Hallo Andreas
ich hoffe, Deine heutige Suche in den Kirchenbüchern von Mochau
war erfolgreich. Was das Aktenverzeichnis d.Landkreises Neustadt
OS angeht, wäre ich Dir sehr dankbar, wenn Du mir die Angaben
über Walzen, Schwesterwitz u.Twardawa schicken könntest (immer
vorausgesetzt, es ist nicht zu viel).
Hier nun die gewünschten Angaben aus Karl Schinkes "Geschichte
d.Kreises Neustadt OS" von 1890:
Blaschewitz
Im Jahre 1358 Blazycowitz genannt, wird dieses polnisch mit
Blazejowicz bezeichnet. Liegt 18 1/2 KM. von der Kreisstadt und
besteht aus dem Rittergute und dem Dorfe. Ersteres gehörte 1818
dem Besitzer Joseph Wullmann, dann dessen Erben und 1842 dem
Grafen Oppersdorf zu Ober-Glogau. Am Orte eine katholische
einklassige Schule, ist dem Orte Wiese Pauliner eingepfarrt umf
gehört zur Post und zum Amtsbezirk Ober-Glogau. Im Jahre 1383
verkaufte der Ritter Heinrich Kuropos das Dorf Blaschewitz mit
Bauern und Gärten sammt der Schenke für 300 Mark an Adam
Bees auf Polnisch-Rasselwitz und Kujau.
Das Dorf mit Dominium umfaßt 1711 Morgen Land, die Sprache ist
gemischt. Es befinden sich hier 2 Gasthäuser und eine Kapelle. Bis
zum Jahr 1830 gehörten die Bewohner zur Kirche nach Deutsch-
Müllmen. Mit dem Gutsbezirke zählt der Ort 379 kathol. Einwohner,
hiervon sprechen 49 polnisch und 330 beide Landessprachen.
Reitersdorf
Zu Kerpen eingepfarrt, liegt an der Ober-Glogau-Krappitzer Straße
und zählt einige 25 Häuslerstellen mit 103 Morgen Ackergemarkung.
Sprache überwiegend polnisch. Die Schüler sind der Schule Körnitz
eingereicht. Gehörte zum Rent-Amte zu Gr.-Nimsdorf und vor dem
dem Klosterstift Leubus. 142 kath. Einwohner bilden die Einsassen.
Körnitz
Zwischen Ober-Glogau und Krappitz gelegen, vom ersteren Orte 8
Kilometer und von der Kreisstadt 31 Kilometer entfernt, liegt das von
Alters bekannte Dorf, welches schon 1217 unter Carnici, polnisch
Curnica, d.h. Hennendorf, aufgeführt wird. War früher Klostergut
und gelangte 1810 mit Dobrau an den Grafen Seherr-Thoß. Das
Dominium mit den Vorwerken Czekay und dem nach der Seperation
im Jahre 1816 erbauten Agnesenhof umfaßte eine Feldmark von
2614 Morgen Acker, 39 Morgen Wiese, 21 Morgen Hofraum und
Garten, 8 Morgen Teiche und 49 Morgen Unland, letzteres ist urbar
gemacht. Die Schafzucht wurde hier stark betrieben, da in den
1850er Jahren bis 3500 Stück gezogen wurden.
Das Dorf mit der Coloni Czekay zählt 1169 Einwohner (1160
kathol.und 6 evang.), hatte 1817 Morgen Acker, 400 Morgen
Wiesen usw. Die am Orte St.Fabian bestehende Pfarrkirche wird
bereits 1447 als zu Kornitz erwähnt. Nach dem Jahre 1797 war
diese Tochterkirche zu Krappitz, jedoch seit 1854 wieder
selbstständig geworden, mit einem Pfarrer besetzt, und unter
fürstbischöfliches Patronat gestellt. Eine dreiklassige Schule mit 3
Lehrern, ein vierter soll angestellt werden, befindet sich hier.
Mehrere Gasthäuser, Posthilfsstelle. Hatte 1825 eine Einwohnerzahl
von 572 Köpfen, darunter 11 evangelische Bewohner zum
Amtsbezirk Stiebendorf. Post Ober-Glogau. Hierzu gehört das
erwähnte Dorf Reitersdorf.
Cellin
Dorf 233 Km. von der Kreisstadt entfernt, an der Zülz-Krappitzer
Chaussee, besteht aus einem Dominium und der Gemeinde.
Ersteres mit 239 Morgen, letztere mit 1253 Morgen. Eine
Wassermühle, 1 Gasthaus, sowie eine Kapelle mit Glocke befindet
sich am Orte.
Soviel für heute.
Viele Grüße
Michael Osieka