Chronik Spitzkunnersdorf- Die Pfarrer, II.Teil

Auszug aus der Chronik Spitzkunnersdorf
Geschrieben 1924 von Rudolf Tzschaschel (Pfarrer i. R.)

Ist nicht Niederschlesien, aber nur 28 km davon entfernt.

Die Pfarrer, II.Teil

19. Christlieb Gotthold Finck, geboren 1. April 1722 in Bobersberg in
Schlesien, ein Sohn des dortigen Pfarrers Christoph Finck und der Anna
Katharina geb. Schaller. Nach der in Crossen und Guben erlangten
Vorbildung studierte er in Halle Theologie und hielt sich nach
beendigtem Studium (1749) zunächst bei seinem Bruder, der Pfarrer in
Albrechtsdorf bei Sorau war, auf. Hierauf wurde er Hauslehrer in
Trattlau, später in Friedersdorf bei Zittau, wo er der Lehrer des
späteren Amtshauptmanns E. A. R. von Kyaw war (siehe unter
Herrschaften). 1761 erhielt er den Ruf in das hiesige Pfarramt. Er blieb
unverheiratet und starb am 13. März 1783.

20. Gottlob Friedrich Dornick, geboren 3. Dezember 1751 in Micka bei
Creba, wo sein Vater Martin Dornick Pachter des Rittergutes war. Seine
Mutter war Johanna geb. Noack. Nach in Bautzen erlangter Vorbildung
studierte er von 1770 an in Wittenberg Theologie und wurde als Kandidat
Hauslehrer in dem Hause des Amtshauptmanns E. A. R. von Kyaw auf
Friedersdorf, hiernach Hilfsprediger in Gutta, sowie in Baruth. 1783 in
das hiesige Pfarramt berufen, siedelte er bereits 1786 nach Hainewalde
über, wo er am 16. Januar 1821 gestorben ist. Erst in Hainewalde hat er
sich verheiratet (1787, Karolina Sophia Finck aus Spandau) und dort vier
Kinder erlebt, von denen ein Sohn, Karl Wilhelm, sein Amtsnachfolger in
Hainewalde geworden ist.

21. Magister Karl Heinrich Samuel Jentsch, geboren 22. Juni 1762 zu
Lückendorf, ältester Sohn des dortigen Pfarrers Mag. Karl Heinrich
Jentsch (später in Niederoderwitz) und der Marie Elisabeth geb. Feurich
aus Oybin. 1775 bis 1780 besuchte er die Gymnasien zu Zittau und Sorau
und studierte hierauf bis 1783 Theologie in Wittenberg. Er war bereits
zum Substituten seines Vaters in Niederoderwitz designiert, als dieser
1785 starb.
Nun blieb er nach erlangter Ordination während des Vakanzjahres als
Vikar in Niederoderwitz und trat am 1. Sonntag nach Trinitatis 1786 das
hiesige Pfarramt an. 1799 wurde er als Pfarrer nach Großschönau berufen.
Dort ist er bereits am 1. April 1800 im 38. Lebensjahre verstorben. Seit
4. Juni 1787 war er mit Juliane Charitas, Tochter des Pfarrers Mag.
Christian Richter
in Nieda, verehelicht, welche 1824 starb. Sechs Kinder wurden ihnen in
Spitzcunnersdorf geboren.

22. Karl Friedrich Sintenis, geboren 23. September 1767 in Torgau als
Sohn des dortigen Lyceumsrektors (späteren Rektor des Gymnasiums in
Zittau) Karl Heinrich Sintenis und der Sophia geb. Werner. Seine
Ausbildung erhielt er auf dem Gymnasium zu Zittau und auf der
Universität zu Wittenberg und war hierauf acht Jahre lang Hofmeister bei
dem Stadtrichter Seyffert in Zittau. Nach in Hainewalde gehaltener
Gastpredigt wurde er zum hiesigen Pfarrer designiert, hielt hierauf am
6. Trinitatissonntag1799 in hiesiger Kirche eine Probepredigt, wurde am
10. Juli nach bestandenem Anstellungsexamen in der Thomaskirche zu
Leipzig ordiniert und trat am 11. Trinitatissonntag 1799 sein Amt als
hiesiger Ortspfarrer an. Im Jahre 1809 wurde er nach Großschönau
berufen. Dort ist er am 17. Februar 1837 gestorben. IM Jahre seines
hiesigen Amtsantritts verheiratete er sich mit Johanna Charlotte ,
Tochter des Waisenhausverwalters Willkomm in Zittau, welche 1819 starb.
Ein einziger Sohn, Gustav Eduard, geboren 4. August 1800, ging aus
dieser Ehe hervor, welcher 1832 als Artillerieleutnant in Dresden
gestorben ist.
Ein zweites Ehebündnis schloß Sintenis im Jahre 1820 mit der Witwe des
Diakonus Schlinzig in Göda, Tochter des Primarius Scheele in Kamenz.

