Liebe Freunde,
mein Vorfahr Döner Heinrich oo 1679 in Repperndorf/Kitzingen Stanger Gertraud (Vater Stanger Pankratz) Er stirbt 1719 in Repperndorf mit 64 Jahren.
Bei seiner Heirat wird angegeben: Vater Dörner Wolf Heinrich von Greuth Hochgräfliches Casteller Gebiet.
Im Kirchenbuch Castell konnte ich keine Dörner finden.
Zu welcher Kirchengemeinde gehörte Greuth?
Vielen Dank Iris Hänsel
Hallo Frau Hänsel
da kann es sich wohl nur um Greuth / Unterfranken, im Landkreis Kitzingen handeln. Castell ist da gar nicht weit. Ich habe auch schon bei meiner Suche Castellsche Untertanen gehabt. Die evangelischen waren da in der Kirche Stierhöfstetten zu finden. Greuth könnte aber auch direkt zu Castell gehört haben.
Gruß Mathias (Sendelbach)
Hallo Frau Hänsel
hab gerade noch mal im Biebinger nachgeschaut. Stierhöfstetten ist so, aber es gab im Laufe der Zeit noch einige andere Pfarrämter - siehe Anhang.
http://www.archion.de/p/2901aa19b6/
Einmal als Permalink und auch als Anhang wenn kein Archion zur Verfügung steht.
Gruß Mathias (Sendelbach)
Biebinger_Bild39 (1).pdf (389 KB)
Hallo Iris,
falls Du mit evangelischen Kirchenbüchern dauerhaft nicht weiterkommen solltest, dann versuch es mal mit katholischen. Die Gegend um Castell herum ist teilweise konfessionelles Mischgebiet, weil da im 30jährigen Krieg die Gegenreformation recht effektiv gearbeitet hat.
Z.B. sind meine evangelischen Vorfahren von der Schleifmühle bei Geiselwind (heute ist das „Freizeitland Geiselwind“ auf dem Gelände) erst seit dem frühen 19. Jahrhundert offiziell in den Kirchenbüchern von Rehweiler (Dekanat Castell) zu finden. Vorher wurden sie meist vom katholischen Priester in Geiselwind betreut. Aus Sentimentalität oder Anhänglichkeit oder vielleicht auch nur, weil der Weg zum Gottesdienst kürzer war, hielten sich meine eigenen Leute sogar noch rund 20 Jahre länger als erlaubt zum katholischen Amtsträger, bis ein Schreiben „von Oben“ diesem Treiben ein Ende setzte. Darüber beklagt sich der Priester dann fast eine Seite lang auf Latein und schließt mit „Sic tempora! Sic mores!“. Vielleicht war der evangelische Amtsbruder auf die Stolgebühren scharf gewesen und hatte interveniert.
https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/bamberg/geiselwind-st-burkhard/M4%252F33/?pg=70
Diese Einrichtung der Fremdbetreuung in Mischgebieten betraf auch andere, größere Dörfer mit überwiegend evangelischer Bevölkerung. In den entsprechenden Kirchenbucheinträgen wird das lutherische Bekenntnis der Betroffenen fast immer explizit genannt.
Die katholischen Kirchenbücher des Bistums Bamberg stehen bei Matricula kostenfrei online.
Beste Grüße, Holger (Gruber)
Hallo Holger, hallo Mathias,
vielen Dank für Eure Überlegungungen.
Ja, es handelt sich um „Gereuth“, heute Greuth b. Castell.
Über Archion hatte ich die alphabetischen Register im KB Castell für Taufen, oo und Tote gelesen - da kamen keine Dörner vor (sie schreiben sich Dörner u. nicht Döner) sondern nur Dürr. Das brachte mich zu der Aussage: im KB Castell werden Dörners nicht geführt - wie sich rausstellte: ein Irrtum
Jetzt habe ich fast alle Kirchenbucheinträge für die fragliche Zeit gelesen und stellte fest:
mein Vorfahr Dörner Heinrich wurde am 30.9.1650 in Gereuth/Castell geboren. (Vater: Dörner Wolf Heinrich)
Es gibt nur noch einen weiteren Taufeintrag seiner Schwester: Dörner Margaretha *1653 in Greuth.
Leider habe ich keinen Heiratseintrag von seinen Eltern gefunden u. auch keine Eintäge bei den Toten.
Woher kamen sie und wohin gingen sie?
Mein Vorfahr Heinrich Dörner oo 1679 in Repperndorf/Kitzingen.
100 Jahre später sind sie in Hemhofen/Erlangen und da habe ich das gleiche Problem, dass Dörners, obwohl evang. in der katholischen Nachbar-Kirchengemeinde in Röttenbach geführt werden.
Und 50 Jahre später (1765) werden sie evang. getraut in Bayreuth.
Nochmals vielen Dank
Iris aus Ravensburg (Nähe Bodensee)
Hallo Iris
schön, dass wir weiterhelfen konnten. Ich bin der Gegend Scheinfeld, Castell auch aus der „Ferne“ unterwegs und werde mal mit einem Auge auf Dürr/Dörner etc. achten.
Von meiner Sippschaft sind, allerdings erst 50 Jahre später, auch einige nach Bayreuth, in die damals aufstebende Baumwollspinnerei, verzogen. Ein teil davon hat sogar die Konfession gewechselt. Das macht alles spannend.
Gruß aus dem Speckgürtel von Stuttgart (Ostfildern)
Mathias