Berufsbezeichnung "Bek"

Hallo Liste,
was bedeutet eigentlich die Berufsbezeichnung "Bek" (kommt bei meinen
Vorfahren �fters vor) - ist das dasselbe wie ein Beckenmacher, also
Hersteller von Metallbechern, -eimern, -becken etc.?
F�r Auskunft bedanke ich mich jetzt schon.
K.Fe derschmidt

Hallo Karl,
meiner Ansicht nach handelt es sich um die schw�bische Form des Berufes
B�cker = "Beck" oder "Bek". Daraus auch abzuleiten der nette, nur Schwaben
bekannten, "Beckagsell"= B�ckergeselle.

Mit freundlichen Gr��en und sch�ne Ostern!
Kurt Liebhard

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Federschmidt schrieb:

Hallo Liste,
was bedeutet eigentlich die Berufsbezeichnung "Bek"

Das kommt vermutlich auf die Region an. Im Schw�bischen w�re es
ein B�cker.

Gruss
Konrad M�lbert

Kurt Liebhard schrieb:

Hallo Karl,
meiner Ansicht nach handelt es sich um die schw�bische Form des Berufes
B�cker = "Beck" oder "Bek". Daraus auch abzuleiten der nette, nur Schwaben
bekannten, "Beckagsell"= B�ckergeselle.

Hallo Kurt,
das erste ist klar, der "Begaxell" ist kurpf�lzisch. Solcher wurde in
den 60er Jahren in Heidelberg gesucht (selbstgemaltes Schild am Schaufenster).

Gruss
Konrad M�lbert

Hallo Kurt und Konrad,
danke f�r die Tipps. Was mich nur irritiert: Ich bin auf diese
Berufsbezeichnungen in der N�he von Gunzenhausen gesto�en. Das ist nicht
Schwaben, sondern Mittelfranken.
Da tauchen ein "Beck, bierbrauer und Wirth" auf, ein "des Bekenhandwerks
angehender Meister", oder auch zwei Br�der, von denen jeder "als
Beckenknecht schon 9 Jahre (bzw. sogar 15 Jahre) gewandert" ist und sich nun
niederlassen will.
Sind damit wirklich B�cker gemeint?
Gru�, Karl Federschmidt

Federschmidt schrieb:

Hallo Kurt und Konrad,
danke f�r die Tipps. Was mich nur irritiert: Ich bin auf diese
Berufsbezeichnungen in der N�he von Gunzenhausen gesto�en. Das ist nicht
Schwaben, sondern Mittelfranken.
Da tauchen ein "Beck, bierbrauer und Wirth" auf, ein "des Bekenhandwerks
angehender Meister", oder auch zwei Br�der, von denen jeder "als
Beckenknecht schon 9 Jahre (bzw. sogar 15 Jahre) gewandert" ist und sich nun
niederlassen will.
Sind damit wirklich B�cker gemeint?

Hallo Karl,
der "Beck, bierbrauer und Wirth" - passt doch alles zusammen. Wenn Du noch
mitgeteilt h�ttest, wann sich das abspielte, ist der Typ ein "Zuagroster"
oder ein Einheimischer, w�re das noch klarer. Die d�rflichen Wirtschaften
waren Bierbrauer. B�cker, z.T. auch Metzger. "Bierknecht" k�nnte ein
Braugeselle gewesen sein, der sich auf Wanderschaft befand.
Gruss vom Untermain
Korad

Hallo Kurt und Konrad,
danke für die Tipps. Was mich nur irritiert: Ich bin auf diese
Berufsbezeichnungen in der Nähe von Gunzenhausen gestoßen. Das ist nicht
Schwaben, sondern Mittelfranken.

Meiner Meinung nach ist im Mittelfränkischem ist der Bäcker auch
ein Beck (mit oder ohne c). jedenfalls in der Gegend von
Herzogenaurach. Es muss also kein Zugereister sein.
Gruss Tim

Da tauchen ein "Beck, bierbrauer und Wirth" auf, ein "des Bekenhandwerks
angehender Meister", oder auch zwei Br�der, von denen jeder "als
Beckenknecht schon 9 Jahre (bzw. sogar 15 Jahre) gewandert" ist
und sich nun
niederlassen will.
Sind damit wirklich B�cker gemeint?

Die Bezeichnung Beck f�r den B�cker kommt im gesamten S�ddeutschen Raum vor,
also auch in Franken.

Bei dem Bekenhandwerk k�nnte es sich um B�ttcher (Hersteller von F�ssern und
Tonnen aus Holz) gehandelt haben.
'Bekemacher = B�ttcher (Taschenbuch f�r Familiengeschichtsforschung). Ob es
einen solchen in Deinem Ort gegeben hatte?

Ostergr��e aus Markt Indersdorf,
Gerhard Becker

Hallo in die Runde,

Gerhard Becker schrieb:

> Da tauchen ein "Beck, bierbrauer und Wirth" auf, ein "des Bekenhandwerks
> angehender Meister", oder auch zwei Br�der, von denen jeder "als
> Beckenknecht schon 9 Jahre (bzw. sogar 15 Jahre) gewandert" ist
> und sich nun niederlassen will.> Sind damit wirklich B�cker gemeint?
Die Bezeichnung Beck f�r den B�cker kommt im gesamten S�ddeutschen Raum vor,
also auch in Franken.

