Denati

Liebe Mitforscher,
f�r die zahlreichen mails bei der Hilfe der Kl�rung des Begriffs "denati" m�chte ich herzlich danken.
Was die Anmerkung betrifft, dass der Begriff im Zusammenhang mit dem umgebenden Text besser
zu kl�ren ist, folgendes:
Er stammt aus einer Liste, die die Heiratsdaten der Gemeindemitglieder enth�lt und ist dem Namen
des Br�utigams hinzugesetzt "denati 10.Tag nach Ostern 1733".
Nochmals vilen Dank.
Mit freundlichen Gr��en
Hans Euler

Hallo Herr Euler,

ich habe noch eine �ltere Auflage des Ribbe/Henning in meinem Regal entdeckt
und was stand da:

denatus - verstorben

Ribbe/Henning: Taschenbuch f�r Familiengeschichtsforschung, 9. Auflage,
Degener Neustadt a.d. Aisch 1980, Seite 302.

Damit ist die Bedeutung wohl eindeutig gekl�rt.

MfG

Ernst Dierich.

Was die Anmerkung betrifft, dass der Begriff im Zusammenhang mit dem
umgebenden Text besser zu kl�ren ist, folgendes:
Er stammt aus einer Liste, die die Heiratsdaten der Gemeindemitglieder
enth�lt und ist dem Namen des Br�utigams hinzugesetzt "denati 10.Tag nach Ostern 1733".

Prolog I:
Mir geht es nicht darum, wer recht hat, sondern darum, was Sinn macht ....

Prolog II:
Columbo latscht auf den Ausgang zu ... h�lt inne ... dreht sich nochmal um (Hand an der Stirn ...) und sagt: "... also eine Frage h�tte ich da noch ..."

Ich habe gelernt, das "denatus" = tot, gestorben im Kirchenlatein gefunden wird (denatus - verstorben, Ribbe/Henning: Taschenbuch f�r Familiengeschichtsforschung, 9. Auflage, Degener Neustadt a.d. Aisch 1980, Seite 302. "Damit ist die Bedeutung wohl eindeutig gekl�rt").
Das ist OK.

Stirbt also eine m�nnl. Person, so ist er 'denatus'. Wie passt da aber die Form 'denati' hin ?
-natus = mask. sing.
-nati = mask. Plur.
Die einzige Erkl�rung, auf die ich kommen kann (aber ich lerne gerne dazu !), ist, dass der Br�utigam ein siamesischer Zwilling war, und beide sind am 10. gestorben (...halte ich aber eher f�r unwahrscheinlich ... aber nicht unm�glich (=> http://susi.e-technik.uni-ulm.de:8080/Meyers2/seite/werk/meyers/band/16/seite/1017/meyers_b16_s1017.html Heirat der Siamesischen Zwillinge Chang u. Eng).

Hiesse es "donati", so f�llt einem der geschenkte Gaul ein: Equi donati non examinatur aetas.

... und noch dazu aus dem Grimm, dem Meyers Lexikon und dem Brockhaus Lexikon:
Gegengabe =
"donatio propter nuptias" auch
"donatio inter coniuges" auch
"donatio inter virum et uxorem"
mit den Bedeutungen (a) Brautgeschenk (vom Vater der Braut) (b) Gegengabe des Br�utigams, um die Braut 'im Falle dass' abzusichern.

Das w�rde ... evtl. ... in diesen Zusammenhang passen.
Bleibt die grammat. Form "donati" . W�re es Plur. von "donatio", so sollte es "donationes" sein.
"Geschenkt, gegeben" heisst donatus.
Die "Geschenkten, Gegebenen" heisst "donati", sollte aber mit einem Hauptwort verbunden sein ("Equi donati ...").

Wie kann man nun weiter vorgehen ?
(a) Wenn der Br�utigam wirklich am 10. "abgeschwommen" ist, sollten in Folge keine Kinder von ihm "auftauchen".
(b) Ist der so Verstorbene in den Totenlisten erw�hnt ? Sollte er dann eigentlich ...
     Zusatzfrage: Dann sollte die Braut irgendwann vielleicht mal wieder als Braut "Oberwasser gewinnen" ...
(c) Waren zu dieser Zeit und an dieseem Ort "donationes" (s.o.) �blich ?
(d) Wenn ja, wo wurden diese eingetragen ?

Epilog:
Moulder zu Scully : "The truth is out there... !" [Die Wahrheit ist irgendwo da draussen ...!"]

Mit besten Gr�ssen
Hanno V.J.Kolbe
(20 Jahre in der Analytik t�tig ...
das sch�ttelt man nicht so leicht ab...)

hallo in die Runde

Was die Anmerkung betrifft, dass der Begriff im Zusammenhang mit dem
umgebenden Text besser zu kl�ren ist, folgendes:
Er stammt aus einer Liste, die die Heiratsdaten der Gemeindemitglieder
enth�lt und ist dem Namen des Br�utigams hinzugesetzt "denati 10.Tag nach Ostern 1733".
      

Stirbt also eine m�nnl. Person, so ist er 'denatus'. Wie passt da aber die Form 'denati' hin ?
-natus = mask. sing.
-nati = mask. Plur.
Die einzige Erkl�rung, auf die ich kommen kann (aber ich lerne gerne dazu !),

nicht die einzige: es gibt auch noch einen Genitiv SINGULAR. Der endet bei maskulinen Formen der o-Deklination auch auf -i
also:

Hiesse es "donati", so f�llt einem der geschenkte Gaul ein: Equi donati non examinatur aetas.

das Alter DES/EINES GESCHENKTEN PFERDES/GAULES �berpr�ft man nicht.

Den urspr. Eintrag habe ich im Original nicht mehr im Kopf, aber ich glaube mich zu erinnern, da� "gestorben" akzeptiert wurde, weil es in den Zusammenhang pa�te. Was sollte also gegen Genitiv Singular sprechen? (aber wie gesagt, ich m��te den gesamten lateinischen Zusammenhang erinnern k�nnen, um endg�ltig zu entscheiden)

Gr��e
Gisela