Carl Ludwig von Le Coq und die Topographische Karte von Westphalen, 1796-1813

Carl Ludwig von Le Coq und die Topographische Karte von Westphalen,
1796-1813

Vermutlich um 1812 erschien eines der wichtigsten kartografischen Werke
zur Geschichte Nordwestdeutschlands - die "Topographische Karte in XXII
Blaettern den grösten Theil von Westphalen enthaltend, so wie auch das
Herzogthum Westphalen und einen Theil der Hannövrischen,
Braunschweigischen und Hessischen Länder. Nach astronomischen und
trignometrischen Ortsbestimmungen auf Befehl Seiner Majestät Friedrich
Wilhelms III., Königs von Preussen, herausgegeben vom General Major von
Le Coq". Von der Nordsee bis ins Rheinland, von der niederländischen
Grenze bis Hannover kartografierten der preußische Generalmajor von Le
Coq und seine Offiziere ab 1796 die nordwestdeutschen Territorien.

Die neue Informationsseite im Internet-Portal "Westfälische Geschichte"
(http://www.westfaelische-geschichte.de) informiert nicht nur über die
Hintergründe der Entstehung dieser Karte, sondern stellt die einzelnen
Blätter des Kartenwerks in Form zoombarer, hochauflösender
Kartenabbildungen im Internet zur Verfügung. Das Le Coqsche Kartenwerk
besteht aus einem Titelblatt, einer Übersicht über die einzelnen
Kartenblätter ("Tableau") und 20 Kartenblättern (Sectionen I-XX). Die
Aussparungen auf dem Tableau im Nordosten lassen vermuten, dass offenbar
ursprünglich 22 Kartenblätter geplant waren. 1815 erschien bei Simon
Schropp und Co. zu Berlin das Übersichtsblatt "Das nordwestliche
Deutschland, oder Generalblatt zu der vom G. M. v. Le Coq in 22 Bl.
Herausgegebenen gr. Karte von Westphalen" in der Bearbeitung von C[arl]
F[riedrich] Klöden (das Blatt ist nicht Bestandteil des
Digitalisierungsprojekts).

Trotz mancher Einschränkungen, z. B. hinsichtlich der Genauigkeit,
besteht der große Vorzug des Kartenwerks v. a. darin, dass es die
"vormoderne Welt" Nord- und Nordwestdeutschlands - das Gesamtgebiet oder
Teile der heutigen Bundesländer Bremen, Niedersachsen, Hessen und
Nordrhein-Westfalen - vor den großen politischen, räumlichen und
industriellen Veränderungen des 19. Jahrhunderts im Kartenbild
konserviert. Es ist zugleich die älteste kartografische Zusammenfassung
eines großen Teils dieses Raums, und dies macht den zusätzlichen
besonderen Reiz der Le Coqschen Karten aus.

Das Le Coqsche Kartenwerk ist Auftakt und Teil eines Kartenprojekts zur
Geschichte Westfalens - einer Kooperation zwischen dem
Nordrhein-Westfälischen Staatsarchiv Münster und dem Internet-Portal
"Westfälische Geschichte". Bis 2009 werden durch das Portal rund 400
ausgewählte Karten v. a. zur Geschichte der Territorien, der Provinz,
der Kreise, der Bistümer sowie zur Infrastruktur, die das Staatsarchiv
in Form hochauflösender Digitalisate beisteuert, von der Redaktion des
Internet-Portals aufbereitet, erschlossen und online präsentiert.
Aufgrund einer speziellen Technik ist es den Nutzern nun möglich, in die
großformatigen Karten hineinzuzoomen und somit selbst kleinste Bereiche
der oft unhandlichen Karten zu erkennen. Für die Darstellung in Ihrem
Browser benötigen Sie das kostenlose Plugin Flash (ab Version 9), das
auf den meisten Rechnern aber bereits vorhanden ist.

Der Link zum Projekt:

(Ich würde mich freuen, wenn Sie den Link ggf. in Ihren Katalog
aufnehmen oder an Interessierte weiterleiten könnten.)

Kontakt:
Dr. Marcus Weidner
Wissenschaftlicher Referent
Internet-Portal "Westfälische Geschichte"
LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)
Karlstr. 33
48147 Münster, Deutschland
Tel.: 0251 / 591-5691
Fax: 0251 / 591-3282 (mittwochs)
Fax: 02921 / 3444828
marcus.weidner@lwl.org
http://www.westfaelische-geschichte.de
http://www.lwl-regionalgeschichte.de