GELÖST: Bitte um Lesehilfe 1824 in Büderich / Heirat Schlünder-Schaefer

Liebe Forscherfreunde,

ich bitte um Lesehilfe bei zwei Lücken in einem schwierigen Stück, die ich nicht auflösen konnte. Es geht um die Eheschließung von Caspar Schlünder mit Elisabeth Schaefer im Bohnenkampe in der katholischen Kirche St. Kunibertus in Büderich am 18. Juli 1824. Der Link:
https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/paderborn/DE_EBAP_24708/KB008-01-H/?pg=247

Das härteste Stück Arbeit war für mich der Herkunftsort des Bräutigams „im Kehlsiepen bei Holzen vorm Lüer Amts Balve“, das aber gelang. Nicht lesen konnte ich jedoch den Stand des Bräutigams und die Unterschrift des ersten Trauzeugen Th. Griese.

Gelesen habe ich:

"Im Jahr Christi achtzehnhundert und vier und zwanzig den achtzehnten Juli wurden nach in hiesiger Pfarrkirche und der zu Bausenhagen ordnungsmäßig geschehenen Proklamation mit Einwilligung der Väter des Brautpaares getraut und ehelich eingesegnet Caspar des Johann Bernard Schlünder Ackersmannes im Kehlsiepen bei Holzen vorm Lüer Amts Balve mit weyland Anna Maria geborenen Schulte ehelich erzeugter lediger Sohn, (…?) im Bohnenkampe, alt zwanzig sechs Jahre und etwas über vier Monat, und Elisabeth des Mathias Schaefer Bürgers und Ackersmanns im Bohnenkampe bei Schafhausen mit weiland Catharina Elisabeth geborene Felmer ehelich erzeugten ledigen Tochter, alt beinah zwanzig sieben Jahr. Zeugen waren: 1) Theodor Griese, Taglöhner aus dem Bohnenkampe, 2) Bernard Nagel, Küster dahier, welche gegenwärtiges Protokoll nebst mir, dem Pfarrer, der die Kopulation verrichtet, unterschrieben haben.
Franz Joseph Röingk Pfarrer, Thedor Griese in (…?), Bernard Nagel, Küster.

Randnotiz: 124/247 Schlünder Caspar, Schaefer Elisabeth im Bohnenkampe bei Schafhausen N. 9 / 1824 / 18.7."

Wer kann die Lücken füllen?

Schöne Grüße
Friedrich (Lehmkühler)

Hallo Friedrich,

für mich ist das eindeutig:

der ledige Sohn ist Tagelöhner und der Zeuge wohnt auch auf dem Bohnenkampe.

Viele Grüße
Klaus (Rothschuh)

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Hallo Friedrich,

ich sah eben beim nochmaligen lesen, dass Du die Unterschrift oder den Ort unter dem Theodor Griese wissen wolltest.
Da kann ich mir noch keinen Reim drauf machen. Sorry, da hatte ich eben nur einen Treffer gelandet.
Gruß
Klaus

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Hallo Friedrich,

Ich lese da „Schreiner in“ und bei der zweiten Stelle „Nieder griebe in Irne bona Sta(o?)ube, Bernhard Nagel, Küster“ (Nieder geschrieben in ihrer guten Stube, Bernhard Nagel, Küster).

Beste Grüße!

Kathrin (Kweseleit)

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Hallo Friedrich,
es ist zwar etwas gewagt, aber der Schreiber scheint nicht sehr geübt zu sein und so spekuliere ich: in Dem bone Kanbe, also ebenfalls wohnhaft im Bohnenkampe. Das K habe ich schon öfter so geschrieben gesehen.
Liebe Grüße Astrid (Kreuz)

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Hallo Klaus, Kathrin und Astrid,

zunächst herzlichen Dank, dass Ihr Euch so engagiert meines Problems angenommen habt!

Ich muss gestehen, dass ich den Tagelöhner nicht so recht sehe, obwohl es einem ja oftmals so geht, dass man etwas dann plötzlich prima lesen kann, wenn es ein anderer erkannt hat. Hingegen springt mich Kathrins „Schreiner“ an dieser Stelle sofort an, das sehe ich jetzt auch so.

Bei der Unterschrift des Zeugen muss man vielleicht Mut zur Unmöglichkeit einer endgültigen Lösung aufbringen. „Nieder“ hatte ich eher als einen etwas verunglückten „The(o)dor“ gesehen, den schrägen Strich als Balken des T annehmend. Die gute Stube ist eine interessante Variante, bei der ich mich allerdings frage, warum ausgerechnet der des Schreibens nur mühevoll mächtige erste Zeuge diesen Ort erwähnen sollte, nachdem es der Pfarrer vorher nicht getan hat. Hier sehe ich eher Astrids Vorschlag - „im Bohnenkampe“ in doch deutlich gemäßigter Schreibweise - vorn.

Die Quintessenz: Mit vereinten Kräften kann man als unlesbar empfundenen Stellen manches Geheimnis entlocken. Euch allen Dank dafür!

Schön Grüße
Friedrich

Guten Morgen Friedrich,

ich würde mich dem „Schreiner“ anschließen und auch „Im Bohnenkampe“ in seiner verhunzten Form.
Wo immer ich den Tagelöhner gesehen habe, wohl an anderer Stelle.

Gruß
Klaus

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