Bozen in Polen

Es gibt ein historisches Ortsverzeichnis von Polen:
Slownik Geograficzny Krolestwa Polskiego, in 12 Bänden zwischen 1880 und
1902 entstanden. >

Just dieses Lexikon habe ich gerade nach den gesuchten Orten "Bozen" und "Vagetzko" durchsucht inklusive aller alternativen Schreibweisen (unter Berücksichtung der Aussprache für Polen und für Deutsche).

Ergebnis: Vagetzko/Wagecko usw. Fehlanzeige!

                Bei Bozen tippe ich mittlerweile auf Budzyn (das y hört sich nämlich in der poln. Aussprache wie e an);
                allerdings gibt es einige davon, in ganz Polen verteilt.

Da wäre es wichtig zu wissen, ob es sich um Polen oder Deutsche handelt, ev. oder kath., Kolonisten oder Handwerker, um die Suche nach dem richtigen Budzyn einzugrenzen.

Und 1804 gab es eigentlich kein Polen als Staat, sondern Südpreußen, Russ. Reich und Österreich-Ungarn.
Das kompliziert die Eingrenzung um ein weiteres.

Gruß! Beate Harbich-Schönert

Hallo Beate, Klaus und Günther,

ich bin heilfroh, dass ich mich bei meiner Suche nach der Herkunft des
polnischen Legionärs zunächst an die Niederschlesien-Liste gewandt habe;
denn ohne die Hilfe der hier mitlesenden Experten hätte ich mich
wahrscheinlich hoffnungslos verirrt.

Ich möchte nachfolgend den Experten etwas mehr Hintergrundinformation zu
meiner Anfrage geben:

Eine französische Lehrerin in der Nähe von Paris, die direkte Nachfahrin
jenes polnischen Legionärs ist, hat mich vor einiger Zeit angeschrieben und
um Prüfung gebeten, ob zwischen den Vorfahren meiner Frau mit dem Namen
LAN(G)KUTSCHER und ihren Vorfahren mit Namen LANGKUTSCH familiäre
Verbindungen bestehen. Die große Namensähnlichkeit hat mein Interesse
geweckt, weshalb ich mich entschloss, der Französin zu helfen und den
Ursprung des im Jahre 1804 in Lothringen auftauchenden Legionärs zu suchen.

Die Vorfahren meiner Frau konnte ich in Ostpreußen durchgehend bis zu jener
Familie ermitteln, die um 1730 aus dem Fürstbistum Salzburg aus
Glaubensgründen vertrieben wurden. Deshalb war es für mich schon
einigermaßen überraschend, dass der gesuchte polnische Legionär der
katholischen Konfession angehörte.

Das Heiratsdokument des Standesamtes Walschbronn/Lothringen vom 2.2.1804 ist
bislang die einzige bekannte Quelle, die einen Hinweis auf die Herkunft des
Legionärs gibt. Der Personenstandsbeamte hatte dabei offenbar große Mühe,
die Namen des Bräutigams und der fremden Orte richtig niederzuschreiben.
Wie sich aus einem Beschluss des Tribunals von Saargemünd aus dem Jahr 1844
ergibt, wurde der Name "Jean Langgotche" im Heiratseintrag später in "Jean
Langkutsch" abgeändert. Entsprechend dürften auch wohl die Orte in dem
Dokument nicht korrekt bezeichnet worden sein.

In mir drängt sich immer mehr der Verdacht auf, dass dieser Mann kein
"polnischer Legionär", sondern ein "preußischer Deserteur" war. Denn im
blühenden Alter von 22 Jahren wird man normalerweise noch nicht aus einer
Legion entlassen. Es könnte durchaus sein, dass er den Hinweis auf die
polnische Legion nur als Vorwand benutzte, um bei der Eheschließung vor der
französischen Behörde keine Scherereien zu bekommen.

Gleichwohl scheint die Angabe der polnischen Orte im Heiratsdokument nicht
völlig aus der Luft gegriffen. Denn es gibt vage Hinweise, dass einige von
der in Ostpreußen lebenden LANGKUTSCH(ER) Sippe Richtung Polen abgewandert
sind. Ich halte deshalb die von Günther benannten Orte für den vorliegenden
Fall weiterhin für hochinteressant. Da ich mit Kirchenbüchern in Polen noch
keine Erfahrung habe, weiß ich nur noch nicht, wie ich an die Informationen
herankomme. Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben.

Allen, die mir durch ihre Beiträge Hilfe geleistet haben, danke ich hiermit
herzlich.

