Ich suche meine Vorfahren in Kotzenau. Dazu sei gesagt das es Kotzenau, Groß Kotzenau und Klein Kotzenau gab. Ich rede hier von Kotzenau.
Wie diejenigen wissen die sich mit Kotzenau beschäftigen, ist alles was einmal deutsch war gründlich vernichtet worden. Es gibt quasi nur noch den Weg über Sekundärliteratur um vielleicht noch etwas zu finden.
Einigen von Ihnen wird im Zusammenhang mit Kotzenau vielleicht Herr Reiche aus Forchheim bekannt sein.
Herr Reiche ist selber in Kotzenau geboren. Nach seiner Pensionierung hat er angefangen alle Ihm bekannt gewordenen Kotzenauer anzuschreiben und Sie darum gebeten einmal aufzuschreiben wer in welcher Straße und welcher Hausnummer gelebt hat.
Herausgekommen ist quasi ein " Einwohnerverzeichnis nach Gedächtnis auf die Zeit um 1945 ".
Dieses Verzeichnis gibt nur über Adressen , Namen und Verwandtschaftsverhältnisse wie Mutter, Vater, Kinder Auskunft . Alles andere geht daraus nicht hervor. Es ist auch nicht festzustellen wann die Personen dann unter dieser Adresse gelebt haben . Und ob die Angaben stimmen kann auch keiner sagen.
Diese Verzeichnis ist jetzt in meinem Besitz und ich gebe auf Nachfrage Auskunft daraus. Die Auskunft ist aber keinesfalls verbindlich da die Angaben aus einem Gedächtnisprotokoll kommen.
Herr Reiche ist mittlerweile weit über 80 und wird das nicht mehr lange machen können.
Im übrigen suche ich noch alles was über Kotzenau noch zu finden gibt. Postkarten, persönliche Fotos, Briefe etc. etc. Bitte alles anbieten.
Guten Abend Max Michael Viol
Wenn du das Kotzenau im Kr. Lüben meinst gib bei Google Kotzenau ein
dann hast du eine ganze Seite Kotzenau mit Bildern und alles was interessant ist.
Einen schönen Abend noch Hans Jähner Hannover
Hallo Max Michael,
Meine Eltern Helmut und Ursula Woidte haben etwa im Zeitraum 1940 - 1945 in
Kotzenau Kreis Lueben, Lindenstraße 2 gewohnt. Ich vermute dass mein Vater
als Berufssoldat dort stationiert war. Ihr ursprünglicher Wohnort war
Lauban. Während der naeher rueckenden Front konnte meine Mutter nicht mehr
in ihre Wohnung zurueck und ist ab Lauban nach Westen gefluechtet. Deshalb
sind alle Familienstandsunterlagen in dieser Wohnung in Kotzenau verblieben
und vermutlich vernichtet worden. Fuer Familienforschung natuerlich ein
grosser Verlust und vermutlich hat es auch keinen Zweck nach 65 Jahren dort
noch zu suchen. Sind meine Eltern in dem erwaehnten Buch erfasst?
Mit freundlichen Gruessen aus dem Bayerischen Wald
Peter (Woidte)
Hallo Schlesier, hallo Peter,
nat�rlich hast Du Recht, wen Du wenig Hoffnung hegst, verschollene Familienunterlagen heute noch wiederzufinden. Aber, auch in unserer Zeit geschieht manchmal noch Unwahrscheinliches. Unser Eigentum wurde ja damals zum Eigentum des polnischen Staates erkl�rt. Was man bei der Vertreibung tragen konnte, wurde noch bei einer Kontrolle nach interessanten Objekten von dubiosen Kontrolleuren am Abgangsbahnhof gepr�ft und was denen gefiel, nahmen sie sich. Recht und Gesetz waren au�er Kraft.
Nun hatten viele Landsleute ja die Hoffnung nicht aufgegeben, irgendwann in die Heimat zur�ckzukehren. Sie vergruben ihre "Sch�tze" oder versteckten sie anderweitig. Da� es inzwischen Sonden gibt, mit denen gezielt nach solchen Sch�tzen gesucht wird, Friedh�fe sind dabei ein bevorzugtes Untersuchungsgebiet, konnten unsere Landsleute damals noch nicht ahnen. Die Haupttriebfeder bei diesen Nachforschungen ist das Geld, das man dabei herausschlagen kann. Seit ebay und allegro kann man ja auch mit
Dokumenten und Fotos Geld machen.
