wieder mal Heiteres Beruferaten. Was macht ein Wachenbitter (als einkömmlichen Beruf um ein halbes Dutzend hungrige Mäuler zu stopfen)? In anderen Einträgern seiner Taufen war er Weißgerber.
es scheint sich bei „Wachenbitter“ wohl nicht um eine Berufsbezeichnung gehandelt zu haben, sondern um eine eher abfällige Bezeichnung (ich finde den Begriff in Zusammenhang mit „Schwerenotskerle“, „Armenritter“ und „Hundsfötter“), ohne dass ich die Bezeichnung genauer erklären kann. Evtl. jemand, der die Wachen um etwas bittet?
der übliche Aufbau der Einträge ist Vorname, Familienname, Beruf, deshalb kam ich in Kenntnis der Tätigkeiten Leichenbitter und Hochzeitsbitter auf die Idee, es könnte ein mir noch unbekannter Beruf sein.
Ja, so eine Stelle in Verbindung mit Armenritter fand ich auch im Internet. Von den Schweinfurter KB-Einträgen kenne ich aber derartige „Kennzeichnungen“ eigentlich nicht, eher aus dem Sterbebuch von Schwäbisch Hall, St. Michael, wo eine Zeitlang der ganze Lebenslauf angegeben wurde: „… Weilen aber seine von der Geburt an Ihme anklebende Blödigkeit und dann der frühzeitige Tod seines sel[igen] Vatters ihn ad altiora studia[1] unfähig machten, so wurde er dem seel[igen] Herrn Ambts-Vogt Hezel zu Vellberg zur Lehre in der Schreiberey anvertrauet …“. Wäre schön, wenn man jetzt irgendwo nachlesen könnte, warum ihm zugeschrieben wurde, ein Wachenbitter zu sein.