23. Magister Christian Friedrich Traugott Seiler, geboren 28.
November1780 zu Oppach. Nach auf dem Gymnasium zu Zittau und auf der
Universität zu Leipzig erlangter Ausbildung war er von1806 an
Hilfslehrer an der Bürgerschule zu Zittau. Am 3. Osterfeiertage 1809
hielt er Gastpredigt in Hainewalde, am Sonntag Jubilate darauf
Probepredigt in hiesiger Kirche, bestand am 8. und 9. Mai das
Anstellungsexamen in Dresden, und nachdem er daselbst ordiniert und
konfirmiert worden war, hielt er am 1. Trinitatissonntag seine
Antrittspredigt hier. Er war zweimal verheiratet: zuerst mit Christiana
Eleonore Krause, Tochter des Tischlermeisters Krause in Zittau, 11.
Oktober1809, welche am 17. August 1843 starb; sodann am 11. Juni 1844
mit Friederike Sophie Krause. Aus der ersten Ehe gingen zwei Söhne
hervor; 1. Ernst Eduard, geboren 11. Juli 1810 – bekannt geworden
als Dr. philos. durch seine Beteiligung an der Bearbeitung des
griechisch=deutschen Lexikons von Jacobitz und Seiler. 2. Karl Friedrich
Theodor, geboren 15. Dezemder 1811, gestorben 31. Dezember 1823 als
Tertianer des Gymnasiums zu Zittau am Nervenfieber, hier beerdigt. –
Nach 36 jähriger treuer Amtsführung starb Seiler am 25. Januar 1845,
mittags ½ 1 Uhr, am Lungenschlag. – Im Jahre 1813 hatte Seiler 18 Tage
lang den polnischen Hauptmann von Sierinsky im Pfarrhause zu verpflegen
gegen eine Tagesvergütung von 12 Groschen.

24. Johann Gottlob Wolf, geboren 7. April 1804 zu Steinigtwolmsdorf,
war der jüngste Sohn des Zeichenschlägers Johann Gottlieb Wolf daselbst
und der Johanne Rosine geb. Wobst. Nach beendigten Studien war er
längere Jahre Lehrer. Am Sonntag Misericordias Domini 1845 hielt er in
hiesiger Kirche Gastpredigt, am 13. Trinitatissonntag ebenfalls hier vor
dem Kirchen= und Schulrat Dr. Petri aus Bautzen Probepredigt, und wurde
am 26. Trinitatissonntag in das Pfarramt eingewiesen. Am 11. Mai 1846
verheiratete er sich mit Mathilde Emilie Auguste Lachmann aus dem
Rittergute Herwigsdorf bei Löbau. Der Ehe entsprossen vier Söhne und
eine Tochter. Pfarrer Wolf starb am 8. Juni 1874 an
Rippenfellentzündung. Die Witwe zu ihrer verheirateten Tochter nach
Leutersdorf und mit derselben später nach Görlitz. – Der Name des
Pfarrers Wolf ist in die kleine Glocke vom Jahre 1857 eingegossen.

25. Otto Walther, geboren 9. Februar 1849 zu Altenberg, Sohn des
dortigen Haus= und Grundstücksbesitzers, sowie Schnittwarenhändlers Karl
Ferdinand Walther und der Auguste geb. Mühle. Bis zu seinem 12.
Lebensjahre besuchte er die Stadtschule zu Altenberg, dann 2 Jahre lang
das Progymnasium zu Meißen und hierauf die Fürstenschule daselbst und
studierte 1869 bis 1873 Theologie zu Leipzig. Als Kandidat war er 2
Jahre an der ersten Bürgerschule zu Rosswein. Nach der vor dem
Landeskonsistorium zu Dresden bestandenen Wahlfähigkeitsprüfung wurde er
am Sonntag Invokavit 1875 in hiesiger Kirche ordiniert und in das
Pfarramt eingeführt, das er bis 1. Dezember 1879 verwaltete. Er ging
nach Zwickau als dritter Diakonus an St. Marien und wurde 1885 Pfarrer
in Marienthal bei Zwickau. – Verheiratet war er seit
24. Juli 1873 mit Laura Emilie Agathe Holtsch, nachgelassenen Tochter
des Katecheten Holtsch in Leipzig. Sie hatten 7 Kinder. Pfarrer Walther
ist am 22. Dezember 1919 als Pfarrer emeritus von Zwickau= Marienthal
gestorben. Sein Geschenk an die hiesige Kirche bei seinem Weggange von
hier war ein Altarteppich.

