Guten Abend Rosemarie,
Auf Deine Frage nach dem Beruf "Märkenfactor" (um 1650 Bereich
Grünberg) kann ich nicht wirklich konkret antworten, aber vielleicht
hilft das Folgende:
Der "Märker" presst, prägt, stempelt oder hämmert mit diversen
Geräten (Prägeeisen, Stempel, Markierhammer ... ) "Markenzeichen"
in die verschiedensten Materialien, wie Papier, Holz, Metall usw. ...
Den Vorgang nennt man das "Märken" (-> markieren). Er dient
dazu, Gegenstände (u.v.a. Kanzleipapier, Möbel, Zinngerät, Porzellan
....) mit Herkunfts-, Qualitäts- oder Handwerkerzeichen, bzw.
"Markenartikel" mit Fabrikmarken zu versehen, den Feingehalt von
Edelmetallen durch Gewichtseinheiten zu kennzeichnen, aber auch
Steuer-, Erkennungs-, Legitimations-, Dienst-, Passiermarken,
Insignien usw. herzustellen (Qu.: persönliche Notizen).
Von der gleichen Wurzel (marc) abgeleitet ist der Name der Mark
(Münze), ursprünglich die Marke, d.h. das Zeichen der Obrigkeit auf
einem Silber- bzw. Goldbarren mit einem festgesetzten Gewicht.
Die Bezeichnung ging dann auf den Barren selbst über und wurde
schliesslich auf ein Geldstück von bestimmtem Gewicht übertragen,
wobei das Gewicht in der Neuzeit ständig abnahm. Und damit auch
der Wert der Münze (Qu.: Duden, Etymologie, Bibl. Institut Mannheim,
1963).
"Factor" (lat.) bedeutet Macher, Hersteller, Verfertiger.
Ich bin allerdings etwas perplex über die Mehrzahl "Märken". Sollten
damit nun die Marken, die Markierinstrumente oder Markstücke
(Mehrzahl Märker) gemeint sein? Vielleicht auch falsch entziffert?
Viele Grüsse,
Susanna