Hallo Listenteilnehmer,
im folgendem Bericht stoße ich wiedermal auf den Schneidermeister
Drobek aus Namslau. Evtl. findet Ihr weitere Hinweise zu diesem
Schneidermeister Drobek.
Wo kann ich denn Daten z. Bsp. Innung einsehen. Mein Vater lernte den
Beruf eines Schneiders bei diesem Herrn Drobek, in Namslau.
Gruß Reinhard (Otto)
... Mit dem Volkssturm zurück nach Namslau
Der Marsch des Volkssturms Namslau (Auszug aus einem
unveröffentlichten Bericht. Fundstelle: Heimatarchiv Namslau im
Kreisarchiv Euskirchen) von Werner Partheil (Amtsgerichtsrat in
Namslau)
Eines Tages im März 1945 wurde ich, als wir auf unserer Flucht in
Schönbach angelangt waren, zum Rathaus bestellt. Mir wurde eröffnet,
daß alle volkssturmpflichtigen Männer aus Schlesien sofort dorthin
zurückzukehren hätten. Ich folgte dem Befehl und traf am 31. März 1945
in Hirschberg ein. Dort meldete ich mich mit einem Mitreisenden in der
Waldersee-Kaserne, einer alten Jägerkaserne in der Stadt. Wir wurden
nach der Turnhalle in der Wanderschule verwiesen, wo wir unterkamen.
Ein VSt- Offizier, wohl der Bataillonskommandeur, nahm eine
oberflächliche Musterung vor. Wir wurden summarisch für tauglich
erklärt und je nach Alter in verschiedene Gruppen eingeteilt. Gleich
nach Ostern wurden wir in die neuen Kasernen verlegt und erhielten
einige Uniformstücke, aber keine Waffen. Es hieß, wir sollten zwei
Wochen in Hirschberg ausgebi:~ werden und dann zum Einsatz bei der
Wehrmacht kommen. Am nächsten Tag (5. Ac~ fand im Jägerwäldchen ein
Scharfschießen mit Karabiner statt.
Am 6. April erhielten wir Marschbefehle zum Namslauer Volkssturm nach
Steinkunz~ dort. Am Sonntag, dem 8. April, meldeten wir uns im
VSt-Büro, wo wir den Kreisle Fischer und Kreisoberinspektor Kruppke
antrafen. Der Volkssturm Namslau sebst la~ Peterswaldau, dem längsten
Straßendorf, das sich vom Eulengebirge bis in die Ebe -nach
Reichenbach hinzieht. Nach Einweisung in ein Zimmer ging es ins
Niederdon:
Dr. Brandt und Karl Jäschke (Töpfermeister). Dr. Brandt schrieb uns
gleich alle tauglich für den VSt-Dienst. Dann hatten wir uns im
Mitteldorf bei unserem Kompa- -führer Kaczmarzyk (Förster)
vorzustellen. Der Namslauer Volkssturm bestand aus : -Kompanien, von
denen eine in Langenöls, Kreis Strehlen, in unmittelbarer Frontre zum
Grabenbau lag.
Gleich am zweiten Tag wurden wir in der Kleiderkammer von
Vulkaniseurme Piontek eingekleidet. Wir bekamen tschechische
Uniformen, damitwir unsvom akt Volkssturm unterschieden. Mir paßte
diese organgegelbe Uniform nicht, und ich be~ eine feldgraue
Stiefelhose und eine grüne Polizeijacke.
Im Mitteldorf arbeiteten Schneidermeister DROBEK und ein Schuhmacher
aus Glausche in einer Schneider- und Schusterwerkstatt. Die
Waffenmeisterei leiteten Scb sermeister Wende und Mechanikermeister
Rokitta. Herr von Willert aus Giesdorf wohldie Aufgabe, sich als
Landwirt um das untergestellte Vieh zu kümmern. Kreis e Fischer war
nur selten zu sehen, er war ständig mit seinem alten DKW unterwegs
-Adjutant war der letzte HJ-Bannführer von Namslau.
In Wammelwitz lag noch ein kleines Kommando unter Schlossermeister
Hermann -das in der dritten Aprilwoche nach Peterswaldau kam. Mit ihm
kam auch Lehrer Ke: aus Sterzendorf, der neben meinem Zimmer
einquartiert wurde.
Am 11. April erhielt ich den Auftrag, aus Langenöls drei
Maschinengewehre abzu~: -an denen wir ausgebildet werden sollten. Es
handelte sich um alte MGs aus dem E~ -Weltkrieg. Die Waffenmeisterei
mußte für sie hohe Ständer fertigen, damit die MG Fliegerabwehr
benutzt werden konnten. Im übrigen war die Bewaffnung des \sturms
unzureichend. An seinen kriegsmäßigen Einsatz war nicht zu denken.
Am 7. Mai erhielten wir Marschbefehl. Wer Zivilsachen besaß, sollte
sie anziehe~ -vorhandenen Wagen wurden beladen, wohl in der Hauptsache
mit den noch in gender Menge vorhandenen Lebensmitteln. Wir fuhren mit
zwei Traktoren — mitle: Anhängern - voraus, und etwa 70 bespannte
Pferdewagen folgten. Die Tiere starr alle noch aus Namslau. Auf einen
Wagen wurden alle Waffen und einige Kisten Pa:fäuste aufgeladen. In
Hausdorf machten wir Quartier.
Am 8.Mai 1945, dem Tag des Kriegsendes, fuhren wir durch Neurode. Am
A~gelangten wir bis Weckeisdorf, wo sich bereits
gemischt-tschechische Bevölke bemerkbar machte.
Am 9. Mai gegen 16.00 Uhr gelangten wir über Wernersdorf auf die
langsam anste:e Chaussee nach Trautenau. Plötzlich rief man von hinten
~. „Rechts ran!“ Zu urs~ Schrecken sahen wir an der linken
Straßenseite russische Militärlastwagen vorne ren. Der erste Lkw trug
am Kühler ein großes Stalinbild, verziert mit roten Fahne russischen
Soldaten, durchweg Mongolen, riefen uns zu: „Zurick nach Chause
hielten und warteten. Einige Russen waren abgestiegen und machten sich
an uns -Auf mich kam ein Mongole zu und schrie: „Uri, uri!‘ Ich zeigte
ihm mein linkes —:gelenk, wo man noch die Striemen vom Uhrarmband sah,
und sagte zu ihm: „Ka— ...