Busreisen nach Polen, Abzocke

Liebe Listenteilnehmer,

ich komme gerade von einer Busreise nach Polen zurück. Veranstalter war ein auf
Ostreisen spezialisiertes Unternehmen aus Norddeutschland.

Folgende Erlebnisse hatte ich, die zur Vorsicht mahnen :

Der Fahrer war ein Deutscher, die Reiseleiterin eine Polin, die schon länger für das
Unternehmen arbeitet und viele Jahre solche Busfahrten begleitet hat.

Die Reise war pauschal gebucht incl. fast aller Besichtigungskosten und Schiffsfahrten.
Ausnahmen waren :
eine Stakfahrt auf der Kruttina, ein Fischessen in dieser Gegend und die Besichtigung der
Marienburg,

die Reiseleiterin bot uns an, die Besichtigung der Marienburg im Rahmen ihrer Aufgaben zu
organisieren und nannte einen Preis von 12,50 Euro pro Person bei 35 Teilnehmern und
einer Besichtigungszeit von 2,5 bis 3 Stunden incl. eines deutschsprachigen Führers.
Der Betrag war an die Reiseleiterin zu zahlen.
Da man ja nicht oft diese Gelegenheit hat, haben alle trotz der hohen Eintrittsgebühr
zugesagt.
Die Reiseleiterin bot uns dann an, die Besichtigungszeit aus Zeitgründen bei unveränderter
Gebühr auf 2 Stunden zu begrenzen, auch hier haben wir zugesagt.
Als dann der Führer nach 1,5 Stunden erklärte, die Besichtigung sei beendet, da er eine
neue Gruppe übernehmen müsse, obwohl wir u.a. das Bernsteinmuseum noch nicht
gesehen hatten, tauchte ein erster Verdacht auf, daß hier "Absprachen" getroffen waren.
Auf unsern Protest hin wurde die Besichtgung weitergeführt und nach 2 Stunden beendet.

Nun mißtrauisch geworden, habe ich mich zur Kasse begeben und einen
Besichtigungspreis für obige Konditionen erfragt. Das Ergebnis war ein Preis von 7,50 Euro
pro Person für 2,5 bis 3 Stunden, die Preistafel habe ich als Beweis fotografiert

Die Reiseleiterin hat unter Angabe wiederlegbarer Gründe behauptet, der Preis sei mit dem
Busfahrer errechnet worden und in Ordnung. Als ich ihr anbot, gemeinsam zur 500m
entfernten Kasse zu gehen, wurde sie nervös und hat sich zwecks Klärung entfernt.
Zurüchgekehrt, hat Sie den Preis von 7,50 Euro als richtig erklärt, schade für Sie, denn ihr
Zugewinn von 175 Euro hat sich hat sich leider nicht realisieren lassen.

Leider hatten wir bei der Stakfahrt am Vortage noch keinen Verdacht, daß hier etwas nicht
stimmen könnte. Die Fahrt kostete 6 Euro pro Person für 1,5 Stunden, aus Zeitgründen
sollten wir uns aber auf Vorschlag der Reiseleiterin auf 1 Stunde beschränken, der Preis
würde aber dadurch nicht reduziert, sie hätte das so ausgehandelt.
Wir haben also für 1 Stunde 6 Euro bezahlt und leider nicht selbst mit den Schiffseignern
verhandelt.
Das Fischgericht vom Vortage hat Sie ebenfalls mit dem Restaurant ausgehandelt zu einem
für polnische Verhältnisse erstaunlich hohen Preis von 12,50 Euro.

Aufgrund obiger Erfahrungen sollte man also bei Zusatzleistungen vor Ort achtgeben.

Mit freundl. Gruß

Hans Schäfer

Liebe Listenteilnehmer,
Als Mitarbeiter in der Reisebranche finde ich es mehr als unverschämt,
den Zuverdienst für die Reiseleiterin als Abzocke darzustellen. Sie
erbrachte schließlich eine branchenübliche Leistung des Einkaufs für die
Gruppe und hat sich dieses honorieren lassen. Die Gruppenmitglieder
hätten sich ja an der Kasse anstellen und warten können und dann evtl.
überhaupt keine Zeit für eine vernünftige Besichtigung gehabt.

Aber so sind unsere deutschen Touristen, wollen alles erleben und haben
und möglichst zum Nulltarif. Bei 12,50 EURO von einer hohen Gebühr zu
sprechen finde ich mehr als absurd. Und war für 7,50 EURO ein Führer
inklusive oder war es nur der Eintritt !? Mein Tipp! Auf eigene Faust
reisen und schauen wie man klar kommt! Dann ist es billiger aber
zeitaufwendiger! Und auf solche pfennigfuchser Gäste kann ich, bzw. die
Reisebranche, als ebenfalls geschulter Reiseleiter gerne verzichten!
Gruß
Harald Molder
Duisburg

Sehr geehrter Herr Molder,

nun muß ich mich als Verfasser des Reiseerlebnisses doch noch mal melden.

Die Reise war, wie ich schon berichtete, pauschal gebucht incl. Fahrt zur Marienburg, somit
auch incl. Parkgebühren. Die Reiseleiterin und der Fahrer waren in der Buchung enthalten,
die Besichtigungskosten für die Marienburg nicht.

