Dienstboten in adligen Häusern

Liebe Listenmitglieder,

auf den vielen Adelssitzen in Schlesien muss es ja auch unglaublich viel
Dienstpersonal gegeben haben.
Meine Ur-Urgro�mutter Anna Rosina BRAUSE, Kaltmamsell beim Grafen auf
KREISEWITZ, Krs.Brieg, war somit sicher kein Einzelfall. Sie brachte
unehelich meinen Urgro�vater Reinhold Brause zur Welt(1866). Da so etwas
nat�rlich (!) auch noch Generationen sp�ter totgeschwiegen wurde, gr�nden
meine derzeitigen Erkenntnisse teils auf nachgepr�ften Fakten, teils auf -
immer mit Vorsicht zu genie�ender - m�ndlicher Familien�berlieferung ( der
Vater sei ein Graf gewesen) und aus sich dann z.T. schl�ssig ergebenden
Indizien. Sie starb 1900 als A.R. HEIMLICH, geb.Brause
in Brockau Krs.Breslau, mit letztem Wohnor MARKT BOHRAU,Krs.Strehlen
(beurkundet auf Sterbeurkunde ihres Sohnes (!). �ber sie selbst gibt es
keinerlei Urkunden Im kath.KB Markt Bohrau taucht mit Sterbejahr 1874 ein
herrschaftlicher Kammerdiener August HEIMLICH auf. Todesursache : Ertrunken
(!) Mit ziemlicher Sicherheit, dieser Schluss ist glaube ich legitim, war
das ihr Ehemann.
  Wer kennt sich mit den Gepflogenheiten der damaligen Zeit aus? Wurde
schwangeres weibliches Personal sozusagen verheiratet, z.B. mit anderem
Dienstpersonal, um dann anderen adligen Familien weiter zu dienen - aus den
Augen aus dem Sinn? Darauf, dass mit ziemlicher Sicherheit ein Graf
hinter der ganzen "Sache" steckte, weisen eine ganze Reihe von Indizien.
  Ich habe mich schon weitgehend damit abgefunden, dass ich besagten
Ur-Urgro�vater nicht identifizieren kann. Dass ich aber wegen der
offensichtlichen Verschleierungen auch bei meiner Ur-Urgro�mutter - und
damit im Namensstamm - nicht weiter zu kommen scheine, trifft mich doch.
- Gab es Aufstellungen des Dienstpersonals?
- Gab es in Schlesien Klosterschulen? Reinhold B. soll an einer solchen
erzogen worden sein.
- Zu Lebzeiten soll Reinhold B. gesagt haben, er sei in einem Krankenhaus
zur Welt gekommen. In
  Kreisewitz gab es aber keines. K�nnte es sich - passend w�re es ja
irgendwie - um das "St.Marienstift in Breslau, Verein zum Schutz und
zur sittlichen Hebung weiblicher Dienstboten" - so hei�t es tats�chlich -
gehandelt haben. W�ren Unterlagen dar�ber wohl eher im Staatsarchiv oder im
Erzdi�zesanarchiv zu suchen?
  Fragen �ber Fragen. Vielleicht hat jemand Anhaltspunkte.

                                    Ulrich Brause