Es war etwa bis 1850 durchaus �blich, da� die B�cker gleichzeitig Bierbrauer und
Wirte waren. Allein hier in Coburg sind mir 69 H�user bekannt die ein Braurecht
hatten.

Wer sich ein wenig in Franken auskennt, wei� da� eine Vielzahl von Bauernh�usern
heute noch das Brau / Brennrecht hat.

Die Lange Wanderschaft ist nicht ungew�hnlich, da in den Zunftordnungen genau
die Zahl der Meister, deren Mitarbeiter und die Produkte festgelegt waren,
hatten es von au�en, sprich au�erhalb der Stadt einreisende/wandernde Gesellen
schwer sich selbst�ndig zu machen. Chancen bestanden nur wenn der Vater starb
und ein Sohn vorhanden war der die B�ckerei �bernahm, oder wenn der Ortsfremde
die Witwe heiratete. Es h�rt sich heute eigent�mlich an, aber es war die
Sozialversicherung schlecht hin. Die �ltere Witwe mu�te heiraten um den Betrieb
weiterf�hren zu k�nnen, um eben aus den Ertr�gen zu leben, ein gleichaltriger
Mann war meist nicht in Sicht, andererseits war es f�r einen j�ngeren Gesellen
die Chance sich selbst�ndig machen zu k�nnen.

Bei dem Bekenhandwerk k�nnte es sich um B�ttcher (Hersteller von F�ssern und
Tonnen aus Holz) gehandelt haben.

Ich vertrete da eine andere Ansicht, der Begriff Bekemacher ist hier in
Franken nicht bekannt, in den Seelenregistern, Musterungslisten und so weiter
werden lediglich Fa�macher geannt.

Beim Begriff Bekenhandwerk handelt es sich um das B�ckerhandern. In den
Lehensprotokollen finden sich eine Vielzahl von Namen, ein Beispiel: "haben
Johann Christoph Cremer und Johann Mathes Cremer, beide bekken....."

Ich hoffe ich konne weiterhelfen

Ostergr��e aus Markt Indersdorf,
Gerhard Becker

Ebenfalls Sch�ne Ostern, aus Coburg,
Helmut Wolter > hel.wolter@t-online.de <

Erst mal ganz herzlichen Dank f�r alle Tipps.

Die Bezeichnung Beck f�r den B�cker kommt im gesamten S�ddeutschen Raum

vor,

also auch in Franken.
Bei dem Bekenhandwerk k�nnte es sich um B�ttcher (Hersteller von F�ssern

und

Tonnen aus Holz) gehandelt haben.

Das genau ist meine Unsicherheit: B�cker oder Beckenmacher (sprich:
Kesselschmied, B�ttcher etc)?
Mir scheint, dass in meinen Vorkommnissen zwischen "Bek" und "Bekenhandwerk"
nicht unterschieden wird. Ein Beispiel aus dem Kirchenbuch Altentr�dingen
bei Gunzenhausen:
"den 10. Jan: ist Johann Leonhard Federschmied, Johann Jacob Federschmieds,
Casten Ambts Wassertr�hd[inger] Schutz Unterthan, Zw�lfters (?) und
Steiners alhir ehl. lediger Sohn, ein Bek, mit Anna Christina weil. Caspar
Lechners, gewesenen Bekens u. Wirths zu K�nigshoffen nachgela�enen Wittwe,
zu K�nigshoffen copuliert worden."

Es hei�t hier wirklich einmal "Bek" und einmal "Beken" (nicht Beker!). Und
dieses "Beken" ist kein Schreibfehler, es kommt auch an anderen Stellen so
vor. Die Verbindung mit Wirt k�nnte auf einen B�cker hindeuten. Dann aber
w�re auch unter dem "Bekenhandwerk" das B�ckerhandwerk zu verstehen und
nicht die Kessel-Herstellung wie in den Namen Beckenschl�ger, Beckenbauer,
Beckendrechsel. Stimmt das?

Viele Gr��e und ein gesegnetes Osterfest,
Karl Fe derschmidt

Danke Helmut Wolter,
damit ist meine Frage wohl abschlie�end beantwortet!
Karl

Hallo in die Runde,
Gerhard Becker schrieb:
> Bei dem Bekenhandwerk k�nnte es sich um B�ttcher (Hersteller von F�ssern

und

> Tonnen aus Holz) gehandelt haben.

Ich vertrete da eine andere Ansicht, der Begriff Bekemacher ist hier in
Franken nicht bekannt, in den Seelenregistern, Musterungslisten und so

weiter

werden lediglich Fa�macher geannt.

Beim Begriff Bekenhandwerk handelt es sich um das B�ckerhandern. In den
Lehensprotokollen finden sich eine Vielzahl von Namen, ein Beispiel:

"haben