Liebe Mitforscher,
auch möchte nun ein paar Daten zu unserer Fluchtroute beitragen.
Bis Anfang 1945 wohnten wir bei den Großeltern in Profen Kreis Jauer. Am 9.
Febr. 1945 um 17 Uhr verließ der Treck Profen
in Richtung Riesengebirge.
Über Landeshut, Reichhennersdorf, Liebau, Parschwitz Trautenau erreichten
wir am 21. Febr. gegen 20 Uhr Herrmannsseifen.
Quartier wurde bezogen bei Bekannten.
Am 23. Febr. ging es weiter nach Studenetz. Übernachtet wurde auf dem
Pferdewagen.
Am 24. Febr. ging es weiter nach Neu Paka. Hier wurde im Gymnasium
übernachtet.
In den folgenden Tagen ging die Reise über Eisenstädtel, Jitschin (im
böhmischen Paradies), Wellesch, Liebichhof nach Semtschütz. Hier wurde
Quartier bezogen bis 13. März. Dann ging es über Bischitz und Alt Bunzlau
nach Tschelakowitz
Am 16. März Weiterreise nach Horschateff. Am 17. März über Kolin nach
Pollep. Am 18. März bekam ich eine Lungenentzündung.
Mit meiner Mutter lag ich dann die nächsten Tage in Tschaslau im
Krankenhaus. Meine Mutter bekam dann Scharlach und Diphterie
Ich habe mich sofort angesteckt und bekam ebenfalls Scharlach. Am 20. April
mußten meine Mutter und ich das Krankenhaus verlassen, da der Treck
weitergehen sollte. Dies war jedoch noch nicht der Fall, sodaß ich mehrmals
bei einem Arzt in Budschitz
war.
Die Rückkehr in Heimat nach Profen im Kreis Jauer erfolgte dann am 5. Mai.
Dort blieben wir bis Sept. 1947. Über Jauer ging es dann
nach Kleinwelka bei Bautzen (in einer Schule war die Entlausungsstation).
Anfang November kamen wir, meine Eltern, meine Mutter war im 7. Monat
Schwanger, sowie meine jüngere Schwester über Dresden und Leipzig in Gera in
Thüringen an. Hier wohnten inzwischen die Großeltern ,die Frau des älteren
Bruders meines Vaters mit Fam. sowie der jüngere Bruder meines Vaters mit
seiner Familie.
Grüße aus meiner heutigen Heimat, dem Bergwinkel Deutschlands,
sendet
Dietmar Elsner