"Peter Marseille" <ahnen@familie-marseille.de> schrieb:
Hallo Rita,
danke für die Antwort.
Ich frage mich nur ob, eine Frau "Johanna Agnes Henriette THIEL geborene
MARSEILLE"
mit "Hella THIEL geborene MARSEILLE" unterschreiben konnte.
Beim Standesamt kann ich leider nicht nach einer Hella fragen, wegen des
Datenschutzes.
In der Familie ist Sie auch nicht als Hella bekannt, eventuell ist das H
ein Lesefehler.
Hallo Peter,
grundsätzlich kann man unterschreiben wie man will. Bei amtlichen Urkunden ist es natürlich anders.
Zu verschiedenen Namen 2 Beispiele. Ein Frau Stanislawa (Vorname) ist in diesem Jahr 16 Tage vor ihrem 100. Geburtstag gestorben. Sie wurde immer nur Hedwig genannt, weil ihr der Name Stanislawa nicht gefiel. In der Geburtsurkunde war Hedwig aber nicht eingetragen. Im Moment lebt eine 100jährige Frau, Adelheid, bei uns. Sie wird nur Adele genannt. Hier ist es einfach eine Ableitung von Adelheid.
Hella hat verschiedene Bedeutungen:
HELLA, HELA = Helga, ist auch Kurzform von Helene; auch Ableitung von Helleburg.
Helleburg von Hildburg, niederdeutsch Helleborg ist Walkürenname und bedeutet wie Burghild und Hildegard Schützerin im Kampf.
Ich glaube aber auch es kann eine Form von Hilla = Hildegard oder Hildegund sein.
Helena, Helene, griech., geht zurück auf die hl. H., die Mutter Konstantins des Großen; vielleicht ist der Name mit hélios Sonne und seléne Mond verwandt, dann also die Leuchtende, Strahlende.
Kurzf.: Lena, Leni, Leli, niederdeutsch Lenchen; Hela (auch poln.), Hella; Nella, Nelly, Nell(chen); Ella, Elli; frz. Hélène, ital.-span. Elena, Verkleinerungsform Elenita; engl. Helen, Ellen, Nel, Nelle, Nelly; ungar. Ilona, Ilonka, Ilka.
Aus "Hans und Grete" Zweitausend Vornamen erklärt von Dr. Ernst Wasserzieher.
Helene, Lene, HELLA: Helena war in der griech. Sage Tochter der Leda und des Gottes Zeus (in Schwanengestalt), daher Sinnbild weiblicher Schönheit;: als Gattin des Menelaos in Sparta von Paris nach Troja entführt, wurde sie zum Anlaß des Trojanischen Krieges! Seit Homers "Ilias" eine berühmte Frauengestalt, die schon Euripides dramatisch behandelt hat. Und so heißt es in Goethes "Faust": "Du siehst mit diesem Trank im Leibe bald Helenen in jedem Weibe."
Volkstümlich iost H. im Mitelalter nie geworden, trotz einer Heiligen dieses Namens (der christl. Mutter Kaiser Konstantins des Großen), vgl. Sankt Helena (Insel), Napoleons Verbannungsort; vgl. frz. Hélène, ungar. Ilona, span. Elenita. Eine Helene Fourment war Rubens´ zweite Gattin. Erst um 1850 ist Helene bei uns Mode geworden, vgl. Helene Böhlau (1859) mit ihren "Ratsmädelgeschichten" und Helene Christaller (1872).
Offenbachs Operette "Die schöne Helena" (1864) hat zur Beliebtheit beigetragen. Seit Wilhelm Buschs "frommer Helene" (1872) freilich bietet der Name keinen Anreiz mehr. Man umgeht die Vollform gern mit der Koseform Leni, Lenchen, die natürlich auch für Marlene und für Magdalene stehen kann. Englisch ist die "vornehmer" klingende Form Helen (vgl. Helen Keller, 1880).
HELLA taucht um 1900 modisch vereinzelt auf.
Aus "Unsere Vornamen im Wandel der Jahrhunderte" von Dr. Hans Bahlow.
HELLA, (auch:) Helle; Hela: weibl. Vorn. Kurzform von Helene und Helga.
Aus DUDEN "Das große Vornamenlexikon".
Viele Grüße
Heinz (Muhsal)