die DIERIG waren eine sehr weit verbreitete wohlhabende Familie. 1805
gründete Christian Gottlob DIERIG in Langenbielau die erste mechanische
Weberei. 1920 betrieb die Dierig-Spinnerei 20.000 Spindeln. Die
Familie ist
besonders im schlesischen Weberaufstand 1844 berühmt-berüchtigt
geworden.
Hier noch eine Ergänzung aus der Firmenseite der Firma Dierig, Augsburg
http://www.langenbielau.de/Seite1/GeschichteLangenbielau/Dierigwerke/dierigwerke.html:
Wer an Langenbielau denkt, dem kommen sofort einige Begriffe in den Sinn, die mit dieser schlesischen Stadt am Eulengebirge unlösbar verbunden sind. Dazu gehört, wegen Gewicht und Dimension im Rahmen der dort ansässig gewesenen Wirtschaft und Industrie, der Name Christian Dierig. Es gab in dieser Stadt eine ganze Reihe von Textil-Unternehmen, aber keines, das diese Stadt seit frühen Tagen so geprägt hat wie gerade das Textil-Unternehmen der Familie Dierig. Deshalb soll hier einmal der Versuch unternommen werden, in groben Zügen die Geschichte dieses Namens und Werkes in Erinnerung zu bringen.
...Wie eine Urkunde bestätigt, starb 1678 in Langenbielau der Weber und Gerichtsgeschworene Christoph Dierig. Er besaß als Freihäusler eigenen Grund und Boden. Seine Grundherren waren die "von Netz", und jedes Jahr war zu Michaelis der Erbzins von 2 Talern 18 Groschen fällig. Die Schoppenbuch-Eintragungen sind von jetzt ab lückenlos:
Hans Christoph Dierig, Weber, 1673 bis 1727
Johann Friedrich Dierig, Weber und Freihäusler, 1694 bis 1746
Gottfried Dierig, Weber, 1718 bis 1766
Johann Gottfried Dierig, Webermeister und Freihäusler, 1755 bis 1816
Christian Gottlob Dierig, Fabrikbesitzer, 1781 bis 1848
In Schlesien war die Konkurrenz der Baumwolle und des mechanischen Webstuhles der Beginn einer schleichenden Not. Lohnabbau, Kurzarbeit! Es gab noch keine staatliche Sozialfürsorge. In den Weberhäuschen kehrte der Hunger ein. Schon bei voller Arbeit hatte man keinen Überfluß, und das Brot ersetzte den Braten. Die Hände, die sonst an der Lade lagen, das Schiffchen führten, die Schäfte und den Kamm überprüften, sie ballten sich zu Fäusten. In den Gehirnen hämmerte das Wort "Maschine - Maschine...!" und wurde zu einer Kampfparole. Am 3. Juni 1844 war es soweit. Im benachbarten Peterswaldau rannten die Weber, die aus den Gebirgsdörfern heruntergekommen waren, in offenem Aufstand an. Hauptziel waren die Betriebe der Gebrüder Zwanziger. "Plünderungen und Zerstörungen verschiedener Fabrikations-Etablissements" erfolgten. Von Peterswaldau marschierten die Weber nach Langenbielau - eine Streitmacht des Aufruhrs.
Auch das Dierig´sche Unternehmen hatte Sorgen gehabt. Die endgültigen Folgen der technischen Entwicklung und der Baumwollschwemme konnte niemand übersehen. Aber man war bisher verhältnismäßig gut über die Krisenzeit hinweggekommen, hatte besser disponiert, die Verkaufsorganisation war eingespielt, und vor allem wurde größtes Augenmerk auf schöne, marktgerechte Ware gelegt. Deshalb ging es den Arbeitern bei Dierig besser.
Gruß aus Markt Indersdorf,
Gerhard