In meinem Geburtsort gibt es einen jungen Polen, der 39 Jahr nach mir dort geboren wurde, und sich in den Kopf gesetzt hat, wo es m�glich ist, solche Fundst�cke den fr�heren deutschen Besitzern oder deren Nachkommen unentgeltlich zur�ckzugeben. Ich habe ihn dabei unterst�tzt. Von Sparb�chern, Versicherungspolicen, Bauszeichnungen �ber Fotos bis zu Feldpostbriefen und B�chern war alles dabei. Manches war sehr gut erhalten, anderes nicht.
�brigens, es gab auch deutsche Landsleute, die es ablehnten, solche Fundst�cke entgegenzunehmen. Sie wollten an diese Zeit nie mehr erinnert werden.
Das von mir zum Thema "Familienunterlagen 65 Jahre nach Kriegsende", die Hoffnung stirbt zuletzt.
Gr��e aus Leipzig
Wolfgang Leistritz *1938 in W�stewaltersdorf/Eulengebirge
Hallo Wolfgang,
vielen Dank fuer die aufmunternden Zeilen. Ich bin inzwischen dank des
Archivs und des Standesamtes in Lauban vorwaerts gekommen. Meine wichtigsten
Unterlagen habe ich inzwischen lueckenlos und bei der Familienforschung habe
ich bis zur IV. Generation so ziemlich alles abgedeckt.
Bei dem Besuch des Geburtshauses meines Grossvaters in Thiemendorf Kreis
Lauban schenkten mir die die heutigen Besitzer, wohl auch vertriebene
Ukrainer, eine schieferne Tafel vom Dachboden. Sie stellte sich als die
Totentafel meiner Ururgrossmutter heraus. Also es gibt immer wieder
unerwartete Ueberraschungen, ja fast Wunder.
Viele Gruesse aus dem Bayerischen Wald
Peter (Woidte) * 1942 Lauban
(Staendige Suche: WOIDTE / WOITHE, Thiemendorf Kr. Lauban + Kosel, Kr.
Bunzlau, WINDE u. SIEGMUND Kosel, ENGWICHT, Seifersdorf Kr. Bunzlau u.
Thiemendorf, BEILSCHMIDT und ADOLPH, Langenoels, HAIM, Saechs. Haugsdorf,
LANGE, Gersdorf, ENGMANN u. LANGE, Kerzdorf alles Kr. Lauban)
auch meine Familie hat positive Erfahrungen mit den heutigen Bewohnern "unserer" Häuser, vor allem Dank der Tatsache, dass meine Tante seit langer Zeit jedes Jahr in ihre alte Heimat fährt und die Kontakte pflegt. Bei einem ihrer Besuche erhielt sie vor einigen Jahren eine ganze Mappe mit Zeichnungen (einige unserer Ahnen waren Maler), Photos und einem kleinen handschriftlichen Stammbaum. Ich finde es eine schöne Geste, dass sie diese persönlichen Dinge, die sie unter Dachsparren gefunden, nicht verbrannt sondern aufbewahrt und zurückgegeben haben. Speziell dieses eine ältere Ehepaar, das bereits seit kurz nach dem Krieg das Elternhaus meiner Ururgroßmutter bewohnt, ließ mich auch bereitwilligst jedes Zimmer des Hauses entdecken - und ich hatte nicht das Gefühl, als sei es für sie eine unangenehme Situation, sie waren sehr herzlich. Noch heute finden sich Dinge des täglichen Gebrauchs meiner Ururgroßmutter in ihrem Besitz, u.a. eine alte mechanische Wäschemangel,
die noch immer an ihrem alten Platz steht.
Ich habe eine Postkarte meiner Urgro�mutter von 1924 gefunden, die ich nicht ganz entziffern kann. Es ist ziemlich gute S�tterlin. Wer kann mir helfen? Wem darf ich eventuell einen Scan schicken.
Sch�nen Abend!
Uta Lunau