Datenbanken: Sowjetische Kriegsgefangene und deportierte Deutsche

Zweiter Weltkrieg
Datenbank �ber Deportierte ge�ffnet

DRESDEN. Die Dokumentationsstelle der Stiftung S�chsische Gedenkst�tten hat zwei Datenbanken �ber das Internet zug�nglich gemacht, in denen die Schicksale verschleppter sowjetischer Kriegsgefangener im Zweiten Weltkrieg und in die seinerzeitige Sowjetunion deportierter Deutscher registriert sind.
Das Angebot unter der Adresse www.dokst.de <http://www.dokst.de/&gt; erm�glicht es Millionen ausl�ndischen B�rgern, selbst�ndig nach ihren zumeist auf ehemaligem Reichsgebiet beerdigten oder vermi�ten Verwandten zu suchen, wie auch deutschen Staatsangeh�rigen, Gewi�heit �ber das Schicksal ihrer von den Sowjets verurteilten Familienangeh�rigen zu erhalten.
"Das Angebot richtet sich vornehmlich an russische Hinterbliebene ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener", sagte der Leiter des Dokumentations- und Informationszentrums der Stiftung S�chsische Gedenkst�tten, Klaus-Dieter M�ller, der JUNGEN FREIHEIT. Urspr�nglich war es Aufgabe der 1999 eingerichteten Dokumentationsstelle, eine Datenbank �ber die Opfer des NS-Systems sowie der sowjetischen Besatzungsherrschaft in Sachsen zu erstellen.

*Zweisprachig und kostenlos*
Ein Jahr lang hat die Dresdner Dokumentationsstelle im Auftrag der Bundesregierung die Datenbanken f�r die Ver�ffentlichung hergerichtet. Der Internetauftritt ist sowohl in deutscher wie in russischer Sprache, die Benutzung kostenlos.
Die erste Datenbank enth�lt etwa 700.000 Datens�tze zu sowjetischen Kriegsgefangenen, die zumeist in deutschem Gewahrsam in Lagern oder Arbeitskommandos umgekommen sind, die zweite umfa�t mehr als 10.000 Namen und Geburtsdaten von Deutschen, die w�hrend und nach dem Zweiten Weltkrieg von sowjetischen Milit�rtribunalen verurteilt und inhaftiert wurden und inzwischen von russischen Gerichten fast vollst�ndig rehabilitiert wurden.
*Angeh�rige wissen meistens nichts von Rehabilitierung*
Beide Datenbanken liefern Namen, Geburtsort und Geburtsjahr der verzeichneten Personen. Vollst�ndige Informationen zu jeder genannten Person erhalten Angeh�rige dann auf schriftliche Anfrage bei der Dresdner Dokumentationsstelle.
Im Juni 2008 hat die Stelle vom Ausw�rtigen Amt offiziell die Aufgabe �bertragen bekommen, Deutsche bei der Wahrnehmung von Rehabilitationsaufgaben zu unterst�tzen. Nach Angaben des Historikers M�ller wissen etwa 85 Prozent der in der Datenbank enthaltenen Verurteilten oder ihre Angeh�rigen nichts von der Rehabilitierung, weil aktuelle Wohnanschriften unbekannt sind. (ru )

Mittwoch, 18.11.2009