Liebe Mitforscher,
mir liegen zwei Geburtsurkunden von Geschwistern meiner Großmutter aus den Jahren 1904 bzw. 1906 vor, auf denen der Beruf des Vaters jeweils mit "Eisenbohrer" angegeben ist.
Kennt vielleicht jemand von Euch diese Bezeichnung? Mich würde interessieren, womit mein Urgroßvater damals sein Geld verdiente.
Viele Grüße aus dem Osnabrücker Land
Jürgen (Mundt)
An Eisenbahner dachte ich zuerst auch - aber da steht tats�chlich zweimal
deutlich das Wort Eisen"bohrer" geschrieben.
J�rgen (Mundt)
Ich vermute das Deine Vorfahren in der Metallbearbeitung t�tig waren. Sie
bedienten Bohrmaschinen an denen mit einem Bohrer L�cher in Metallteile
gebohrt wurden.
Viele Gr�sse vom Niederrhein
Wilfried (M�ller)
die Aussage von Wilfried Müller, daß ein Eisenbohrer ein Metallarbeiter ist,
ist vollkommen richtig.
Man kann sie nur dahin gehend noch ein wenig präzesieren, daß es ein Beruf
war, der im Gegensatz zum Schlosser und Dreher kein Lehrberuf war sondern
meist von angelernten Arbeitern ausgeübt wurde.
Bei der Verformung durch drehen, fräsen, bohren, stoßen (Nuten u. Verzahnung)
und schleifen spricht man von spanabhebender Bearbeitung. Heutiger Lehrberuf
in Deutschland ist der Zerspanungstechniker.
Daß als Berufsbezeichnung des Urgroßvaters Eisenbohrer eingetragen ist, kann
als Grund haben daß er in einer Fabrik tätig war, die als "Eisenwerk" bezeich-
net wurde. Was bis zum 2. Weltkrieg und noch in den ersten Nachkriegsjahren
durchaus gängige Praxis war zur Unterscheidung von "Metallwerken", in denen
auch Nichteisenmetalle und sogenannte Buntmetalle verarbeitet wurden.
Interessant wäre in diesem Zusammenhang, in welcher Stadt Ost-/Westpreußens
die Fmilie gelebt hat. Eigentlich kämen hier um diese Zeit nur Danzig, Elbing
und Königsberg infrage, wo sich entsprechende Metallindustrie angesiedelt hatte.
Viele Grüße aus der alten Hellwegstadt Wattenscheid
Manfred Fox
"Jürgen Mundt" <mundt.juergen@osnanet.de> schrieb:
An Eisenbahner dachte ich zuerst auch - aber da steht tats�chlich zweimal
deutlich das Wort Eisen"bohrer" geschrieben.
J�rgen (Mundt)
Guten Tag,
noch um 1960 habe ich den Beruf des "Bohrers" bzw. Eisenbohrer in Hamburger
Industriebetrieben gesehen. Es war ein (Hilfs-) Arbeiter der eine
Industriebohrmaschine bediente. Dort wurden L�cher in Stahl von 10-200mm
gebohrt.
W�re Ihre Frage etwas pr�zieser gewesen,z.B. ob d. Wohnort auf d. Lande oder
im Stadtumland war. k�nnte man genauere Angaben machen.
Von Eisenbohrer auf Eisenbahner ist schon phonetisch abenteuerlich.
Gru�
HWo