Hallo Rüdiger und Werner, liebe Niederschlesien-Liste,
In Süddeutschland gibt es etwas andere Bezeichnungen:
Der Vollbauer oder Großbauer --> Meier.
Ein Meier konnte Untertan einer Herrschaft in der Nähe, im besten Falle aber
"Freibauer" sein; ansonsten dasselbe wie schon geschrieben:
war daher nur jemand, der sich von den Erträgnissen des Hofes (trotz horrender Abgaben des unfreienBauern) vollständig ernähren konnte und der Gespann- (Pferdehaltung) gestattete.
Ein "Halbbauer" war immer Untertan - hing mit der Größe des bewirtschafteten Anwesens zusammen.
Darunter gab es den "Lehner", sozusagen der "Viertelbauer", der ein "Lehen" hatte (nicht besaß)
Dann den "Söldner" (sehr häufig), der eine "Sölde" besaß - nicht zu verwechseln mit einem Landsknecht, Kriegsmann, "Söld"ner, der wie später der Berufs"sold"at einen "Sold" bekam)
noch weniger Grund hatte der "Köbler",
Söldner und Köbler (Ihr "Kötner" -> der im Dreck, in der Erde arbeitete).
Ich habe mehrere derartige Entwicklungen in Mittelfranken:
1. LUTZ Hans, Bauer in Oberösterreich;
2. LUTZ Johann, Meierbauer um 1680 in Ehlheim;
3. LUTZ Matthias, Meier und Freibauer um 1700 in Ehlheim
4. LUTZ Michael, Meier, um 1740 in Ehlheim: "wollöblich Klosterverwalteramt Heidenheim Unterthan"
5. LUTZ Johann Michael, Halbbauer, um 1790 in Rohrach: "Ansbachlich Verwalteramt in Heidenheim Unterthan
6. LUTZ Johann Thomas, Söldner (oder Bauersmann), um 1820 in Geilsheim: Königlich Bayerischer Unterthan
7. LUTZ Michael, Wagnermeister in Geilsheim
Einen schönen, wenn auch trüben Sonntag
wünscht aus München
Waldtraut Heckel-Kennel