>Jean LANGGOTCHE (Deutsch: Johann LANGKUTSCH), 22 Jahre alt, geboren zu Bozen
>in Polen, entlassen aus der polnischen Legion.
Kann evtl. POSEN in POLEN gemeint sein?
Ein BOZEN gibt und gab es in Polen nicht - zumindest, was meine Unterlagen angehen.
Ich habe mich allerdings erst jetzt in diese Suche eingeklinkt, weiß daher kein Datum.
Adressbücher der Stadt Posen ab Ende 19. Jhdt. lassen sich herunterladen von dieser Seite:
www.wbc.poznan.pl/dlibra/results?action=MetadataSearchAction&dirids=1
Vielleicht findet sicher der Name dort.
Gruß! Beate Harbich-Schönert
Von: niederschlesien-l-bounces@genealogy.net [mailto:niederschlesien-l-
bounces@genealogy.net] Im Auftrag von Beate Harbich-Schönert
Gesendet: Freitag, 8. Juli 2005 15:00
An: Niederschlesien-L
Betreff: [NSL] Bozen bei Wohlau
Kann evtl. POSEN in POLEN gemeint sein?
Ein BOZEN gibt und gab es in Polen nicht - zumindest, was meine Unterlagen
angehen.
Ich habe mich allerdings erst jetzt in diese Suche eingeklinkt, weiß daher
kein Datum.
Adressbücher der Stadt Posen ab Ende 19. Jhdt. lassen sich herunterladen
von dieser Seite:
www.wbc.poznan.pl/dlibra/results?action=MetadataSearchAction&dirids=1
Vielleicht findet sicher der Name dort.
Hallo Beate,
diesen Verdacht auf Posen hatte ich zunächst auch. Ich habe deshalb das
Archiv in Posen angeschrieben. Hier seine Antwort:
Archiwum Państwowe w Poznaniu informuje, że na terenie Polski znajduje się
jedna miejscowość o nazwie BOŻEŃ, położona jest w województwie dolnośląskim,
gmina Wołów.
Wokolicach Poznania nie ma miejscowości o takiej nazwie.
Frei übersetzt:
Das Staatsarchiv Posen informiert Sie, auf dem Gebiet von Polen gibt es eine
Ortschaft namens BOŻEŃ, sie liegt im Bezirk Dolny, Gemeinde Wołów. In der
Gegend von Posen gibt es keine Ortschaft mit ähnlichem Namen.
Mit freundlichem Gruß
Udo Strickfaden
Udo Strickfaden schrieb:
diesen Verdacht auf Posen hatte ich zunächst auch. Ich habe deshalb das
Archiv in Posen angeschrieben. Hier seine Antwort:
Archiwum Państwowe w Poznaniu informuje, że na terenie Polski znajduje się
jedna miejscowość o nazwie BOŻEŃ, położona jest w województwie dolnośląskim,
gmina Wołów.
Hallo Udo,
das macht die Sache einfacher!
Es handelt sich um das 6 km nördlich von Wohlau gelegene Dorf Buschen, das polnisch wirklich Bożeń heißt und etwa wie "Boshénn" ausgesprochen wird. 1908 gehörte es standesamtlich zu Alt Wohlau, war evangelisch nach Herrnmotschelnitz und katholisch nach Groß Schmograu zuständig. Nähere Angaben unter http://dirk.steindorf-sabath.com/d-buschen.html .
Grüße aus Hilden,
Günther Böhm
Es handelt sich um das 6 km nördlich von Wohlau gelegene Dorf Buschen, das polnisch wirklich Bożeń heißt und etwa wie "Boshénn" ausgesprochen wird.
Hallo Günther,
wir schreiben das 12. Jahr der Französischen Republik, wie mir Udo
(vielen Dank dafür!) in einer privaten eMail + Fotokopie des Eintrages
eben mitgeteilt hat. Nach dem 'normalen' Kalender ist dies das Jahr
1804. Der entscheidene Teil aus dem Traueintrag lautet: "geboren zu
Bozen in Polen". Ich würde das Wort auch als Bozen lesen.
-im Jahr 1804 gehörte der Kreis Wohlau zu Preußen und liegt etwa 275 km
von Warschau entfernt.
-der fragliche Ort hieß im Mittelalter Boschenn; ansonsten findet sich
wohl ununterbrochen bis 1945 die Bezeichnung Buschen.
-er wurde verm. erst in den 1950er Jahren durch die VR Polen zu Bozen
umbenannt.
