"Dorit-Beate Müller" <muedobel@web.de> schrieb:
Einen schönen Tag! Heute suche ich nach dem FN BOTH. Ein Vorfahre von mir,
Simon KALSKI, kath., civis aus Bischofsburg, war mit Anna verheiratet, der
Tochter von Benediktus BOTH, civis ebenda. Ihr Sohn Simon wurde am 2.2.1772
in Bischofsburg getauft. Ein Andreas? BOTH soll um 1770 eine Pestäule
gestiftet haben, die 1945 noch auf einem Privatgrundstück in Bischofsburg
stand. Weiß jemand von Euch vielleicht genaueres über Benediktus und dessen
Vorfahren? Woher kommt der Name BOTH? Hat er vielleicht etwas mit
Bothenen/Kaymen im Samland zu tun? Ich warte gespannt auf Antwort!!!
Viele Grüße! Dorit
Hallo Dorit,
nach DUDEN "Familiennamen" :
BOTH, BOTHE, BOTT siehe
BOTE:
1. Berufsname zu mhd. bote "Bote", z. B. der Stadtbote.
2. Aus dem alten Rufnamen Botho (bodo) entstandener Familienname.
Bei Dr. K. Linnartz "Unsere Familiennamen" Zehntausend Berufsnamen im Abc erklärt:
BOTE, BÖTH(E), BOTT, BÖTTLE, BÖTTLEIN obd.Vkf., BOTTMANN = Amtsdiener, Fronbote.
Ebenfalls von Dr. K. Linnartz "Unsere Familiennamen" Aus deutschen und fremden Vornamen im ABC erklärt:
BODO, BOT(H)O, BOTE, BODE wird in vielen Fällen Kf zu einem der zahlreichen mit Bode, Bote = Gebietender, Beauftragter, Bevollmächtigter zusammengesetzten Namen wie Sigbot, Reinbot, Marbod, Gerbot, Waldbod oder Bodobert, Bodomar sein.
B. tritt aber auch schon sehr früh als einstämmiger VN auf und findet sich noch häufig besonders in nd. Urkunden des ausgehenden MA.
Ein hl. Bodo, fränkischer Herkunft, war im 7. Jh. Bischof von Toul, Fest 11. September, ein Botho oder Potho im 11. Jh. Mönch im Kloster Priefling bei Regensburg; der bayr. Pfalzgraf Botho der Tapfere begegnet uns unter Heinrich IV.
Von den VN, die den Stamm Bodo an erster Stelle haben, aber alle urkundlich schwer zu belegen sind, will ich nur Bodomar und Bodobert nennen.
Zu Bodomar = berühmter Bote gehören die FN BOTHMAR, BOTHMER. Zweifelhaft ist BOD(E)MER, das alem. auch den Bewohner der Ebene, des Talbodens bedeuten kann im Ggs. zu BERGER, weiterhin zum ON Bodman am Bodensee gehören und drittens BN (s. Bd. I) sein kann.
Zu Bodobert, das = Bodomar ist, gehören folgende FN: BOBERT, BUB(B)ERT, BOBERTZ, POPERT, POPPER. Auch der nicht ganz geklärte, im MA auffallend häufige und beliebte VN Poppo, Boppo gehört in einer Reihe von Fällen zu Bodobert.
Von vielen historischen Persönlichkeiten, die den Namen führten, nenne ich nur den hl. Abt Poppo von Stablo und Malmedy, den Schüler des Cluniazenser-Mönches Odilo, + 1048, Fest 25. Januar, den Grafen Boppo von Wertheim, der zur Zeit Barbarossas lebte, und den Erzbischof P. von Trier, 1016-1047, den Sohn des Markgrafen Luitpold von Österreich aus dem Hause der Babenberger oder Popponen, die ihren Namen nach der Burg Babenberg oder Bamberg, d. h. Burg des Babo, Bobo, Boppo, führen, ist der Name seit dem 9. Jh. immer wieder anzutreffen. Auch in dem mit ihnen eng verwandten ostfränkischen Geschlechte der Grafen Henneberg findet er sich seit Graf Poppo I., + 1078, andauernd.
FN zu Bodo: BODO, BODE; BODEN, BODEMANN (auch ÖN im Boden, in der Ebene, s. Bod(e)mann bei Bodomar), BODI, BOT(H)E, BOTE(N). Nd. Formen wie BADE s. bei Sigboth.
FN zu Poppo: POPP, -E, -EN, -KE (nd.), PUPPE; POPE, POPSEN; fries. POPPINGA; BO(O)B, BOPP (auch = Baptist; s. unter Johannes); obd. BOPPEL, BÖPPLE.
Ähnliche Erklärungen findet man auch in anderen Namenbüchern.
Aus DUDEN "Das Herkunftswörterbuch":
Bote: Das altgerm. Wort mhd. bote, ahd. boto, niederl. bode, aengl. boda, aisl. bodi >Bote, Verkünder, Herold< ist eine Bildung zu dem unter >bieten behandelten Verb in dessen Bedeutung >wissen lassen, befehlen<.
Hierzu unter bieten:
Das gemeingerm. Verb mhd. bieten, ahd. biotan, beruht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf der idg. Wurzel bheudh- >erwachen, bemerken, geistig rege sein, aufmerksam machen, warnen, gebieten<. Außergerm. sind z. B. verwandt aind. bo´dhati >er erwacht< (dazu der Name Buddhas, des >Erweckten<).
Natürlich kann der Name Both auch für jemand aus Bothenen stehen.
Viele Grüße
Heinz (Muhsal)