Das es im 19.Jahrhundert Auswanderungen nach Brasilien gab, ist uns
bekannt. Das aber offensichtlich nicht alle freiwillig dorthin
gegangen sind, mag nachstehender Textauszug belegen. Quelle: "Die
Geschichte Mecklenburgs", Hinstorff Verlag 1993, ISBN 3-356-00527-8.
"1819 wurde auf dem Landtag zu Sternberg die Aufhebung der
Leibeigenschaft in Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz
verkündet, die dann bis 1824 besonders im domanialen Teil realisiert
wurde. Damit begann bereits zu diesem Zeitpunkt die Vererbpachtung.
Das führte zur allmählichen Herausbildung von Büdnereien als
landwirtschaftlicher Kleinbesitz mit zwei Pferden und Häuslereien mit
geringem Besitz. Beide stellten keine volle Ackernahrung und waren
gezwungen, einen anderen Nebenerwerb als Tagelöhner oder Arbeiter zu
suchen. Fand ein Tagelöhner keine Arbeit oder Hüsung, drohte ihm die
Einweisung in das 1817 gegründete Landarbeitshaus in Güstrow und
damit der endgültige soziale Abstieg. Die Zustände dort waren
katastrophal und das ehemalige Residenzschloß bald derart überbelegt,
dass man 1824 eine größere Zahl nach Brasilien verbannte."
Weiß jemand von euch näheres über dieses Landarbeitshaus?
Sind die Namen der Deportierten festgehalten und ggfs. schon einmal
veröffentlicht worden?
Burkhard
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