Lieber Herr Schulz,
im "Einwohnerbuch Königsberg / Pr. 1941" heißt es als redaktionelle
Bem,erkung auf dem Titelblatt des zqweiten teiles:
"Die eingemeindeten Vororte Altenberg-Aweiden, Beydritten, Charlottenburg,
Haffstrom, Kalgen, Karschau, Lauth, Metgethen, Moditten, Neudamm, Neuendorf,
Prappeln, Quednau, Schönfließ, Seligenfelde, Tannenwalde siehe am Schluß des
zweiten Teils. Redaktionsschluß des zweiten teils am 31. Januar 1941." Diese
Orte tauchen dann auch ab Seite 347 unter der Überwschrift "eingemeindete
Vororte" mit ihren Strassen im Strassenverzeichnis auf.
Diese oben aufgeführten Vororte wurden 1939 nach Königsberg einegmeindet
(Robert Albinus, Lexikon der Stadt Königsberg, Verlag Gerhard Rautenberg,
Leer, 1988)Auch Gause schreibt in seiner "Geschichte der Stadt Königsberg"
(Band III, Seite 133) von den Eingemeindungen:
"Nach kleineren Eingemeindungen 1934 und 1938 wurde das Stadtgebiet im April
1939 (Anmerkung: Reichministerialblatt f.d. innere Verwaltung 1939, Nr. 14,
Seite 766ff)noch einmal durch Eingemeindungen erheblich vergrößert. Als
damals die Kreise Königsberg-Land und Fischhausen zum Kreis Samland
zusammengelegt wurden, wurden in die Stadt eingegliedert: von
Königsberg-Land die Gemeinden Quednau, Stigehnen, Beydritten,
Charlottenburg, Metgethen, Moditten, Haffstrom, Prappeln, Schönfließ,
Seligenfeld, Lauth und einige Stücke der Gemeinden Mandeln,
Ziegelau-Absintkeim, Wundlacken-Anker, Klein- und Groß-Karschau, Neuendorf
und Palmburg, von dem Kreis Fischhausen die Gemeinde Tannenwalde und Stücke
von Goldschmiede, Trankwitz und Rablacken, insgesamt 7416 ha mit 13190
Einwohnern. Damit hatte der Stadtkreis Königsberg einen Umfang von 19281 ha.
Diese große Eingemeindung ist aber, zumal bald darauf der Krieg ausbrach,
nicht mehr in das Bewußtsein der Königsberger gedrungen. Von den neuen
"Stadtteilen" gehörten nur Charlottenburg, Metgethen und Tannenwalde als
Villen- und Gartenvororte in gewisser Weise zu Königsberg. Alles andere
wurde landwirtschaftlich genutzt."
Mit freundlichen Grüßen aus dem schönen Münsterland
Hans-Christoph Surkau