BESSER (Gefell): Pfarrer Georg Besser (George Beßerer, Georg(e) Besserer)

Hallo und guten Abend,

also noch einmal zu diesem Pastor.

Langsam wird die gegebene Sachlage ja klarer, denke ich.

Bei einem ev. Pfarrer wie Georg(e) Besser(er)[Beßerer] erscheint es stets notwendig, alle seine
Lebensstationen, also möglichst die lückenlose Vita zwischen Studium und Ordination/Antritt
der ersten Pfarrstelle zu ermitteln.
Oft z.B. nahmen Kandidaten der Theologie (d.h. Pfarrer im Wartestand) eine Stelle als Hauslehrer,
Informator oder Präzeptor an (wenn sie nicht eine existenzsichernde Stelle als Adjunct oder Pfarrsubstitut
in Aussicht hatten, also die Chance, als Nachfolger eines älteren Pfarres designiert zu werden).

In derlei Fällen helfen oft nur Zufallsfunde weiter oder - wenn überliefert - die überlieferten Konsistorialakten (z.B. Präsentations- und Vokationsakten), die mitunter Hinweise zur Herkunft und zum bisherigen Lebensweg der Kandidaten enthalten.
Die Herausforderung besteht regelmäßig darin, diese Überlieferungsbestände nachzuweisen und die
Archivstandorte zu identifizieren.
Da Gefell politisch und territorial urspr. zu Kursachsen gehörte käme hier das Landeskirchliche
Archiv Sachsens in Betracht. Dieses wurde jedoch beim alliierten Zerstörungsangriff auf die Stadt
Dresden am 13.02./ 14.02.1945 komplett und vollständig zerstört.
Das heutige Landeskirchenarchiv der Ev.- Luth. Landeskirche Sachsens steht in keinerlei Zusammenhang
mit dem 1945 totalvernichteten Kirchenarchiv der seinerzeit bestehenden Landeskirche.
Da Georg Besser(er) jedoch vor seinem Dienst in Gefell in Lanzendorf seinen Pfarrdienst versah
wäre zu überprüfen, ob die ansbachischen (früher onolzbach'schen) Präsentations- und Vokationsakten
überliefert sind (Anfrage im Landeskirchlichen Archiv Nürnberg).

Eine weitere Möglichkeit stellt die Überprüfung der Ordinationsakten dar.
Wo und wann wurde Beßerer/ Besserer/ Besser ordniniert?
Möglicherweise bis wahrscheinlicherweise in Wittenberg.
Die Ordiniertenbücher werden m.W. im Uni-Archiv Wittenberg überliefert.

Veröff.: Band I Digitale Bibliothek - Münchener Digitalisierungszentrum
Band II Digitale Bibliothek - Münchener Digitalisierungszentrum

Ebenso sollte aber ggf. nachstehend gen. Veröff. überprüft werden
(mir leider nicht vorliegend):

Hans Engelhardt (Hrsg.): Das Bayreuther Ordinationsbuch (1612- 1821),
München: Verlag Christian Kaiser, 1934
(= Einzelarbeiten aus der Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 16)

(Hans Engelhardt, seinerzeit Pf. in Guttenberg, überarbeitete originale Ordinationsakten.
In seiner Veröff. werden Pfarrer aller Kirchgemeinden behandelt, die brandenburgisch
(also kulmbachisch bzw. ansbachisch) waren.
siehe hier (Digitalisat): Das Bayreuther Ordinationsbuch von 1612-1821 - Ahnenforschung / Genealogie
Das Bayreuther Ordinationsbuch (1612-1821) (Engelhardt) – GenWiki

Viele Grüße, Thomas Engelhardt (Ilsede)

Liebe Kollegen,

Allen die mir zu meiner Frage ihre Hinweise, Erklärungen, und Daten mitgeteilt haben, möchte ich meinen herzlichen Dank aussprechen. Ich habe schon manchmal auf der Franken-Liste hie und zu eine Frage gestellt, und muss sagen, ich habe immer nette, sympathische Partner gefunden. Im Elsass schätzt man besonders die "Badischen-sympatischen", ich zähle die Fränkischen auch dazu! So verstehe ich auch besser warum im 17. und 18. Jahrhundert so viele Familien von Franken ins Elsass und umgekehrt wanderten. Es bleibt noch was davon übrig!

Viele freundliche Grüße!

Daniel (Zimmer)