
http://www.saarpfalz-kreis.de/buergerservice/leistungen/1167.htm

Mit der Ernennung von Hitler zum Reichskanzler übernahmen am 30. Januar
1933 die Nazis die Macht im Deutschen Reich. Bereits wenige Wochen später
begann eine erste antisemitische Propagandawelle in Deutschland, es wurde zum
Boykott jüdischer Geschäfte aufgerufen. Die Verfolgung der Juden, die im
Holocaust enden sollte, hatte begonnen …
Bereits zu diesem Zeitpunkt bereiteten die ersten jüdischen Familien ihre
Auswanderung vor. Wegen der zum Teil noch anhaltenden Weltwirtschaftskrise
in den USA und anderen Ländern kam es trotz den Schikanen der Nazis bis
1935 noch nicht zu einer größeren Auswanderungsbewegung. Auch wenn die
Einreise in die verschiedenen Fluchtländer mit Restriktionen verbunden war,
führten Verfolgung, Diskriminierung und Vorahnungen in den Jahren 1938/39 zur
Emigration von etwa 120.000 Menschen jüdischer Religion.

Roland Paul, Leiter des Instituts für pfälzische Geschichte und
Volkskunde, wird auf die Auswandererzahlen, Einreisebedingungen, Stufen der
Verfolgung und die wichtigsten Zielländer der jüdischen Emigration – insbesondere
Frankreich – eingehen. Anhand der Biographien von Frauen, Männern und Kindern
wird er die Flucht von Menschen aus unserer Region Revue passieren lassen
- so etwa das Schicksal einer 89-jährigen Emigrantin aus Bad Dürkheim, die
er Anfang April in New York getroffen hat.

Flucht und Emigration fanden unter widrigsten Umständen statt. Wie
richteten die Emigrierten ihr Leben in einer neuen Umgebung und einem neuen
sozialen Umfeld ein? Wie konnten sie ihre Kultur in einer fremden Kultur
bewahren? Erlebnisse und Erfahrungen aus dieser Zeit fanden ihren Ausdruck auch in
Liedern. Hans Bollinger, Mitbegründer der ehemaligen Musikgruppe ESPE, wird
dies u. a. in dem Auswandererlied "Die grine Kuzine" zum Ausdruck bringen.
Schwerpunkt der Musik von ESPE war traditionelles und neues, jiddisches
Liedgut. Sein Sohn Daniel, Klarinettist am Staatstheater Karlsruhe, begleitet
ihn.

Um besser planen zu können bitten wir um Ihre Anmeldung bis 31. Oktober
bei Laura Bauer, Saarpfalz-Kreis, per E-Mail an
laura.bauer@saarpfalz-kreis.de oder unter Telefon (0 68 41) 1 04-81 95.

"Emigration und jüdisches Auswandererleben nach 1933 in Amerika" ist eine
Gemeinschaftsveranstaltung des DAF Saar-Pfalz mit dem
Deutsch-Amerikanischen Institut Saarbrücken, dem Saarpfalz-Kreis und der Synagogengemeinde Saar.