"Die Flucht" - TV-Film mit Maria Furtwängler

Hallo Mitstreiter,
gestern habe ich auf Einladung des Bayrischen Rundfunks die Premiere des
TV-Films "Die Flucht" erlebt. Um es vorab zu sagen: Ein wirklich
sehenswerter und beeindruckender, mitunter auch bedr�ckender Film - und ein
Hohelied auf die Leistung unserer M�tter.

Erstmals widmet sich die ARD diesem Kapitel der Geschichte im letzten
Kriegswinter 1944/45 mit diesem gro�en zweiteiligen Filmepos zur besten
Sendezeit

am Sonntag, 4. M�rz und am Montag, 5. M�rz 2007, jeweils um 20.15 Uhr .

Im Mittelpunkt des historischen Zweiteilers steht das Schicksal von
Magdalena Gr�fin von Mahlenberg (Maria FURTW�NGLER), die in den Kriegswirren
die Verantwortung f�r das ostpreu�ische Familiengut �bernimmt und im Winter
1944 die ihr anvertrauten Menschen �ber das gefrorene Haff von Ostpreu�en
nach Bayern f�hrt. Neben Maria Furtw�ngler beeindrucken Jean-Yves BERTELOOT
als franz�sischer Zwangsarbeiter auf dem Gut (er spricht seine Rolle selbst
in Deutsch) und Gabriela Maria SCHMEIDE vom Bremer Theater. Die
Drehbuchautorin und Co-Produzentin Gabriela SPERL (diplomierte Historikerin,
Grimme-Preis) hatte den Plan f�r dieses Werk vor 10 Jahren gefa�t und
beharrlich gegen verschiedene Barrieren und "Dreinredner" durchgesetzt. Ihr
Anliegen war u.a., da� die Erlebnisse und Geschichten der Erlebnisgeneration
nicht in Vergessenheit geraten. Diesen Entschlu� fa�te sie, als ihr Vater
starb. (Sie sagte im pers�nlichen Gespr�ch, da� ihr Vater kein
Fl�chtling/Vertriebener war, aber Angeh�rige aus der Familie ihres Vaters).
Sie hat es verstanden, verschiedene tats�chliche Fl�chtlingsschicksale und
Erlebnisse der Erlebnisgeneration in einen Gu� zu bringen, wobei der wegen
Geburt eines Kindes leider nicht anwesende Regisseur Kai WESSEL (*1961
Hamburg, 2004 Grimme-Preis) zweifellos gro�en Anteil hatte. Drehbuchautorin
und Regisseur hatten - so war von dritter Seite zu h�ren - gro�en Wert auf
Authenzit�t gelegt, was die Kosten w�hrend der Dreharbeiten immer wieder in
die H�he trieb.

Dieser aufwendig inszenierte Film (Kosten �ber 9 Millionen) h�tte -
ebenfalls wie der gerade oscar-gekr�nte Stasi-Spielfim - nicht gedreht
werden k�nnen, wenn er nicht von Bayern finanziell unterst�tzt worden w�re.
Das wurde mehrmals von den Akteuren hervogehoben.

Am Premiere-Abend wurde der Zweiteiler in einem St�ck - ohne Pause -
gezeigt. Er war aber durchgehend so fesselnd, da� man die Zeit verga�. Man
mu� allen Beteilgten f�r diesen gro�artigen Film (und den Mut dazu) �ber
ein lange tabuisiertes Thema danken. Bleibt zu hoffen, da� auch zum Thema
"Vertreibung" ein �hnlich guter und sensibler Film gedreht wird.

Gru� aus dem Allg�u

Ernst Schroeder