Udo Strickfaden

Die Vorfahren meiner Frau konnte ich in Ostpreußen
durchgehend bis zu jener
Familie ermitteln, die um 1730 aus dem Fürstbistum Salzburg aus
Glaubensgründen vertrieben wurden.

Hallo Udo,
obenstehender Abschnitt hat mich neugierig gemacht.

Kannst Du mir vielleicht die Qullen nennen, die dazu geführt haben,
dass Du bis in Salzburgische zurückgekommen bist?

Laut einer Familienlegende sollen auch meine Vorfahren aus
Glaubengründen
aus dem Salzburgischen vertrieben worden sein. Gefunden habe ich bis
jetzt noch nichts.
Sie sollen dann über Böhmen in Schlesien gelandet sein.

Meine direkten Vorfahren kann ich bis 1834 in Niederschlesien
nachweisen. Davor
verliert sich die Spur.

Mit freundlichen Grüssen
Andreas (Guhr) *weils soviele Andreasse gibt ;)*
----------------------> Dauersuche <-----------------------
# GUHR, CONRAD: Schawoine, Trebnitz, Schlottau, Breslau
# CONRAD : Prov. Posen, Dombken, Argenau
--------------------< www.aghnet.de >----------------------

Hallo Andreas,

das Thema wurde vor einiger Zeit in der Sachsen-Anhalt-Liste [S-A] kurz erwaehnt. Es gab dazu folgenden Literaturhinweis:

Hallo Andreas,

in erster Linie waren meine Quellen natürlich die Verfilmungen der
betreffenden Kirchenbücher in Ostpreußen. Da aber auch diese Bücher
erhebliche Lücken aufwiesen, oder gar nicht mehr vorhanden waren, musste ich
notgedrungen auch auf andere Quellen zurückgreifen. Das waren z.B. die
Schriften, die der Verein der ostpreußischen Familienforscher herausgegeben
hat. Auch der in Bielefeld ansässige Verein der Salzburger Emigranten, dem
ich beigetreten bin, hat mir bei meinen Nachforschungen wertvolle Hinweise
gegeben. Wie in der Niederschlesien-Liste sind auch in der Mailingliste
Ostpreußen sachkundige Kenner vertreten, die mir auf Anfragen gute
Ratschläge und Anregungen gegeben haben. Schließlich hatte ich das Glück,
dass einer aus der Sippe der Vorfahren meiner Frau Pastor war, der eine
kleine Familienchronik schrieb. Über einen Nachkommen dieses Pastors habe
ich eine Kopie dieser Chronik erhalten, die aufschlussreiche Familiendaten
enthielt.

Alle im Laufe meiner langjährigen Nachforschungen benutzten Quellen kann ich
hier nicht aufzählen. Das von Markus Hemprich erwähnte "Stammbuch der
ostpreußischen Salzburger" von Hermann Gollub habe ich in meinem Besitz.
Bei Bedarf gebe ich daraus gerne Auskunft.

Mit freundlichen Grüßen
Udo Strickfaden

Hallo Udo und Markus,
danke für Eure Hinweise.

@Udo
würdest Du bitte für mich nachschauen, ob Du den Namen GUHR findest?

Gruß
Andreas (Guhr)
----------------------> Dauersuche <-----------------------
# GUHR, CONRAD: Schawoine, Trebnitz, Schlottau, Breslau
# CONRAD : Prov. Posen, Dombken, Argenau
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Udo Strickfaden schrieb:

In mir drängt sich immer mehr der Verdacht auf, dass dieser Mann kein
"polnischer Legionär", sondern ein "preußischer Deserteur" war. Denn im
blühenden Alter von 22 Jahren wird man normalerweise noch nicht aus einer
Legion entlassen. Es könnte durchaus sein, dass er den Hinweis auf die
polnische Legion nur als Vorwand benutzte, um bei der Eheschließung vor der
französischen Behörde keine Scherereien zu bekommen.

Hallo Udo,
nein, das würde ich schon glauben, denn bei Personenstandsdokumenten konnte man v.a. in Kriegszeiten nicht so einfach schummeln! Er könnte doch beides gewesen sein: ein preußischer Deserteur, der dann, vom Regen in die Traufe gekommen, in die polnische Legion des Generals Dąbrowski eintrat (siehe dazu Jan Henryk Dąbrowski – Wikipedia und www.kriegsreisende.de/absolutismus/napoleon-1.htm ) und seinen letzten Wohnsitz in Polen hatte. Vielleicht ist er überhaupt nicht in den polnischen Kirchenbüchern zu finden, denn geheiratet hat er ja wohl erst in Frankreich.