26. Rudolf Tschaschel (Verfasser der Chronik), geboren 28. Februar 1854
in Herwigsdorf bei Zittau, zweiter Sohn des Lehrers an der Scheibeschule
Benjamin Gustav Tschaschel und der Christiane Emilie geb. Goldberg aus
Zittau. Nach sechsjährigem Besuche der Realschule in Zittau 1 ½ jährigem
Privatstudium unter Leitung des stud. philol. Näther in Leipzig und
1 ½ jährigem besuch des Gymnasiums in Zittau, studierte er 1874 – 1877
Theologie in Leipzig. Bei dem damaligen Theologenmangel wurde er bereits
nach dem ersten Theologischen Examen als Diakonatvikar zu Stolpen und
Pfarrvikar zu Altstadt und Helmsdorf angestellt und am 4. Advent 1877
(23. Dezember) in der Stadtkirche zu Stolpen ordiniert. Nach der im
Jahre 1879 in Dresden bestandenen Wahlfähigkeitsprüfung durfte er sich
um ein ständiges Amt bewerben, hielt am Sonntag Setuagesimä 1880
Gastpredigt
in der Kirche zu Spitzcunnersdorf und wurde am 4. April 1880, Sonntag
Quasimodogeniti, durch Kirchenrat Schmidt in Bautzen, als Pfarrer hier
eingewiesen. Am 21. April 1881 verheiratete er sich mit Flora Auguste
Weber aus Sebnitz, Pflegetochter des im Jahre 1880 zu Lauterbach bei
Stolpen verstorbenen Pfarrers Gustav Adolf Knoll. Die Trauung erfolgte
in Zittau.
In Spitzcunnersdorf wurden fünf Kinder geboren. – Am 1. Januar 1885
wurde Tschaschel als zweiter Diakonus an der Stadtkirche in Meerane
angestellt, 1889 als Pfarrer zu Taura, 1909 als erster Pfarrer zu
Zschaitz bei Döbeln. Seit Ende Oktober 1916 lebt er im Ruhestande in
Zittau, Gellertstraße 6. Seine Gattin starb am 3. Juli 1920 in Zittau.
– Seine sonstigen schriftstellerischen Tätigkeiten wurden als Aufsätze
in der Oberlausitzer Heimatzeitung veröffentlich. Im Jahre 1880
begründete Tschaschel eine Volksbibliothek, die sich reger Benutzung
erfreute. Gelegentlich seiner Hochzeit stiftete er ein Vortragekreuz für
Begräbnisse. – 1916 wurde ihm das Ritterkreuz I. Klasse des
Albrechtsordens verliehen, sowie das Ehrenkreuz für freiwillige
Wohlfahrtspflege mit dem Bande für Tätigkeit im Kriege. – Außerdem ist
er Ehrenmitglied des Königlich Sächsischen Militärvereins zu Zschaitz.

27. Christian Julius Schiller, geboren 1858 in Eichigt im Vogtland.
Nachdem er am 26. Januar 1885 nach gehaltener Gastpredigt zum Pfarrer
gewählt worden war, wurde er am Sonntag Invokavit desselben Jahres in
hiesiger Kirche ordiniert und in das Pfarramt eingewiesen. Bereits im
Jahre 1889 wurde er als Pfarrer in seine Heimatgemeinde berufen. Dort
ist er 1896, erst 38 Jahre alt, gestorben. – Bei seinem Weggange von
hier stiftete er eine neue Altarbibel. Von Pfarrer Schiller war der Bau
einer neuen Orgel in die Wege geleitet worden.