Dieser Johann Langgotche müßte also 1804 behauptet haben, daß der Kreis
Wohlau zu Polen gehört u. der Standesbeamte hätte anstatt Buschen Bozen
verstanden. Ich kann mir das nicht vorstellen. Den Vorschlag von Beate
finde ich dagegen sehr sympathisch. Er sagte damals "zu Posen in Polen"
und der Franzose schrieb "zu Bozen in Polen". (à Bozen en pologne)
Ein zugängliches Adressbuch von Posen findet sich hier:
http://polishroots.com/databases/posen_1835.htm
Leider kein entsprechender Eintrag dabei.
Um die Sache für Buschen abzuschließen:
Es gibt keine ev. KB mehr von Herrnmotschelnitz.
Von kath. Gr. Schmograu gibt es bei familysearch.org nur Eintragungen
bis 1754. Kaps schreibt dazu 'kath. KB in der Pfarrei vernichtet'. D.h.
nur der Bestand aus dem Erzbistumsarchiv in Breslau blieb erhalten.
Jetzt könnten nur noch die Duplikate (1794-1874?) aus dem Amtsgericht
Wohlau(?) vorhanden sein. Dazu müßte man im Poln. Archivführer nachsehen.
Ich wette aber jetzt schon mal, daß unser poln. Legionär dort nicht
enthalten ist 
Mit freundlichem Gruß
Klaus Liwowsky
Hallo Klaus,
es sind bei mir jetzt auch starke Zweifel aufgekommen, ob der lothringische
Standesbeamte den Geburtsort des polnischen Legionärs in der Heiratsurkunde
richtig angegeben hat. Der Bräutigam hat den Akt mit einem Kreuzchen
unterschrieben, d.h. er konnte nicht lesen und schreiben. Da kann man sich
gut vorstellen, dass es beim Niederschreiben des von Lothringen weit
entfernten fremden Ortes zu Unstimmigkeiten gekommen sein könnte.
Ich habe inzwischen einen Hinweis auf einen polnischen Ort BOZENICE
bekommen. Könnte dies der zutreffende Ort sein?
Außerdem war in dem erwähnten Heiratsakt erwähnt, dass die Eltern des
Bräutigams in VAGETZKO lebten. Kennt jemand diesen Ort?
Mit freundlichen Grüßen
Udo Strickfaden
Udo Strickfaden schrieb:
Außerdem war in dem erwähnten Heiratsakt erwähnt, dass die Eltern des
Bräutigams in VAGETZKO lebten. Kennt jemand diesen Ort?
Hallo Udo,
das liest sich fast so, als könnte es einer der von mir genannten Orte, nämlich Bocheń, 6 km westlich von Łowicz, gewesen sein. 12 Straßenkilometer südsüdöstlich von Bocheń gibt es das Dorf Wrzeczko, das einzige, das www.pilot.pl bei der Eingabe von W*zko findet (V und tz werden im Polnischen nicht verwendet). Nordöstlich von Lodz gelegen, gehörten die beiden Dörfer im Powiat Łowicz nie zu Preußen, könnten also vielleicht in Frage kommen. Bocheń ist heute katholisch nach dem 7 km weiter westlich gelegenen Chruslin zuständig, standesamtlich nach Łowicz, Wrzeczko katholisch und standesamtlich nach Łyszkowice. Haben Sie denn noch weitere polnische Orte in Ihren Dokumenten?
Grüße aus Hilden,
Günther Böhm
es sind bei mir jetzt auch starke Zweifel aufgekommen, ob der lothringische
Standesbeamte den Geburtsort des polnischen Legion�rs in der Heiratsurkunde
richtig angegeben hat.
Hallo Udo,
das wird ziemlich schwer werden. G�nther hat es ja schon geschrieben.
Die Polen kennen eigentlich kein 'v', sondern benutzen daf�r das 'w'.
Also hat der Franzose die zweite Ortsbezeichnung auch nicht richtig
notiert. Es gibt ein historisches Ortsverzeichnis von Polen:
Slownik Geograficzny Krolestwa Polskiego, in 12 B�nden zwischen 1880 und
1902 entstanden. Vielleicht solltest Du versuchen (Freiburger Unibib?),
dieses Werk einzusehen. Falls sich darin au�er der von G�nther genannten
Kombination Bochen/Wrzeczko nichts finden l��t, m��te man nach den poln.
KB von Chruslin oder Lyszkowice schauen.
Festhalten k�nnen wir aber: aus Schlesien stammt Dein Legion�r mit
Sicherheit nicht.
Mit freundlichem Gru�
Klaus Liwowsky
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