Am kommenden Dienstag startet die Kulturlandschaftsinitiative (Kulani)
St.
Wendeler Land ihre diesjährige Veranstaltungsreihe. Den Anfang macht ein
Vortrag zum Thema „Armut im 19. Jahrhundert“.
St. Wendel. Mit einer Doppelveranstaltung startet die
Kulturlandschaftsinitiative (Kulani) St. Wendeler Land ins neue Jahr. So
gibt es am Dienstag,
5. Februar, 18 Uhr, zunächst einen regionalgeschichtlichen Vortrag zum
Thema
Armut im 19. Jahrhundert. Zum Zweiten wird um 19.30 Uhr die erste
Ausstellung der Kulani in diesem Jahr eröffnet. Beide Veranstaltungen
finden auf
dem Wendelinushof statt. Im Rahmen des Leitprojekts zum Kulturprogramm „
St.
Wendeler Land steinreich“ wird in diesem Jahr eine regionale
Vortragsreihe
mit Veranstaltungen in allen Gemeinden des Kreises St. Wendel sowie in
den
Nachbarregionen Kusel, Birkenfeld und Wadern durchgeführt. Kernanliegen
dieser Vortragsreihe ist es, die in den vergangenen zwei Jahren
erarbeitete
Grundstruktur der „Erzählung Europa“ vorzustellen und
weiterzuentwickeln. Im
Mittelpunkt der einzelnen Veranstaltungen steht jeweils ein örtlich
interessantes kulturhistorisches Thema aus dem „langen 19. Jahrhundert“,
mit dem
die Zeit von der französischen Revolution bis zur Abdankung des Kaisers
am
Ende des Ersten Weltkriegs umschrieben wird.
Die Reihe startet am Dienstag, um 18 Uhr mit einem Vortrag über den „
Pauperismus und seine Bedeutung im langen 19. Jahrhundert“ von Johannes
Schmitt.
Als Pauperismus wird die strukturelle Armut bezeichnet, die in der ersten
Hälfte des „langen 19. Jahrhunderts“ auch in unserer Region von großer
Bedeutung war. Weitere Vorträge beschäftigen sich in diesem Jahr mit
dieser
Thematik: Rötelgräber und Rötelkrämer, Achatgräber, Auswanderer,
Wandermusikanten und Köhler stehen im Zusammenhang mit der strukturellen
Armut im 19.
Jahrhundert, die erst mit der Industrialisierung ab 1850 in unseren
Dörfern
langsam abgebaut werden konnte. Ein zweiter Themenschwerpunkt befasst
sich
mit den Auswirkungen der Industrialisierung: mit dem Kulturkampf im St.
Wendeler Land und in Marpingen sowie mit dem Gewerkschaftsführer Nikolaus
Warken genannt Eckstein. Darüber hinaus wird es aus Anlass des
50-jährigen
Bestehens des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages eine
Vortragsreihe
zum Thema „Frankreich und St. Wendel“ geben. Beim ersten Vortrag am
Dienstag, 19. Februar, 19 Uhr, im Mai-Münster-Hause spricht Gerd Schmitt
zum Thema „
St. Wendel im Zeitalter der Reformationskriege und des Absolutismus – das
17. Jahrhundert.
Nach dem Eröffnungsvortrag am Dienstag, 5. Februar, wird gegen 19.30 Uhr
die zur Tradition gewordene jährliche Start-Ausstellung „Kulani aktiv 2012
“
eröffnet. Mit einer Fotoausstellung wird ein Eindruck von den Aktivitäten
aus den vier Handlungsprogrammen der Kulani im vergangenen Jahr
vermittelt:
ob die Entwicklung und Umsetzung der Info-Kampagne im
Vermarktungsprogramm,
die Weiterführung der Klimaschutzinitiative im Energieprogramm, die
Erarbeitung der „Erzählung Europa“ im Kulturprogramm oder der Aufbau von
kommunalen Bildungslandschaften. Überall sind lokale Akteure aus vielen
Bereichen
unterwegs, einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des St. Wendeler Landes zu
leisten. Vor dem Hintergrund der Aktivitäten des vergangenen Jahres soll
aber auch auf die Herausforderungen eingegangen werden, die die Kulani
2013 zu
bestehen hat. Zum einen gilt es, den Entwicklungsprozess sicherzustellen.
Und gleichzeitig müssen auch die Voraussetzungen für eine nachhaltige
Entwicklung in der neuen Förderperiode der EU in den Jahren 2014 bis 2020
geschaffen werden. red