Der Beruf Pötter

Hallo Liste,

mir ist neulich der Beruf eines P�tters in einem Kirchenbuch �ber den Weg
gelaufen. Was genau ist ein P�tter, und was hat er gemacht?

Vielen Dank f�r die hoffentlich kommenden Hinweise,

Inga Knaak

Moin Inga,

Also:

Pötter, Pot(t)er, Pooter, Pöt(t)ker, -ger, -jer, Potte(n)-backer,
-becker, -bakker, Pothier (franz.) kommt vom lateinischen Potus - Trunk
bzw. von Pottus - Trinkbecher
Name bedeutet: Töpfer - oberdeutsch: Haffner

Gruß aus Münster

Christian Delhey

Hallo Liste,

mir ist neulich der Beruf eines Pötters in einem Kirchenbuch über den
Weg gelaufen. Was genau ist ein Pötter, und was hat er gemacht?

Vielen Dank für die hoffentlich kommenden Hinweise,

Inga Knaak

Hallo Liste,

mir ist neulich der Beruf eines P�tters in einem Kirchenbuch �ber den Weg
gelaufen. Was genau ist ein P�tter, und was hat er gemacht?

Vielen Dank f�r die hoffentlich kommenden Hinweise,

Inga Knaak

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Hallo,

Rudi Palla
"Das Lexikon der untergegangenen Berufe"
Eichborn-Verlag 19,80 DM:

Pott (Hamburg, D�sseldorf oft): �bername f�r den
Pottgie�er, Pottgieter (ndd. pott "Topf") und den
P�TTER (P�ttker, P�ttger, P�ttjer), auch
Pottbecker f�r den T�pfer

Sch�nen Gru�

Wilhelm

P�tter bedeutet T�pfer = Ofensetzer

Gru�
Dieter

T�pfer?

Hallo Christian,
hallo Klaus,
hallo Dieter,
hallo Wilhelm,

inzwischen wei� ich, dass der P�tter nicht nur ein T�pfer war, was ich schon
vermutet hatte, sondern auch ein Ofensetzer. Das ist auch viel logischer, da
ich mir einen T�pfer im heutigen herrk�mmlichen Sinn (k�nstlerischer
Hintergrund) nicht ganz hatte vorstellen k�nnen!!

Herzlichen Dank,
Inga Knaak

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Hallo Inga,

Du schriebst:

inzwischen wei� ich, dass der P�tter nicht nur ein T�pfer war, was ich schon
vermutet hatte, sondern auch ein Ofensetzer. Das ist auch viel logischer, da
ich mir einen T�pfer im heutigen herrk�mmlichen Sinn (k�nstlerischer
Hintergrund) nicht ganz hatte vorstellen k�nnen!!

Auch wenn ich aus der mir bekannten Literatur zur Historie des hiesigen Raumes
nichts �ber den Beruf des P�tters entnehmen kann, so habe ich doch einigen
Anmerkungen zu machen.

Der Beruf des Ofensetzers ist ein eher neuer Beruf. Die Errichtung von �fen zur
Beheizung von H�usern blieb sehr lange den h�heren Schichten vorbehalten. Auf
dem flachen Lande verbreiteten sich die allseits bekannten Kachel�fen, die
gemauerten K�chenherde und die sogenannten Mauerkessel f�r die Hausschlachtung
erst in der Mitte des 19.Jhs.

Der Beruf des T�pfers hatte f�r die l�ndliche Bev�lkerung wohl nur eine
untergeordnete Bedeutung, wenn es um den k�nstlerischen Aspekt geht. Wohl aber
waren die sogenannten irdenen Tongef��e zur Aufbewahrung von Vorr�ten in jedem
Haushalt zu finden. Als Beispiel sei die Lagerung von Pflaumenmus in
Steint�pfen, die in Gr��en zwischen 1 bis 10 Liter Inhalt verwendet wurden,
genannt. Als 'Verschluss' f�r das genannten Pflaumenmuss wurde zB eine Schicht
Schmalz verwendet. Aber auch Schmalz selbst wurde in den K�rgen gelagert. F�r
die Lagerung und den Transport von Branntwein fanden ebenfalls irdene Kr�ge (mit
einem Korkenverschluss) Verwendung.

Allein wegen der Notwendigkeit von qualitativ hochwertigem Ton und
ausreichend bestem Brennmaterial wird die Herstellung von Tonwaren auf
relativ wenige Orte beschr�nkt geblieben sein. Nachgewiesen ist ein reger Handel
mit diesen Gegenst�nden.

Die Verwendung von eisernem Geschirr beschr�nkte sich weitgehend auf die Garung
von Speisen �ber dem offenen Feuer bzw. auf dem Herd. Zur Aufbewahrung von
Speisen waren diese Ger�te nicht geeignet, schliesslich gab es noch kein
Chromagan und auch die Emailie ist noch nicht so sehr lange bekannt.

Zur Bearbeitung von Speisen, besonders bei der Hausschlachtung, wurden
sogenannte h�lzerne Mollen in unterschiedlichen Gr�ssen verwendet. Mir sind
Gr�ssen zwischen 30 bis 120 cm L�nge bekannt. Diese Mollen wurden oftmals vom
Holschenmacher (Holzschumacher) hergestellt. Diese Arbeit �bernahmen oftmals
K�tner, die sich auf diese Weise etwas zur Landwirtschaft hinzuverdienen konnten
(siehe dazu meine Beitr�ge im Archiv).

Uwe