Grüße aus Hilden,
Günther Böhm

Hallo Udo,

ich h�tte eine gro�e Bitte an Dich!
K�nntest Du mir die Namen der 16 000 ? Salzburger Emigranten zukommen lassen oder ist der Arbeitsaufwand ein zu gro�er?
In letztem Falle w�re ich auch zufrieden, wenn Du mir nach dem FN- SCHOEN/SCH�N schauen w�rdest.

Es bedankt sich in jedem Falle

Winfried Sch�n

Der Name GUHR, auch in ähnlicher Schreibweise, erscheint im Stammbuch der
ostpreußischen Salzburger nicht.

Udo

Von: niederschlesien-l-bounces@genealogy.net [mailto:niederschlesien-l-
bounces@genealogy.net] Im Auftrag von Winfried Schön
Gesendet: Dienstag, 12. Juli 2005 18:17
An: Niederschlesien-L
Betreff: [NSL] Re:Vertreibung aus dem Salzburgischen - Frage

Könntest Du mir die Namen der 16 000 ? Salzburger Emigranten zukommen
lassen oder ist der Arbeitsaufwand ein zu großer?

Der Aufwand, das ganze Buch zu kopieren, wäre zu groß.

In letztem Falle wäre ich auch zufrieden, wenn Du mir nach dem FN-
SCHOEN/SCHÖN schauen würdest.

Das mache ich gerne.
Es wird ein Peter SCHÖNE (auch SCHÖNER geschrieben) aufgeführt, Herkunft aus
dem Pflegegericht Groß Arl, + 1786; gesiedelt in Tapiau und Wehlau in
Ostpreußen, oo 1756 mit Anna Kaltstaller.

Gruß
Udo

Hallo Udo,
gerne möchte ich dich auch bitten, einen FN für mich nachzusehen:
SCHEUENSTUHL

ich danke dir herzlich
Brigitte (HECK)

Leider kein SCHEUENSTUHL oder ähnliche Schreibweisen im Buch genannt.

Gruß
Udo

"Udo Strickfaden" <mailto:udo@strickfaden-net.de> schrieb:

> Von: mailto:niederschlesien-l-bounces@genealogy.net [mailto:niederschlesien-l-
> mailto:bounces@genealogy.net] Im Auftrag von Brigitte Heck
> Gesendet: Dienstag, 12. Juli 2005 22:26
> An: 'Niederschlesien-L'
> Betreff: AW: [NSL] Re:Vertreibung aus dem Salzburgischen - Frage
>
> gerne möchte ich dich auch bitten, einen FN für mich nachzusehen:
> KARLING u.STEINKRAUSS

Gruß ,Harald

Weder KARLING noch STEINKRAUS als salzburgische Exulanten in Ostpreußen zu
finden.

Gruß
Udo

Hallo Udo,
könntest Du für mich mal nachsehen, ob unter den Vertriebenen nach
Ostpreußen auch Familie "Strauss - Strauß - Strauhs" zu finden ist?

Urur-Großeltern meiner Frau kommen aus Ostpreußen - Salzburg.

Herzliche Grüße

Andreas (Bellersen)

könntest Du für mich mal nachsehen, ob unter den Vertriebenen nach
Ostpreußen auch Familie "Strauss - Strauß - Strauhs" zu finden ist?

Keine STRAUSS, STRAUß oder STRAUHS unter den ostpreußischen Salzburger.

Gruß
Udo

Hallo Udo,

waren da auch Familiennamen BEER / BAER dabei ?
Danke und Gruß
Stefan

"Udo Strickfaden" <udo@strickfaden-net.de> schrieb:

Nein, dieser Namen ist nicht unter den ostpreußischen Salzburgern vertreten.

Gruß
Udo

Hallo Udo,

mein Interesse liegt an dem von Dir erw�hnten Buch von Hermann Gollub. Aus
Beitr�gen aus dem letzten Jahr wei� ich, dass GEISLER�s aus dem Zillerthal
nach Niederschlesien ausgewiesen/umgesiedelt worden sind. Meine Forschungen
enden derzeit um 1800 in Kauffung a.d.Katzbach. Nicht nur der Ort auch in
den Nachbargemeinden tauchen GEISLER h�ufig auf. So meine Frage und Bitte.
Gibt es in dem Buch Hinweise auf den Familiennamen, von wo bzw. nach welchen
Orten in NSL ergeben sich Eintr�ge?

Beste Gr��e - Hartmut

ich suche nach: GEISLER, BARTLOK, T�FFEK uvm. in der Gegend von Kauffung
a.d.Katzbach, Thomasort und Hochweiler.

-----Urspr�ngliche Nachricht-----
[mailto:niederschlesien-l-bounces@genealogy.net]Im Auftrag von Udo
Strickfaden