Diskussion über die Vertreibung

Hallo Ihr alle,

laßt doch bitte die Emotion nicht zu hoch "kochen"!

Ich habe als Kind das Ende dieser Kathastrophe miterlebt und sehr unter
dem Anblick "meines" toten Soldaten (wer mag ---> Siehe meine Homepage
unten) gelitten. Ich habe mich später sehr für die politischen
Ereignisse zwischen ca. 1925 bis 1933 und dann weiter bis zum Kriegsende
und darüber hinaus interessiert. Meine Angst war und ist es, daß wenn
niemand mehr aus dieser Zeit lebt, sich das ganze wiederholen wird, weil
die direkte Erinnerung der Menschen verloren gegangen ist. Die
Nachfolgegenerationen können die Fehler, die gemacht wurden, nur aus
Büchern und Niederschriften erfahren. Die meisten jungen Menschen
interessieren sich jedoch nicht für IHRE Geschichte und so kommt es,
genau wie damals aus fehlendem Wissen über die Menschen hüben wie drüben
zwangsläufig zu gefährlichen Fehleinschätzungen.

Heute, 60 Jahre nach diesen Grausamkeiten, hüben wie drüben, stehen wir
genau an dieser Schwelle.

Ich habe in 40 Jahren Polizeidienst eindrucksvoll gelernt, daß in einem
Rechtsstaat Unrecht nicht mit Unrecht bekämpft werden darf !!! -

Lieber Allan, die Vertreibung der Zivilbevölkerung, wie damals
geschehen, war ein Unrecht! Damit wurde ein Unrecht, das im Namen
Deutschlands begangen worden ist, mit Unrecht beantwortet!

Wenn die heute lebenden jedoch das Unrecht was geschehen ist in der Form
aufarbeiten, wie Du es in Deinem Brief AUSGEDRÜCKT hast, erhalten und
erkämpfen wir nie den Frieden! - Ich gehe davon aus, daß Du die deutsche
Sprache nicht so beherrschst und daß Du darum bei Deiner Wortwahl etwas
unglücklich gewesen bist. - Das sollte alle übrigen Listenmitglieder
doch bitte auch sehen.

Mit freundlichen Grüßen Bernd (Babisch)

Sch�nen guten Tag an alle,

ich mu� Bernd Recht geben. Ich bin ein "Nachkriegsler", Baujahr 1956, und
habe Gott sei Dank nicht mehr viel vom Krieg und den Nachkriegswirren
erlebt. Wir sollten das ganze Thema etws mehr "cool" anfassen.
Ich halte es f�r sehr wichtig, dass weiterhin dar�ber gesprochen und erz�hlt
wird. F�r uns alle ist glaube ich nur eines wichtig: "Nie wieder!". Meine
Eltern haben mir sehr h�ufig �ber ihre Erlebnisse erz�hlt und haben mich
dadurch etwas "sensibilisiert".
Ich war 12 Jahre Soldat in der Bundeswehr. Meine Motive galten sicher auch
unserer Verteidigung, aber ein Gedanke war f�r mich eigentlich der
ausschlaggebende: "Nie wieder!".
Ohne die Berichte meiner Eltern, ohne die Dokumentationen im Fernsehen (z.B.
Guido Knop) w�re meine Denkungsart bestimmt eine andere (Gleichg�ltigkeit?).
Es ist also immernoch wichtig, den jungen Generationen von den unglaublichen
Dingen aus unserer dunklen Vergangenheit zu erz�hlen. Es ist schon
angsterregend, wenn ein Teenager �ber Adolf Hitler befragt wird und er
antwortet :"Das war doch unser erster Bundeskanzler." Es ist angsterregend,
wenn irgendwelche Sportgruppen (z.B. "Hoffmann" in der Vergangenheit) einen
hohen Zulauf haben. Es ist angsterregend, wenn man die Politikverdussenheit
der jungen Leute sieht. Es ist angsterregend, welche Meinung so mancher
Jugendlicher gegen�ber ausl�ndischen Mitb�rgern hat.
Es gibt nur ein Mittel gegen negative Einfl�sse: Aufkl�rung. Jeder, der sich
an solchen Diskussionen beteiligt, tr�gt sein Teil dazu bei, unsere dunkle
Vergangenheit zu einer einmaligen Sache zu erk�ren. Es ist so wichtig.
Ich m�chte mit meiner eMail nicht sagen, dass unser sch�nes Deutschland
wieder auf dem "Rechtstrip" ist, aber wehret allen Anf�ngen. Es ist so
wichtig.
Also la�t uns diese "st�ndigen" Diskussionen nicht beenden. F�r viele sind
Eure Berichte und Erz�hlungen eine wertvolle Quelle des Wissens. Ob gut oder
schlecht, wollen und k�nnen wir nicht entscheiden. Es ist eine Quelle.

Einen sch�nen Sonntag.

Wolfgang aus Braunschweig

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