28. Erwin Arthur Kretzschmar, geboren am 11. Juni 1863 zu Eschefelde bei
Frohburg als jüngster Sohn des Kirchschullehrers Kantor Gotthold
Kretzschmar und der Auguste geb. Strasse. Er besuchte 1877 bis 1883 die
Fürstenschule zu Grimma, studierte hierauf bis1886 Theologie in Leipzig
und wurde als Kandidat der Theologie Hauslehrer in der Familie des
Ökonomierates Steiger in Leutewitz bei Meißen. Während dieser Zeit
bestand er (1888) die zweite theologische Prüfung in Dresden und stellte
sich hierauf dem Landeskonsistorium zur Verfügung. Am 4. August 1889
wurde er in Reichenbach i. V. als Pfarrvikar ordiniert. Aaam 16.
Trinitatissonntag desselben Jahres hielt er in hiesiger Kirche
Gastpredigt über das Sonntagsevangelium vom Jüngling zu Nain und wurde
am 1. Advent 1889 durch Oberkirchenrat Keller zu Bautzen als Pfarrer
hier eingeführt. 1889 bis 1894 verwaltete er das hiesige Pfarramt. Am 9.
Januar 1890 wurde er in der Klosterkirche zu Grimma mit Anna Maria
Forkel, Tochter des Oberamtsrichters Forkel daselbst, getraut.
Zwei Töchter gingen aus dieser Ehe hervor. Eine starb bei der Geburt.
Von 1894 1901 war Kretzschmar Diakonus an der Frauenkirche zu Dresden,
sodann bis 1903 erster Pfarrer an der Markuskirche in Chemnitz.
1903 wurde er durch die oberste Kirchenbehörde als zweiter Hofprediger
nach Dresden berufen, 1905 zum außerordentlichen Mitgliede des
Landeskonsistoriums ernannt und bekleidete vom 1909 Jahre an
gleichzeitig das Amt eines geistlichen Kommissars für die dem
Ministerium des Innern unterstellten Landesanstalten. 1914 wurde er zum
Pfarrer der Pauligemeinde in Chemnitz und zum Superintendenten der
Ephorie Chemnitz I berufen,
worauf ihm der Titel Oberkirchenrat verliehen wurde.
Überdies ist er Ritter hoher Orden.

29. Carl Johannes Paul Siedel, Kaufmannssohn, geboren 1867 in Dresden,
vorgebildet auf dem Königlichen Gymnasium daselbst. Theologie studierte
er in Leipzig und Erlangen und war als Kandidat Hauslehrer in Italien
und England. 1894 übernahm er das hiesige Pfarramt. Verheiratet war er
mit Clara Johanna Magdalene geb. Seifert aus Dresden. Zwei Kinder gingen
aus der Ehe hervor.
Eine unheimliche, dunkle Krankheit (Leberatrophie) raffte ihn schnell
hinweg, wohl eine Folge heftigen Erschreckens über einen Blitzschlag im
Pfarrgarten. Er starb am 31. August 1897 in dem blühenden Alter von 30
Jahren 2 Monaten und 2 Tagen. Am 3. September wurde Trauergottesdienst
in hiesiger Kirche gehalten, zu welchem 16 Geistliche im Ornat
erschienen waren. Am 4. September wurde die Leiche nach dem
Trinitatisfriedhof in Dresden überführt. – Bei der Erneuerung der
Turmspitze und der Blitzableitung im Jahre 1896 hat Siedel eine neue
Turmknopfurkunde verfaßt, die sich an die im Jahre 1724 von Pfarrer
Elger, 1786 von Pfarrer Jentsch, 1830 von Pfarrer Seiler, und 1861 von
Pfarre Wolf verfaßten würdig anschließt.

