Die Kirche im Dorf

Verein für Heimatkunde Alsweiler
Der Brief an Hitler, die Häärekesche und die Alsweiler Passionsspiele vor 50
Jahren
Das neue Buch zur Pfarrgeschichte ist da
Wer glaubt, die Vergangenheit Alsweilers schon weitgehend zu kennen, wird
sich wundern: das neue Buch zur Geschichte der Pfarrgemeinde St. Mauritius, das
der Verein für Heimatkunde an diesem Sonntag um 16:00 Uhr im Katholischen
Pfarrheim vorstellt, enthält eine ganze Reihe von Neuigkeiten, die bisher im
Ort noch kaum bekannt waren. So wird berichtet von einem Pfarrer in Alsweiler,
der auf Latein an seinen Bischof in Metz schrieb und eine Stiftung für arme
Kinder ins Leben rief; von einem anderen, der aus dem Beichtstuhl heraus
verhaftet wurde, und einem dritten, der einen Protestbrief an Adolf Hitler
unterschrieb. Außerdem gibt es da die Geschichte von der Häärekesche und der jungen
Lehrerin, die Stäämetze Kätt überliefert hat. Oder die Sache mit den
Gewerkschaftsmitgliedern, die vom Alsweiler Pastor nicht mehr gebeichtet wurden und
zu den Patres auf dem Missionshaus auswichen. Außerdem enthält das Buch
zahlreiche historische Fotos aus der Geschichte der Pfarrei, darunter eine Aufnahme
der Alsweiler Passionsspiele vor rund 50 Jahren, mit einem bekannten
Mitbürger in der Rolle als Jesus am Kreuz.
Dies sind gewiss nur Randnotizen zur Geschichte der Pfarrei, aber deshalb
nicht weniger interessant als die umfassende Darstellung der 200-jährigen
Pfarrgeschichte als Ganzes, die Raimund Kirz in diesem Buche in bisher nicht
gekannter Ausführlichkeit und Detailgenauigkeit gibt. Darüberhinaus werden sehr
gründlich auch die Baugeschichte der kirchlichen Gebäude sowie die Geschichte
der kirchlichen Vereine und Institutionen dargestellt. Im ganzen haben nicht
weniger als zwei Dutzend Autorinnen und Autoren an diesem Buch „Die Kirche im
Dorf“ mitgewirkt, darunter auch Pfarrer Leo Hofmann, der Trierer
Kirchenhistoriker Prof. Wolfgang Seibrich und der bekannte saarländische Historiker
Johannes Naumann.
Im Anhang veröffentlichen wir zudem erstmals sehr anrührende Dokumente aus
der Gründungsphase der Pfarrei, die der Verein für Heimatkunde dank der
freundschaftlichen Hilfe von Johannes Naumann im Archiv in Metz entdeckt und aus
dem Lateinischen beziehungsweise Französischen übersetzt hat. Sie betreffen
auch Winterbach und Wallesweilerhof, die damals zusammen mit Alsweiler von der
Abtei und Pfarrei Tholey unabhängig wurden und mehr als ein Jahrhundert lang
zu unserer Pfarrei gehörten.
Dankenswerter Weise hat sich der Theater- und Karnevalsverein Alsweiler
bereit erklärt, einige der in diesen Dokumenten geschilderten, durchaus sehr
anschaulichen Szenen nachzuspielen und in historischen Kostümen auf die Bühne zu
bringen. Die Zuschauer erwartet also bei dieser Buchvorstellung eine besondere
Attraktion, wie sie in Alsweiler bisher noch nicht zu sehen war.
Die Veranstaltung beginnt am Sonntag, dem 13. November, um 16:oo Uhr im
Katholischen Pfarrheim. Für alle Anwesenden gibt es das Buch „Die Kirche im Dorf“
an diesem Tag mit einem Sonderrabatt zum Preis von nur 17 Euro zu kaufen,
danach wird es 20 Euro kosten. Diese günstige Kalkulation war nur möglich,
weil mehrere Sponsoren das Buch mit Spenden großzügig gefördert haben: die
Kreissparkasse St.Wendel, die Saarland-Sporttoto-GmbH sowie Frau Magdalena
Theobald. Ihnen dankt der Verein für Heimatkunde Alsweiler in besonderer
Weise.