Liebe Listenteilnehmer,
in alten Unterlagen fand ich die Bezeichnung "Freiholl�ndereibesitzer" kann
mir jemand erl�utern was diese Bezeichnung bedeutet.
Vielen Dank im voraus.
Bodo Palzer
Liebe Listenteilnehmer,
in alten Unterlagen fand ich die Bezeichnung "Freiholl�ndereibesitzer" kann
mir jemand erl�utern was diese Bezeichnung bedeutet.
Vielen Dank im voraus.
Bodo Palzer
Hallo Bodo Palzer,
fand ich die Bezeichnung "Freiholl�ndereibesitzer" kann
mir jemand erl�utern was diese Bezeichnung bedeutet.
da wirst Du weiter recherchieren m�ssen, denn es gibt mehrere M�glichkeiten.
1) Mein Lexikon sagt, Holl�nder = Mahl- und Mischwerke zur
Weiterverarbeitung von Zellstoff und zur Papierherstellung.
2) Bei Erich Wasmansdorff: Alte deutsche Berufsnamen und ihre Bedeutung,
G�rlitz 1935, steht:
Holl�nder= Besitzer einer Holl�nder-Windm�hle (mit steinernem Unterbau);
K�sereibesitzer.
Gru� vom Niederrhein
Manfred
Hallo,
dem Buch "Was waren unsere Vorfahren" von Kurt von Sta�ewski und Robert
Stein ist hierzu folgendes zu entnehmen:
" Freiholl�nder: besiedelten im 16. und 17. Jhrh. die Niederungen an
Weichsel, Pregel und Memel. Sie erwarben die L�ndereien gew�hnlich zu
emphyteutischen Besitzrecht und trieben vorzugsweise Weidewirtschaft. Viele
unter ihnen waren Mennoniten und kamen aus Holland."
"Holl�nder: s. Freiholl�nder und Haul�nder."
"Haul�nder: Kolonisten, die sich in Westpreussen besonders im 18. Jhrh. auf
sogenannten `Haul�ndereien`, die erst gerodet werden mussten, niederlie�en,
sind oft verderbt als `Holl�nder`bezeichnet worden."
Vielleicht hilfts ja weiter!
Mit freundlichen Gr��en
Hans-Christoph Surkau
-----Urspr�ngliche Nachricht-----
Hallo Bodo und Interessierte,
der Begriff "Holländerei" oder auch "Freiholländerei" bezeichnet eine
besondere Form bäuerlichen Landbesitzes, nämlich das "emphyteutische
Besitzrecht".
Die Emphyteuse oder auch Zeitemphyteuse ist eine schon im römischen
Recht bekannte (besondere) Form des Grundbesitzes, die eine gewisse
Ähnlichkeiteit zur Zeitpacht hat. Mehreren Personen wurde vom
Grundherrn ein ganzes Dorf oder Gut (häufig gegen Zahlung eines
einmaligen Einkaufsgeldes und) gegen Zahlung eines jährlichen Zinses
auf 30 oder 40 Jahre mit der Maßgabe überlassen, die Ländereien
nutzbar zu machen. Der Anbau und die Art und Weise der Nutzung des
Landes war Sache der Emphyteuten, die für den Pachzins
gesamtschuldnerisch hafteten. Die Emphyteuten waren vertraglich
regelmäßig von Scharwerksdiensten befreit (deshalb "Frei..."),
mussten aber die auf dem Pachtland lastenden Lasten (z. B. die
Steuern und kirchlichen Abgaben) tragen. Außerdem waren die
Emphyteuten berechtigt, die Ausübung ihres Rechtes Dritten zu
überlassen und das Recht unter Lebenden zu veräußern oder zu
vererben. Nach Ablauf der Pachtzeit wurden neue Verträge mit wiederum
zeitlicher Befristung auf 30 oder 40 Jahre abgeschlossen.
Diese Form des Grundbesitzes tritt seit Mitte des 16. Jahrhunderts in
den Niederungen von Weichsel, Pregel und Memel auf, wo sich
vorwiegend die Mennoniten als niederländische Glaubensflüchtlinge
niederliessen. Die rechtlichen Grundstrukturen dieser Ansiedlungsform
sind offenbar von den Mennoniten "mitgebracht" und den
Grundeigentümern "abgehandelt" worden, denn diese rechtliche
Konstruktion ist in Ost- und Westpreußen in (noch) früherer Zeit
nicht feststellbar. Die Emphyteuse wird deshalb auch als "Ansiedlung
nach Holländerrecht" bezeichnet.
Diese Siedlungsform wurde im Zuge der Regulierung der bäuerlichen
Verhältnisse durch das Königlich Preußische Edikt vom 14. September
1811 mit der Folge aufgehoben, dass - soweit zwischen den
Vertragsparteien keine anderweitige Einigung zustande kam - der
Grundherr die Hälfte des emphyteutischen Besitzes zurückerhielt und
die andere Hälfte den Emphyteuten zu vollem Eigentum übertragen mußte.
Schöne Grüße aus Bremen
Hans-Jürgen Wolf
Hinweise zur Familienforschung in Westpreußen
Hello Manfred Paschedag-
I am not fluent in German but it appears that the book is significant to my
research for
the BEHM and KUNZE families from "Prussia", probably Kreis Randow in Vor
Pommern.
Is an English edition of the book available?
Bill Higgins in Virginia