30. Karl Gottfried Rudolf Peter, geboren am 5. Dezember 1869 zu
Markersbach bei Gottleuba als Sohn des dortigen Pfarrers Emil Peter und
der Clara geb. Heyn. Seine Kindheit und die ersten Schuljahre verlebte
er in Großenhain, wohin der Vater als Diakonus (später Archidiakonus)
versetzt worden war. 1881 trat er in das Progymnasium, 1884 in die
Fürstenschule St. Afra zu Meißen ein, studierte 1890 – 1894 Theologie in
Leipzig und Greifswald, und wurde als Kandidat der Theologie Hospitant
an dem Lehrerseminar zu Dresden= Friedrichstadt, hierauf Lehrer an der
Höheren Töchterschule von Fräulein Degner in Blasewitz. Im Dezember 1896
trat er in das Predigerkolleg zu St. Pauli in Leipzig ein. Nach am 1.
Advent 1897 in hiesiger Kirche gehaltener Gastpredigt zum Pfarrer
gewählt, wurde er am 27. februar 1898, Sonntag Invocavit, durch Geheimen
Kirchenrat Keller aus Bautzen ordiniert und in das Pfarramt eingewiesen.
Am Totensonntag 1906 verabschiedete er sich, um am
9. Dezember desselben Jahres das Amt des 1. Diakonus an der Stadtkirche
zu Pirna zu übernehmen. Seit 1918 ist er Archidiakonus daselbst, seit
1910 außeramtlicher Schriftleiter des Evangelischen Bundesboten für
Sachsen. –
Am 13. April 1898 verheiratete er sich mit der Lehrerin Elisabeth
Margarete Reil, Tochter des Bezirkschulinspektors Reil in Oschatz. Der
erste Sohn Johannes studierte nach Rückkehr aus dem Kriege Theologie,
musste jedoch in Folge der Pfarrhausnot, die damals herrschte, das
Studium aufgeben und ist jetzt Steuersekretär in Heidenau.

31. Edmund Wauer, geboren am 14. Juni 1880 zu Stadt= Sayda im Erzgebirge
als erster Sohn des Postverwalters Richard Wauer (aus Ostritz gebürtig)
und der Anna Marie geb. Paul (aus Eibau stammend). Auf dem Gymnasium zu
Freiberg vorgebildet, studierte er 1900 bis 1904 in Erlangen und Leipzig
Theologie. In der Zeit zwischen der ersten (1904) und der zweiten (1906)
theologischen Prüfung war er Hauslehrer in Garmisch in Oberbayern. Am
29. Oktober 1906 wurde er als Pfarrvikar in Reichenau bei Zittau
ordiniert. Seine Wahl zum hiesigen Pfarrer erfolgte am 18. November
desselben Jahres nach gehaltener Gastpredigt, die feierliche Einholung
sodann am Sonnabend, dem 29. Dezember, und die Einweisung in das
Pfarramt am Sonntag nach Weihnachten, 30. Dezember 1906, durch
Oberkirchenrat Meier (Bautzen). Am 3. Oktober 1911 verehelichte er sich
mit Martha Elisabeth Stange, Tochter des Pfarrers Stange in
Seifhennersdorf. Es wurden ihnen 5 Kinder geboren.
Am 10. November 1918 (am Tage nach Ausbruch der Revolution) hielt Wauer
seine Abschiedspredigt in Spitzcunnersdorf. Zum zweiten Geistlichen an
der Heilig= Geist= Kirche zu Blasewitz bei Dresden gewählt, wurde er am
17. November 1918 als Diakonus daselbst eingewiesen, am 8. Juni 1924
aber als erster Pfarrer an derselben Kirche.

32. Carl Friedrich Kaiser, geboren am 9. August 1882 zu Lößnitz im
Erzgebirge als Sohn des dortigen Pfarrers Karl Richard Kaiser und der
Marie geb. Gehring. Nachdem er das Gymnasium zu Wurzen besucht hatte,
erfüllte er seine Militärpflicht bei dem 1. Leib= Grenadier= Regiment
Nr. 100 in Dresden, worauf er in Erlangen und Leipzig Theologie
studierte.
Nach dem ersten theologischen Examen wurde er Hauslehrer, ging im Jahre
1914 als Feldzugsteilnehmer nach Belgien und Frankreich und wurde 1916
als Vizefeldwebel der Landwehr Leiter eines Soldatenheims in Roulers in
Flandern. Ausgezeichnet wurde er mit der Schwarzburger Verdienstmedaille
mit Schwertern. Im Januar 1918 wurde er in Limbach bei Chemnitz als
zweiter Geistlicher ordiniert, hielt am 1. Advent (1. Dezember) 1918
hier Gastpredigt und wurde am 16. Februar 1919, Sonntag Septuagesimä,
durch Geheimen Kirchenrat Rosenkranz aus Bautzen als Pfarrer eingeführt.
–
Am 15. Februar 1922 wurde er mit Hildegund Fischer aus Plauen i. V.
in Zittau getraut.

Viele Grüße aus dem tief verschneiten
3 Bockwindmühlendorf Oberoderwitz (südl. Oberlausitz)

Wolfgang (OTTO)

* 1943 in Zirlau Krs. Schweidnitz
nach der Vertreibung in Spitzkunnersdorf die Schule besucht.

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