In dem mir an der Kasse genannten Preis von 7,50 Euro war ein deutschsprachiger
Besichtigungsführer eingeschlossen, der die 35 - köpfige Gruppe 150 Sloty gekostet ha, ein
polnischsprachiger wäre gratis gewesen. Der Eintrittspreis pro Person betrug 25 Sloty in der
Gruppe, soweit die Fakten.
Die Reiseleiterin arbeitete übrigens außerhalb der Saison in Deutschland.

Die Leistung der Reiseleiterin beschränkte sich somit auf eine Vorab-Anmeldung per Fax
oder Telefonat und anschließendes Kassieren. Ich halte es für selbsverständlich, daß ein
Busunternehmen zum Wohle seiner Kunden die Reiseleiter anweist, so etwas im Rahmen
ihrer bezahlten Tätigkeit günstig für die Reisegruppe zu organisieren.

Für gute Leistungen des Personals gibt es ja üblicherweise zum Abschluß der Fahrt eine
"Sammelbüchse" und ich finde es als selbstverständlich, daß man sich auch der vom
Fahrer angebotenen Getränke bedient.
In der Reisebeschreibung gab es auch Hinweis, daß bestimmte Selbsverständlichkeiten
beim Buspersonal extra zu honorieren sind.

Ich bin es gewohnt, bei allen möglichen Gelegenheiten großzügig "Trinkgeld" zu geben,
allerdings entsprechend der erbrachten Leistung.

Wenn man sich nun in so unverschämter Weise ohne mein Wissen meiner Geldbörse
bedienen will, wie die Reiseleiterin des Busunternehmens Busche, muß ich doch wohl kein
Verständnis dafür aufbringen, daß Busunternehmen ihre Angestellten schlecht bezahlen
und offensichtlich sillschweigend dulden, daß diese Leute nach Gutdünken während ihrer
Tätigkeit für die Kunden zu Lasten derselben ihr Gehalt aufbessern.

Eigentlich hätte ich von Ihnen als Vertreter der Reisebranche eine Entschuldigung erwartet,
was die Fa. Busche, die meine Vorwürfe bereits vor 3 Wochen erfahren hat, bisher leider
auch versäumt hat.

Nachdem Sie aber meine Meinung als unverschämt und als "Pfennigfuchserei" bezeichnet
haben, muß ich wohl umdenken, was Seriösität und die mir bisher unbekannten
Gepflogenheiten Ihrer Branche angehen und künftig bei ähnlichen Gelegenheiten ein
solches Zwangseintreiben von Zugewinn zu verhindern wissen.

Übrigens noch eine Empfehlung für potentielle Polen-Reisende : Nachdem ich nun 4x in
Polen war, davon 3x mit dem Privat-PKW, kann ich nur allen mobilen Interessenten
empfehlen, eine solche Reise privat durchzuführen, anstatt mit einem Reisebus, das ist
individueller, angenehmer betr. Zeiteinteilung, Fahr-und Hotelkomfort und auch preiswerter.

mit freundl. Gruß

Hans Schäfer

Aber HALLO !

ich bin nicht Herr Molder :wink: Kann mir mal jemand verraten, warum ich trotzdem einen Privatbrief von Herrn Schaefer an Herrn Molder erhalte? Das Gezetere von Herrn Sch. ueber diese sogenannten Abzocke ist mehr als unerfreulich. Sowas hat doch mit Genealogie nichts zu tun. GsD reise ich (fast) immer individuell, eine Gruppenreise mit Leuten wie Herrn Sch. wuerde mir den ganzen Urlaub verderben. So, das musste jetzt auch mal gesagt werden.

Ich habe mit Polen nur positive Erfahrungen gemacht. Es sind freundliche und ueberaus hilfsbereite, wohlgemerkt UNeigennuetzig hilfsbereite Leute. Und von dem Charme der polnischen Maenner kann sich so mancher Deutsche eine Scheibe abschneiden. Nee nee, ich meine jetzt nicht die Handkuesse, ueber die musste ich immer so schallend lachen, dass es jeweils der erste und der letzte war, den ich erhielt *schmunzel*

DOCH ZUR SACHE: ich suche noch immer nach Mitforscher/innen bezueglich der Namen BOTKE, DORN, PANKRATZ im Kreis Thorn und Dobriner Land. Sowie SCHINKE/SCHUENKE ehemals Kongresspolen. Das aelteste Dokument das mir vorliegt, ist ein Geburts- und Taufschein aus dem Jahr 1839, womit bescheinigt wird, dass Friedrich-Ernst Schiemann Sohn von Johann-Karl Schiemann (36 J.) und dessen Ehefrau Rahel, geborene Schinke oder Schuenke (20 J.) am 28. 3. in Sinki Hollendry geboren und am 8.4. 1839 evang. getauft wurde. Wenn die Kindsmutter bei der Geburt des Sohnes 20 J. alt war, muesste die Heirat (theoretisch) im Jahr 1838 stattgefunden haben. Forscht vielleicht noch jemand von Euch in ehemals Kongresspolen und koennte mir einen Tipp geben, an welches Amt oder Archiv ich mich wenden kann, um die Heiratsurkunde von Johann-Karl und Rahel ausfindig zu machen? Hach, das waere zu schoen :wink:

Weiterhin eine angenehme abgekuehlte Woche mit besten Gruessen,

Heide(merry)